Wie wird man Herr seiner GEFÜHLE?

7 Antworten

Hey Du.

Das ist ein sehr komplexes Thema und nicht in 2-3 Sätzen einfach so zu schildern, darzulegen oder zu beantworten, wie ich finde.

Ich habe mir bewußt erstmal die anderen Antworten nicht durchgelesen und schreibe also "freifingertipp" unvoreingenommen.

Das mit den Gefühlen ist so eine Sache. Manchmal könnte man der Meinung sein, daß zwischen "Gefühlen" und "Emotionen" unterschieden wird und auch so argumentiert wird. Kurios ist, daß die Wortwahl unterschiedlich angewendet wird, wobei beide Begriffe dasselbe bedeuten - lediglich die Sprache ist anders. Aber auf Englisch klingen ja auch Schimpfwörter viel genialer. Soweit......

Dies mit dem "Herr seiner Gefühle" werden, würde ich eher so ausdrücken möchten, daß einem in bestimmten Lebenssituationen eher, ab einem gewissen Zeitpunkt - überspannter Bogen gemeint - sich eine Form von Resignation einstellen kann. Nicht Ignoranz gemeint!! - Resignation. Ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wem alles sowieso am gewissen Körperteil vorbeigeht, der lacht auch über Negativentscheidungen und findet es (allerdings meist auch nur äußerlich) "voll cool" - Arroganz gepaart mit anderen negativen Eigenschaften. Daß Arroganz oftmals nur ein Überspielen von mangelndem Selbst...., - ....., - ..... usw. ist, beweist sich oft immer wieder.

Negative Gedanken zu blocken oder dies zu versuchen bedeutet, sie zu verdrängen. Den Rest dazu erledigt allerdings, ohne dein eigenes mögliches Eingreifen, dein Unterbewußtsein. 

Kleines fixes Gedankenkino-Beispiel dazu:

Du kannst einer Frau in deinem Lieblingscafé begegnen, die Du richtig dolle findest, aber die Dich mal komplett abgewiesen hat und plötzlich da auf einmal als Bedienung arbeitet. Du kannst Sie versuchen zu "ignorieren", sprich "förmlich zwanghaft uninteressiert" als Bedienung hinnehmen - gefühlstechnische Resignation (Sie: Auweia - Du: Nee, nicht DIE jetzt hier) - und hinterher gehst/ fährst Du, schlotternder Knie, wie immer deiner Wege und im Auto läuft ausgerechnet ein bestimmtes Lied, genau das, welches Du schon mal gehört hast, als Du dieser Frau das erste Mal begegnet bist. Dein Unterbewußtsein verknüpft sofort und Dir rollen plötzlich Tränen durchs Gesicht, ohne daß Du etwas dagegen tun kannst. - Soviel zum Thema: Herr der Gefühle. ???

Aufarbeiten und Abarbeiten von Geschehnissen ist aus meiner Sicht ziemlich wichtig. Vorkommnisse im Leben nicht in eine Schublade zu stecken und zu denken, daß diese Schublade von allein afhört zu existieren, gehört also auch dazu. Einige Dinge bleiben womöglich unaufgeklärt, sozusagen greift hier dann unumgängliche Abfindung. Schwierig, weil kommt ja auch auf die Schwierigkeit, sprich Ausmaß der Situation, an.

Etwas, was aufgeklärt wird/ wurde, kann man auch so ablegen, daß es einen nicht mehr stört oder beeinträchtigt. Bekannter Spruch dazu: Da kann ich jetzt drüber lachen. Obwohl Lachen da nicht der richtige Begriff ist, sondern wieder frei denken, frei atmen, leben, wohlfühlen etc. damit gemeint ist.

Es gibt sicherlich Situationen im Leben, wo es einem wirklich gelingt etwas vollständig abzuhaken. Das ist möglich. Macht es auch leichter - ein 7,5 Tonner-LKW fährt schließlich auch schneller über die Kreuzung wenn er leer ist, als wenn er voll beladen oder überladen ist - und somit keinen, der hinter ihm auch noch durch die Grünphase möchte, behindert. Oder?

