Wie wird man Tätowierer, sodass man davon leben kann?

5 Antworten

Normalweise bewirbt man sich nur mit seiner Zeichenmappe und spart sich die nicht unbedingt gern gesehenen Experimente mit schlechten Tattoomaschinen und Kunsthaut...

Es gibt teilweise sogar schon Studios, wo man ein Azubigehalt bekommt, aber traditionell bezahlt man für die Ausbildung wie in einigen anderen Berufen auch - muß also Erspartes oder Sponsoren haben...

Der erste Schritt wäre es, sich schlau zu machen welche Studios ausbilden, wie gut die sind und welche Bewerbungsvoraussetzungen die festgelegt haben...

Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du schon gut zeichnen kannst und nur die Tätowiertechnick lernen musst brauchst du nicht Jahre, sondern kannst es durchaus in so 2-6 Monaten lernen.

Einfach weiter privat üben, paar Sachen auf Kunsthaut zaubern und versuchen, in einem Studio angenommen zu werden? Ich bin völlig ratlos, das wäre halt schon ein kleiner Lebenstraum

Ja. Portfolio und Base aufbauen ist auch nicht verkehrt.


LimaZulu150299 
Beitragsersteller
 05.09.2021, 12:00

Also letztendlich einfach autodidaktisch lernen und ohne Ausbildung arbeiten? Die Chancen, dass einen ein Studio einstellt, stehen aber bestimmt nicht so gut, nehme ich an. Viele wollen ja da sicher sowas wie Zertifikate von Lehrgängen, Praktika etc sehen. Oder direkt unbezahlt auf Probe. Aber bei dem Punkt unbezahlt lernen Frage ich mich eben, wie man dann leben soll. Bei sowas noch nen Job nebenher?

Kabisa  05.09.2021, 12:01
@LimaZulu150299

Es kommt darauf an wie gut du bist und wie gut du dich verkaufst. Die wenigsten die ich kenne legen enormen Wert auf Zertifikate, Praktika ist absolut vorausgesetzt und die Möglichkeit deine ARbeit zu sehen.

Ja, noch ein Job nebenher. Oder eben davor sparen.

Ich spreche von der Erfahrung meiner Freundin.

Sie wollte unbedingt Tätowiererin werden. Sie zeichnet gut und hat zu hause an auch selbst geübt. Eben, es gibt keine richtige Ausbildung. Also versucht man in einem Studio zu arbeiten. Die hat damals angefangen, ohne Bezahlung. (muss nicht sein aber ist meistens so) dann machst du sauber, räumst auf, guckst zu. Das ging bei ihr ein paar Monate so. Ihre Zeichnungen hatte sie vorab abgegeben. Nach ca 8 Monaten durfte sie beim Chef ein Tattoo am Bein stechen. Es muss sich halt auch ein Kunde finden, der sich von einem Anfänger stechen lässt. Also ging ich hin und ließ mir eins stechen. Es lief gut und so fing es gaaanz langsam an, dass immer mal wieder ein Kunde kam und kleine tattoos durfte sie machen. Jetzt macht sie das mittlerweile seid 8 Jahren und ist echt super geworden und ich liebe meine tattoos von ihr. Sie hat sich auf Sketch und Black /Grey spezialisiert. Manche machen realistische und manche Comic. Ach ja dad erste Tattoo bei einem richtigen Kunden, nicht mir, war nach 11 Monaten.

Es ist die Erfahrung die ich mitbekommen habe. Es kann überall anders sein.

Versuch also in einem Laden einen Job zu bekommen, aber wahrscheinlich wird das erstmal ohne Bezahlung oder mit sehr wenig bezahlt werden. Es dauert, du wirst nicht direkt auf Kunden losgelassen.

Ich hoffe das hat ein bisschen geholfen


LimaZulu150299 
Beitragsersteller
 05.09.2021, 12:37

Wie hat sie sich die unbezahlte Zeit über Wasser gehalten? Ich komme auch mit wenig aus, wenn dann Aussicht auf besseren verdienst später ist. Aber Miete und Strom und Essen muss ich schließlich trotzdem finanzieren

Silviediekleine  05.09.2021, 17:39
@LimaZulu150299

Sie hat auf teilzeit normal gearbeitet und hat die freie Zeit dann im Studio verbracht. Nach der arbeit und an freie Tagen und Sonntags zum üben. War ein harter weg, aber hat auch ja ausgezahlt. Etwas hatte sie auch angespart gehabt, aber das reichte nicht aus

Klingt gut. Du brauchst keine besonderen Schulabschlüsse. Lernen muss man dafür auch nicht. Nur solltest du tätowieren können. Du kannst dich ja mal irgendwo bewerben oder nachfragen, also in einem Studio. Aber wenn du ein Kunstabi hast, bist du schon gerne gesehen. Die Ausbildung machst du da 3 Jahre. Oder eben nicht.