Wie wichtig sind Physik und Chemie im Medizinstudium?

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Sehr wichtig. Viele scheitern genau daran. Bei diesen Fächern wird gesiebt.

Aber tröste Dich, es gibt echt viele, die damit Probleme haben und die meisten, aber nicht alle ,schaffen die Prüfungen trotzdem.

Physik- und Chemie LK wären echt von Vorteil, aber viel wichtiger ist der Abischnitt und ja die Prüfungen schaffen meist auch die, die die Fächer in der Oberstufe abgewählt haben. Versuche dann bloß nicht der Vorlesung zu folgen. Entweder langweilt sie Dich, weil Du schon von der Schule alles kannst. Oder Du schnallst gar nichts- macht auch nichts- da fragt man dann die älteren Semester, was man am besten zur Vorbereitung nimmt. Die Chemie- und Physik- Vorlesungen sind an vielen Unis echt für die Katz. Immer die höheren Semester befragen.

Stress Dich jetzt noch nicht beim Gedanken daran- kommt Zeit, kommt Rat. Erste Station ist der sehr gute Abischnitt. Und glaube mir, kaum einer der beginnenden Medizistudenten hat Ahnung von diesen Fächern,  Und der größte Teil von denen hatte in der Oberstufe allerhöchstens einen Grundkurs. Die mit Physik und/oder Chemie- LK sind die Ausnahme, da diese Fächer nicht gerade abischnittförderlich sind, wenn sie einem nicht liegen.

Nimm aber trotzdem von der Schule mit, was eben geht. Mit LK- Wissen ist es fast unmöglich an diesen Fächern zu scheitern.


Pfurzmitland 
Beitragsersteller
 29.11.2015, 16:25

hast du Medizin studiert?

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Silo123  29.11.2015, 16:41
@Pfurzmitland

Nein, aber Was ähnliches. Die Kurse waren die gleichen und ja, manm tauschte sich auch über Prüfungen...... aus.  Deswegen kann ich überhaupt diese Angaben machen

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Chemie ist für das Medizinstudium - aber auch für viele ärztliche Tätigkeiten wichtig.

Im Studium kommt sie in mehreren "Inkarnationen" vor, zunächst im vorklinischen Abschnitt als klinische Chemie, dann Biochemie, danach u.a. iin der Pharmakologie/Toxikologie und in diversen anderen Fächern z.b. Innere Medizin.

Physik fand ich dann schon weit weniger "anspruchsvoll / wichtig", vielleicht weil man (bzw. ich) vieles "im Gefühl" hat - sofern man sich bereits vorher ein wenig dafür interessiert. Z.b. Teilgebiet Optik: das hat man eigentlich schon dann weitgehend drauf, wenn man sich zuvor mal etwas ernsthafter mit Fotografieren beschäftigt hat...

Allerdings braucht man Grundlagen der Physik durchaus an vielen Stellen im Studium - und später; u.a. für das Verständnis der Physiologie, Anatomie, später der Chirurgie/Orthopädie u.a., wobei hier nicht allzu anspruchsvolle Kenntnisse erwartet werden (wenn man nicht gerade in diesen Bereichen forschen möchte).

hallo Pfurzmitland, die Physik erklärt Dir wie der menschliche Körper funktioniert, und die Chemie schlüsselt auf welches Medikament gut oder auch schlecht für den Körper zu vertragen ist, also das A und O eines Mediziners.  Alles gute  hardty


Silo123  28.11.2015, 10:39

Kann so nicht zustimmen. Physik ist ganz ehrlich gesagt für den Beruf des Arztes ziemlich unrelevant- außer vielleicht die Radiologie.Aber in dem Fach wird gesiebt in den Prüfungen.

Bei der Chemie schon mehr Zustimmung. Sie ist zumindest die Grundlage der Biochemie (und da geht es echt ans eingemachte), die dann wiederum Grundlage für die Pharmakologie.. Gesiebt wird da auch.

