Wie wurden im Mittelalter Zwillinge geboren(wenn der untere in Querlage war)?

3 Antworten

Ergänzend zu den anderen Antworten: auch im Mittelalter gab es schon Kaiserschnitte. Nur waren die üblicherweise mit dem Tod der Mutter verbunden. Allerdings kamen sie in Mode, da man so das Kind noch lebend aus der Mutter holen und taufen konnte, um es so vor der ewigen Verdammnis zu retten.

Der Heilige Raimund Nonnatus (geboren um 1200), Patron der Schwangeren, Ammen und Kinder, für eine glückliche Entbindung und gegen Wochenbettfieber, trug seinen Beinamen (lateinisch non natus „nicht geboren“), weil er durch einen Kaiserschnitt zur Welt gekommen sein soll.

Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass 1337 in Prag ein für Mutter und Kind erfolgreicher Kaiserschnitt durchgeführt worden war.

Der erste bekannte erfolgreiche Kaiserschnitt an einer Lebenden wurde im Jahre 1500 in Siegershausen in der Schweiz vom Schweinekastrierer Jacob Nufer vorgenommen. Seine Frau überlebte die Prozedur nicht nur, sondern brachte im nächsten Jahr auf natürlichem Wege Zwillinge zur Welt.

Fun fact: der Namensgeber der sectio caesarea, nämlich Cäsar, wurde selbst vermutlich NICHT durch einen Kaiserschnitt geboren, da bekannt ist, dass seine Mutter seine Geburt überlebte. Das wäre in der Antike bei einem Kaiserschnitt aber nicht der Fall gewesen.

Die Hebammen hatten damals schon Methoden und Werkzeug, um solche Probleme zu lösen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass sie unbedingt Erfolg hatten. Gerade Zwillingsgeburten gingen früher öfter schief. Im schlimmsten Fall starben Mutter und Kinder. Man muss aber auch dazu sagen, dass Zwillingsschwangerschaften früher sehr selten waren.