Wie wirken mehrere Ausbildungen?

5 Antworten

Das kommt darauf an. Ich habe mal eine zeitlang in einer Personalabteilung gearbeitet und habe ganz gute Eindrücke sammeln können, wie Bewerber "hinter der Hand" wahrgenommen werden. Es kommt in Prinzip auf zwei Dinge an:

1. Sind die verschiedenen Ausbildungen zueinander passend? Wenn sie aufeinander aufbauen oder zusammenpassen, so dass ein sinnvolles Gesamtbild entsteht, dann sind mehrere Ausbildungen sicherlich ein sehr gutes Argument für Dich. Ein Beispiel: Du wolltest schon immer Koch in einem Nobelhotel werden. Wenn Du jetzt nach Deiner Lehre als Koch noch eine als Hotelkauffrau/mann absolvierst, dann kannst Du in einem Bewerbungsgespräch sicher gut erklären, wie das zusammen passt und mit welcher Motivation Du beide Ausbildungen gemacht hast.

2. Wenn die Ausbildungen nicht zueinander passen, dann hast Du Dich letztlich umentschieden und Dir de facto einen neuen Job gesucht. Auch das ist in Ordnung, zumindest dann, wenn es einmal passiert ist. Sonst wirkt das natürlich so, als wärest Du kein sehr beständiger Mensch und Dein Arbeitgeber wird sich kritisch darüber Gedanken machen, ob Du wirklich in dem Job bleiben willst, um den Du Dich gerade bewirbst. Du wirst dann gute Antworten auf die Frage nach Deiner Motivation geben müssen! Zudem gilt: Wenn eine Ausbildung angefangen und NICHT abgeschlossen wurde, dann ist es immer besser, wenn Du die erste Ausbildung möglichst früh abgebrochen hast. Das zeigt dem Arbeitgeber, dass Du konsequent bist: Es hat Dir nicht gefallen oder Du warst nicht gut darin, deshalb hast Du schnell gehandelt und den schlechten Umstand beendet. Das kann sehr positiv wirken, denn ein aufgeweckter Pragmatismus ist Unternehmen meistens lieb. Hast Du hingegen Deine Ausbildung nur gaaaanz knapp vor dem Ende abgebrochen, dann ist das schon schwerer zu erklären. Man fragt sich, ob Du etwa nur Angst vor der Abschlussprüfung hattest, ob Du nicht durchhaltefähig bist, ob Du in der ganzen Zeit nichts gelernt hast usw. Besonders Studenten haben es in solchen Sitationen recht schwer: Studienwechsel sind nicht schlimm, aber nach 5 Jahren Studium nur vor der Abschlussarbeit zu kneifen kommt gar nicht gut.


So allgemein kann man die Frage nicht beantworten. Wenn die Ausbildungen in einem Zusammenhang stehen, so kann man dadurch zum gefragten Allrounder werden, z B. Kfz- Mechaniker + Automobilkaufmann.

Wenn man 2 sehr unterschiedliche Ausbildungen in sehr unterschiedlichen Branchen macht, so wirkt das eher unentschlossen.

Du solltest auch bedenken, dass Ausbildungen meistens auch jeweils 3 Jahre dauern...in denen man lediglich Azubi- Vergütung bekommt.... Irgendwann möchte man ja auch Verantwortung im Job übernehmen und dafür das entsprechende Gehalt bekommen..

Ein Freund von mir hat mit mir Bankkaufmann gelernt. Hat aber gemerkt, daß er sich in dem Job nicht wirklich wohl fühlt und eher was technisches machen möchte. Er hat dann ausnahmsweise einen Job bei Daimler Benz bekommen und dort eine neue Ausbildung und den <<Techniker gemacht. Im Grunde genommen genau die richtige Entscheidung, denn da fühlt er sich jetzt wohl. 

Ich denke dann hast du bessere Chancen da du ja schonmal ca.3 Jahre durchgehalten hast

Ein Freund von mir hat KFZ Mech. gelernt. Danach hat er in dem Autohaus noch ne Kaufmännische gemacht. Kommt gut an bei Bewerbungen (sagt er - macht Eindruck). Und eröffnet dir natürlich mehr Möglichkeiten bei der Jobsuche.