Wie lange ist ein fertig gekochter Tee haltbar?

8 Antworten

Die alten - und ja meist weisen - Chinesen sagten: "Tee, der eine Nacht gestanden hat, ist wie eine giftige Schlange"

Davon ausgehend, dass sich Deine Frage auf Schwarztee bezog: in erkaltetem Zustand ist solcher unbekömmlich und in größeren Mengen sogar giftig; v.a. Kindern sollte man den zweifelhaften Genuss nicht mehr antun.

Bei kurzer Ziehzeit wird v.a. Koffein freigesetzt (anregend), bei längerer auch Teein, welches das Koffein teilweise wieder bindet (beruhigend); dafür aber schneller mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert: es kommt zu Verbindungen, die Oxide (!) freisetzen und das Teemilieu "umkippen" lassen -- daher die "Schlieren" auf der Oberfläche und der dann recht strenge Geschmack.

Sichtbare Öle enthält Tee nur dann, wenn sie extra zugesetzt werden (z.B. Bergamotte bei Earl Grey).

Früchte- und Kräutertees sind zwar länger, aber auch nicht lange haltbar. Wenn Du gern kalten Tee trinkst, mach einen stärkeren Aufguss und kühl ihn mit Eis.


Erdal  13.07.2007, 09:33

Teein und Koffein ist das selbe, deshalb wird Teein seit neuerem auch Koffein genannt. Was bei längerer Ziehzeit freigesetzt wird, sind die Gerbstoffe.

kuntzkids  15.07.2007, 13:32
@Erdal

Stimmt -- wie ich nach erfolgreichem googeln feststelle... Demnach müsste ich meine Antwort um einige Schwachstellen erleichtern.

Ich habe fast immer kalten Tee in verschlossenen Flaschen im Kühlschrank. Getrunken wird er mit Eis und etwas Limettensaft (kennengelernt im Thai-Restaurant); für liebe Gäste wird das Glas mit einer Limetenscheibe garniert, für sehr liebe Gäste kommt noch eine Orchideen-Blüte dazu. Zur Haltedauer: In dieser Form (Flasche) sicher ein bis Tage. Länger braucht es auch nicht sein.

Hallo! Die Frage ist auch für einen Teefachmann relativ komplex. Begrüßen kann ich den Hinweis von Ulf Dunkel, dass Tee ein eigenständiges Gewächs ist. Tee hat mit Kräutern, Früchten, Rooibos, Baumrinden, Kaffee nur eins gemeinsam: Er wird mit kochendem, oder siedendem Wasser aufgegossen, er zählt zu den sogenanntes Aufgussgetränken. Der Name "Tee" stammt aus dem chinesischen und ist nichts anderes als der Name einer Pflanze, nämlich der Teepflanze.

  1. Teein = Koffein, der Laie hat den Begriff Teein geprägt. Hört sich ja eigentlich auch besser an als Koffein von Kaffee stammend. Der freigesetzte Wirkstoff ist das "Koffein". Ob in Tee, in Mate, in Catuaba, oder in Kaffee.

  2. Tee ist und bleibt ein Heißgetränk! Kalt schmeckt er nur vermischt mit Zitronenextrakt und Zucker. Tee kippt nach ca. 20 Minuten um und verändert seinen Geschmack hin zum Bitteren. Wers gerne so mag, tja .... Schlecht und ungenießbar wird er ungekühlt je nach Außentemperatur nach ca. 12 Stunden. Als fertig produzierter Eistee im Kühlschrank nach ca. 3 Tagen.

  3. Der ölige Schmierfilm stammt aus einer Verbindung von wasserlöslichen Stoffen aus dem Tee und aus Stoffen im Wasser. Auch wird bei hartem Wasser und gerbsäurereichen Tees, wie indischer Assam, der ölige Film in Verbindung mit der Standzeit immer kräftiger. So entstehen übrigens auch die schlecht zu reinigenden Ränder im Becher.

Ich hoffe etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben. Es sind recht komplizierte Lösungsvorgänge am Teeblatt die ich versucht habe leicht zu erklären.

Der Teefritze http://www.teefritze.de

Leider ist wohl in der Antwort von (nach-)Denker einiges durcheinandergeraten.

Wenn Tee (aus Teeblättern der echten Teepflanze, keine Kräutertees oder Rooibos etc.) mit kochendem Wasser aufgebrüht wird und zieht, setzt sich das Tëin frei, der eigentliche Wirkstoff des Tees. Er wirkt anregend und aufmunternd bis aufputschend.

Nach etwa 2-3 Minuten Ziehdauer beginnen die Teeblätter, die sog. Gerbsäure freizusetzen, die zum einen den Tee bitter macht, zum anderen die Wirkung des Tëins überlagert und ausblendet. Dadurch wirkt der Tee beruhigend und sogar müdemachend.

Wenn -- wie lange auch immer gezogen -- Tee kalt wird, schmeckt er generell erstmal genauso wie der heiße Tee, nur eben kalt. Allerdings ist nicht außer Acht zu lassen, dass selbst nach dem Rausnehmen der Teeblätter kleinste Teeblattteilchen weiter im Tee bleiben und den Tee nachbittern und nachdunkeln.

Kalter Tee ist daher in der Regel etwas bitterer und wirkt nicht mehr so aufmunternd wie frischer, max. 2 Minuten gezogener heißer Tee.

Die Ablagerungen auf der Oberfläche hingegen hat (nach-)Denker korrekt beschrieben.

Habt Ihr hartes Wasser? Wie genau das mit der oberen Schicht zusammenhängt kann ich Dir auch nicht erklären. Ich weiß aber noch, dass mir mal jemand gesagt hat, je härter das Wasser ist desto eher bildet sich diese Schicht. Das scheint auch von der Teesorte abhängig zu sein bzw. von der Zubereitung. Wenn mein Mann seinen schwarzen Tee auf türkische Art zubereitet, ist mir diese Schicht noch nicht aufgefallen. Und ich habe sie sonst immer im Teeglas oder der Tasse hängen.