Wieso biegen sich die japanischen Dächer oft nach oben?

4 Antworten

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit verbiegen sich die Balken in der Mitte nach oben - auf Grund des minderwertigen asiatischen Holzes lässt sich das leider nicht verhindern.


Enzylexikon  20.10.2013, 19:02

Für den Umstand, dass es sich um angeblich "minderwertiges asiatisches Holz" handelt, stehen diese ganzen Tempelhallen, Schreingebäude und Burgen schon ziemlich lange in der Gegend herum - und das trotz Taifunen, Erdbeben und Regenzeiten.

2

Japanische Dächer: Es gibt in Japan viele verschiedene Dachformen, die offenbar unter dem Begriff "yane" (屋根) zusammengefasst werden.

Sie unterscheiden sich darin, ob sie von einem Dachfirst aus verlaufen, der parallel zur Front verläuft (beispielsweise der kirizuma yane 切妻屋根) oder beispielsweise pyramidenähnlich auf quadratischen Gebäuden (hogyo-zukuri 宝形造).

Unterschiedliche Erklärungen: Vielen gemeinsam ist jedoch die leicht aufwärtsgeschwungene Form, für die es unterschiedliche Erklärungen gibt und weshalb du hier vermutlich auch unterschiedliche Antworten bekommen wirst.

Die mir bekannte, ist einfach auf klimatische Bedingungen in diesem Teil Asiens zurückzuführen.

Aufgrund der Regenzeiten benötigte ein Dach, das den Regen ablaufen lässt - und zwar möglichst von den Wänden entfernt, da starke Regenfälle für das Baumaterial nicht optimal sind.

Um also den Regen möglichst von den Wänden fern zu halten, wurden die Dächer nicht nur als Dachüberstand (breiter als die Wände) gebaut, sondern erhielten am Ende auch diesen Schwung nach oben. Der sollte dafür sorgen, dass das Wasser nach steilem Abwärtslaufen möglichst weit weg vom Gebäude herabtropft.

Es mag dann tatsächlich auch noch religiöse Gründe für diese Dachform geben, allerdings sind mir diese nicht bekannt - man kann ja nun auch nicht alles wissen. ^ ^

Sonstiges: Nicht alle traditionellen Gebäude in Japan haben diese charakteristische Dachform, die so typisch für China und Japan zu sein scheint.

Tatsächlich gibt es mit dem "mukuri" (起) sogar eine abwärtsgekrümmte Dachform. hier läuft der Regen wiederum in einem anderen Winkel ab.

Bei alten Wohnhäusern der allgemeinen Bevölkerung, den Minya (民家) findet man auch Dachtypen die eher an eine Mischung aus norddeutschen Reetwerken und Schwarzwaldromantik erinnern

Ein Beispiel dafür sind alte Bauernhäuser, oder Noka (農家), bei denen man etwa den so genannten Gassho-Stil (gassho zukuri 合掌造り) finden kann:

Beispiel: http://www.flickr.com/photos/twiga_swala/6823926204/

Hoffe, meine Erklärung war hilfreich - allerdings übernehme ich keine Garantie für die Richtigkeit aller Angaben, schließlich bin ich kein japanischer Architekt. ^ ^

Im Verlauf der jap. Architekturgeschichte entwickelten sich unterschiedlichste Dachformen, dazu noch Dachhautwölbungen, wobei von Design her zwischen "そり sori" (= Wölbung nach innen) und "むくり mukuri" (= Wölbung nach außen) unterschieden werden kann. Siehe bitte Abbildungen auf:

http://www.maruto-s.com/mail_letter/vol/29_00.html

MfG :-)

Was meinst du damit? Meinst du damit an den Raendern?