Schlußwort dazu: Es kommt zusätzlich also auch auf die Mentalität und Verfassung eines jeden Menschen an, manchmal nur für bestimmte Momente und Zeiträume, wie man in der Lage ist, bestimmte Situationen und Ereignisse anzunehmen oder auch abzulegen oder sogar auszuschalten/ zu löschen. Manchmal gelingt einem das alleine nicht, dann ist Hilfe anzunehmen lebenswichtig. Einigen Wenigen gelingt das zwar schon selbst, ohne fremde Hilfe, aber das sind dann sicher solche Menschen, die alleine irgendwo in einer kleinen Hütte im tiefen Wald glücklich sind. 

Das A und O liegt hier eigentlich grundlegend in einem Wort, welches heutzutage fast nur noch mit der Vorsilbe "Un" bekannt ist, weil sich jeder nur noch selbst der Nächste ist. Das Wort selbst, ohne Vorsilbe? - Ganz einfach: Verständnis.

Ich hoffe, ich hab Dich und deine Gedanken nun genug so durcheinanderwirbeln können, um nicht in das von Dir in deinem Fragetext großgeschriebene Wort DEPRESSIV extra aufgreifen zu müssen.

Kein Mensch hat behauptet, daß es jemals einfach wird. Schwer machen wir es uns doch immer sowieso einzeln selber. Leider.

Und jetzt bin ich noch nicht mal auf den Punkt "negative Gedanken" eingegangen, fällt mir eben auf...........

Kritik/ Fragen/ Meinungen etc. - sehr gern.

LG

Versuchs mal mit einer Portion Gleichgültigkeit. 

Es ist normal dass man sich nicht ständig runterbuttern lassen möchte, alles zu verdrängen wäre schlecht. Wenn du weißt dass es nicht deine Schuld war oder du nichts dafür kannst, mach dir das klar und lass den Ärger an dir abprallen. 

Wir verspüren Ärger meist auf uns selbst bezogen. Wir meinen sauer auf andere zu sein, doch tief im inneren lenkt sich der Zorn auf uns um, wir sind wütend weil wir hilflos sind. 

Akzeptiere Dinge die du nicht ändern kannst - ändere Dinge, die dich stören. Zorn bewirkt nichts. Trauer bewirkt nichts. 


Renguees 
Beitragsersteller
 06.04.2017, 17:18

Jap du hast Recht. Mit Zorn und Hass schadet man nur sich selbst.

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Ich denke nicht, dass es der optimale Weg ist, Gedanken bzw Gefühle zu "blockieren". Man sollte sich schon damit beschäftigen und sie verarbeiten. Der Trick ist, sich nicht hineinzusteigern. Das passiert in der Tat schnell. Aber wenn man die Sache nüchtern betrachtet, ist es meistens nur noch halb so schlimm. 

Ich finde dabei die Selbstreflexion ziemlich wichtig. Wenn man in einer Situation erkennt, warum es einen jetzt aufregt, welcher Teil von einem jetzt empfindlich reagiert, dann ist es auch viel leichter, sich wieder zu beruhigen.
Und Geduld kann man üben. Ich weiß nicht genau, wie ich es geschafft hab, aber es geht^^

Im Prinzip ist das innere Gleichgewicht alles, was man braucht. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, dann bringt einen auch nichts mehr so schnell aus der Ruhe. Und das ist sehr viel besser, als sich etwas "anzutrainieren", denn man bleibt man selbst.

Ein tipp ist was bei mir immer hilft ist trainieren und das zwar hart dabei denke ich immer an meinen chef der mir richtig am a.... geht und ich ihm eine kanallen würde und das macht mich zornig was dadurch trainier ich häter bis mir die puste aus geht und ich sagwn kann. Dem trottel hab ichs gezeigt und ich habe zugleich was erreicht.

Ansonnsten einfach an was schönes denken , dich ablenken von allem negativen und vorallem selbst bewusst sein

Meine taktik ist mir ist es einfach komplet scheiß egal was andere über mich denken ich bin so und werde mich nicht für andere verbiegen wer ein problem damit hat soll sich selber damit abfinden ;) 

Entschuldigung für die Kraftausdrücke und ich hoffe ich konnte dir helfen, falls du noch fragen hast gerne einnen kommentar schreiben ;)


Renguees 
Beitragsersteller
 06.04.2017, 17:15

Haha geil :D. Wie trainierst du? Krafttraining oder gegen einen Boxsack schlagen? Das ist ja das was ich versuche, aber das ist eine HERKULESAUFGABE, immer an etwas schönes zu denken, vorallem wenn man das noch nicht so gewohnt ist und der Alltag eher von Stress und Hektik geprägt ist.

