Wie würdet Ihr dieses asiatische Sprichwort interpretieren?
"Man kann den Himmel nicht mit einer Handfläche bedecken."
Ich hab das vor wenigen Tagen in einer asiatischen Serie gehört (chinesisch oder japanisch). Ich hab eine ungefähre Ahnung, was es sagen will, bin aber etwas unsicher.
Was meint Ihr? Oder gibt es im Westen eins, was dasselbe meint, aber ein anderes Bild benutzt? Wenn ja, welches?
Vielen Dank für alle sinnvollen Antworten!
3 Antworten
Mir kam zuerst in den Sinn, dass es sehr wohl möglich ist, wenn man die Hand direkt vor die Augen hält.
Vielleicht soll es etwas über Ansichtssache/Perspektive/Blickwinkel sagen.
Vielleicht sollte man das Große und Ganze nicht aus den Augen verlieren und nicht zu kurzsichtig sein.
Bspw kann uns ein Kommentar oder eine Situation, die eigentlich keine große Bedeutung haben sollte, gefühlsmäßig in die Irre führen und uns zu negativen Gedanken oder Streitigkeiten führen.
Um etwas Distanz zu gewinnen, kann es evtl helfen, wenn man sich die Frage stellt, ob die Situation/der Streit noch in 5 Jahren von Bedeutung ist. Warum lassen wir es zu, dass wir uns ärgern/schlecht fühlen, wenn es eigentlich so kleinlich (wie die Hand) ist?
Wir haben es verdient, glücklich zu sein.
Frei nach dem Motto: "Aus der Mücke einen Elefanten machen."
Ich frage mich zuerst, ob es überhaupt wirklich ein gängiges Sprichwort ist. Es kann ja zum Beispiel auch sein, dass es nur die blumige Ausdrucksweise der Figur in der Serie war. Nur weil ich mir so etwas ausdenke und schreibe wie „je größer die Blütenblätter einer Rose, desto größer ihre Stacheln“, ist das ja noch lange kein allgemein anerkanntes Sprichwort (und ich glaube, es stimmt botanisch nicht einmal).
Mein zweiter Gedanke war: Ist das eine professionell übersetzte Serie? Gerade Fan-Untertitel, die mit Google Übersetzer und AI und was weiß ich noch alles erstellt wurden, treiben manchmal Blüten… (um bei Botanik zu bleiben)
Wenn es wirklich ein echtes Sprichwort ist, würde ich die Bedeutung lieber im Internet googeln, denn mit der freien Interpretation von Sprichwörtern und idiomatischen Ausdrücken kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen. Nimm als Beispiel „sich in die Nesseln setzen“. Wenn man nicht weiß, dass es „sich ohne zu wissen, was man tut, in Schwierigkeiten bringen“ heißt, könnte man es auch interpretieren als „mit Absicht etwas tun, wovon was weiß, dass es einem schadet“ (man bemerke die sehr feine Bedeutungsnuance), oder „etwas tun, was sich kein anderer traut“ oder „etwas tun und dann sofort wieder davon ablassen“ oder „aus Verzweiflung / Anstrengung an erstbester Stelle mit etwas aufhören, obwohl man besser weitergemacht hätte“….
Das einzige, was ich dir sagen kann ist, dass ich noch von keinem japanischen Sprichwort gehört habe, das auch nur die beiden Stichworte „Hand“ und „Himmel“ beinhalten, und auch Google-Suche hat nichts hervorgebracht.
Ich wollte eigentlich eher indirekt fragen ob du vielleicht irgendeine Möglichkeit hast, herauszufinden, was die Person in der Originalsprache sagt
…denn wenn wirklich nur unsere Interpretation bleibt, fallen mir folgende ein. Entweder es bezieht sich auf Sonnenschein, dann würde es bedeuten, dass man selbst mit einer Hand nicht alle Sonnenstrahlen aufhalten kann. Also metaphorisch für: Egal wie bösartig jemand ist, er kann nicht alle Pflanzen der Welt am Wachsen hindern. Oder es bezieht sich auf Regen, dann wäre es die umgekehrte Bedeutung: egal wie man sich bemüht, man kann nicht alles schlechte abwenden. Oder es bezieht sich auf die Größe, also im Sinne von „mit einer Hand kann man nicht den Himmel messen“ → es gibt Dinge, die zu komplex für unser Verständnis sind.
Da ich einiges an asiatischen Serien konsumiere, würde ich nach fünf Tagen nicht mal mehr die Stelle finden, wo das gesagt wurde...! 😅 Aber da das Thema doch einiges an Stoff zum Nachdenken bietet, fällt mir da ein Sprichwort (das ist wirklich eins!) aus Kamerun ein:
"Es regnet auf alle Dächer."
Will heißen: Egal, ob etwas Gutes oder Schlechtes vom Himmel kommt, es trifft auf alle Dächer. Auf die der Armen oder Reichen, der Guten oder Bösen, auf teuere Ziegeldächer oder notdürftig abgedichtete Strohdächer: Es regnet auf alle Dächer...
Ich denke:
Eine Handfläche variierz zwar, ist jedich nicht groß im Vergleich zum Himmel. Heißt, dass eine Sache zu groß ist um sie zu verstecken oder zu vertuschen.
Das kam mir zuerst auch in den Sinn. Aber das "Bild" war ungewohnt. Aber ich find's schön, das Sprichwort.
Mir ist die Handhabung von Google durchaus geläufig. Aber Tante Google weiss halt doch nicht alles. Und wenn es lediglich eine Metapher wäre, interessiert mich deren Interpretation. Damit hat meine Frage immer noch mehr Berechtigung, hier gestellt zu werden als der Großteil des anderen Kinderkrams, den man hier im Minutentakt lesen muss. Ich respektiere Deine Antwort und bedanke mich dafür. ☺️