Ich musste total lachen als ich das mit dem Chef bei deiner Antwort oben gelesen habe :D

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GustavCzerny  06.04.2017, 17:22
@Renguees

Ich mach eigentlich Krafttraining aber ich hau auch hin und wieder mal boxsäcke um wenn ich gerade lust hab dazu (ich denke dabei natürlich an meinen chef ansonnsten ist es nicht lustig und nicht ansträngend)

Du kannst ja am abend tainieren so wie ich einfach wenn du mal richtig angefressen bist agressiv werden und die bitte am boxsack auslassen (man der boxsack tut mir immer leid) ^^ 

Und versuche den tag ruhiger zu gestalten auch wenn dass sehr schwer ist / du musst prioritäten setzten aber auch was für sich tun ;) und das training ist eine wichtige priorität also immer einplanen auch wenns nur30 minuten sind pro tag dann aber richtig drauflos trainieren und mal schauen wass der boxsack so hergiebt

An was schönes denken ist nicht schwer zu mindestens nicht für mich da du ja so super trainiert hast kannst du dir nach dem training eine tafel schokolade gönnen, auf die du dich vor dem training, wenn nicht schon den ganzen tag freust (aber erst nach dem training futtern ^^ )

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Ich mache nur ungern Vorschläge die ins religiöse gehen. Aber die Kontrolle von Gefühlen und Gedanken, also seines "ICHs", ist wohl am besten dokumentiert und auch durch choreographiert im Buddhismus.

Das Ziel des Buddhisten ist es mit sich und seiner Umwelt im "Reinen" zu sein. Und ob man es glaubt oder nicht: Im Prinzip geht diese Religion das ganze ziemlich wissenschaftlich an.

Man fängt mit einfachen Dingen an und gewinnt mehr und mehr die Kontrolle über seinen "Geist" und seine "Empfindungen". Meiner Meinung nach solltest Du Dich in diese Richtung ruhig mal umsehen.

Vor ein paar Jahren fiel ich auch mal in ein solches "Loch" und es dauerte ein wenig da wieder rauszukommen. Ich war wütend, enttäuscht und traurig darüber wie mein Leben verlief. Druck im Job tat dann noch sein Übriges.

Irgendwann aber bin ich zu der Erkenntnis (anders kann ich es nicht ausdrücken) gelangt, dass alles ist wie es ist. Weder gut, noch schlecht. Man kann nur Dinge beeinflussen die in der Zukunft liegen auf die man echten Einfluss hat. 

Mein Verhalten hat sich dadurch verändert (nicht in allen Dingen) und heute freue ich mich eigentlich auf jeden Tag. Klar gibt es nach wie vor Dinge über die ich mir einen "Kopf" mache und die mich manchmal runterziehen und misslaunig sein lassen - dann kommt mir wieder der Gedanke: Mein Leben ist einzigartig.

Deines auch, suche nach Erkenntnis.


Renguees 
Beitragsersteller
 06.04.2017, 17:25

Vielen Dank. Sehr interessant deine Erfahrung zu lesen. Was hälst du von Meditieren und Autogenes Training? Soll ja auch alles helfen irgendwie, habs aber nie probiert.

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DaMenzel  06.04.2017, 17:35
@Renguees

Meditieren - kann helfen. Autogenes Training wohl auch.

Meditation würde ich zwar nicht nennen was ich mache, allerdings gibt es da bestimmt ein breites Feld wo es reinpassen könnte. 

Auch wenn es jetzt komisch klingt: Ich versuche in Momenten in denen ich Wut oder Enttäuschung empfinde, genau diesen Moment festzuhalten und sinne gleichzeitig darüber nach, was genau diesen Moment ausmacht und woher die Emotion kommt. Ist schwer zu beschreiben weil das irgendwie mittlerweile "automatisiert" ist.

Auf alle Fälle reduziert sich damit schnell das tatsächliche Ausmaß meines "Auftretens" oder der "Emotion" selbst, ich bin dann wieder ruhiger und ausgeglichen - auch wenn das Problem noch immer besteht. 

Allerdings weiß ich eben auch, dass ich nur positiven Einfluss darauf nehmen kann wenn ich eine Entscheidung treffe die ich objektiv immer wieder so treffen würde. Alles andere bereut man nämlich oft sehr schnell wieder.

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