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Nun ja, ich fang mal anekdotisch an.
Einige Veranstaltungen der Biologen wurden auch von Medizinern belegt.
Und da waren das die bemitleidenswerten Kollegen von der "Angewandten Zoologie".
MIt Recht, weil sie bei keinem Thema wirkliches Interesse zeigten, sondern immer nur fragten, ob das im "Gegenstandskatalog" enthalten ist.
Auch die Lehrbücher "Chemie für Mediziner" weckten eigentlich nur einen Wunsch, immer gesund zu bleiben.

Ich schätze mal, dass es heutzutage in der Medizin nicht anders ist, als es vor 40 Jahren in der Biologie war. Die Tradition bestimmt die Themen.
Bei uns war es damals Systematik. Und in der Medizin ist es wohl noch heute Anatomie.

Und so wenig interessant mir die 10 Ordnungen der Krebse erscheinen, so unwichtig ist für 90 % der Ärzte wohl die Kenntnis der Knochen, Bänder, Sehnen, Muskeln, Gefäße und Nerven des Fußrückens.

40 Jahre später hatte ich schon einige abenteuerliche Erlebnisse mit Ärzten, und die lagen nicht an mangelndem Wissen, sondern an mangelndem "Gesunden Menschenverstand".
Oder an der mangelnden Bereitschaft, ihn zu benutzen.

Und dass ein Arzt in einem Vortrag für Panienten die Wirkungsweise von Wiederaufnahmehemmern falsch erklärt hat, zähle ich nicht mal zu den Abenteuern.
Die wirken nicht bei allen Patienten, und wenn sie wirken völlig unterschiedlich.
Da ist die Erfahrung des Arztes gefragt, nicht die Chemie.

In jeder Ausbildung ist sicher der größte Teil der Fakten im Berufsalltag völlig unwichtig. Aber das weißt du ja vorher nicht, wo dich dein Berufsleben hinspült.
Von den Fähigkeiten ist sehr wenig später nutzlos, denn die sind immer wieder gefragt.


Jeder Mensch hat jeden Tag die Verantwortung für Menschenleben, sofern er nicht zuhause oder sonstwo rumhockt.
Das gilt nicht nur für Piloten oder Kraftfahrer, auch ein Fußgänger kann einen tödlichen Unfall verursachen.

Ärzte haben aber eine ungleich höhere Verantwortung, sozusagen ständig.
Jeder Schnupfen kann Ebola oder die Beulenpest sein.
Jede Mattigkeit in einen Selbstmord münden, und jeder psychisch labile zu einem Amokläufer werden.

Physik und Chemie sind sicher nicht Kernthemen der Medizin.
Aber von einem Menschen mit sehr viel Verantwortung erwarte ich, dass er Herausforderungen meistert und Schwierigkeiten überwindet.
Und nicht vorher fragt, ob es schwierig werden könnte.

Vom Intellekt her hätte ich locker Arzt werden können. Aber von der Persönlichkeit war ich damals nicht soweit.
Inzwischen gehe ich so langsam auf diese Fähigkeit zu, aber schneller auf die Rente.


Sorgfalt ist das wichtigste. Und du machst dir so gar keine Mühe mit der Frage.
Willst du Medizin studieren?
Wenn ja, warum?
Wie lange hast du Zeit bis zum Abi?
Was kannst du denn gut?

Gut, du bist kein Arzt, und bis du ggf. einer wirst, wirst du dich weiterentwickeln.
Aber diese Haltung, die mangelnde Achtung, habe ich schon erlebt.
Als Mediziner musst du nicht nur die Menschen achten, sondern auch Wissen und Fähigkeiten.
Nicht ihnen ausweichen.

Warum lautet deine Frage nicht
Wie kann ich Physik und Chemie lernen, obwohl es mir nicht zufliegt?


Silo123  28.11.2015, 11:07

Insgesamt muß ich Dir durchaus zustimmen.

Aber ich gebe auch zu bedenken, daß  gerade durch die Überfrachtung des Medizinstudiums mit nicht relevanten Sachen, z.B. echt Physik, dann das wichtige oft auf der Strecke bleibt. Auch bei Medizinern geht viel zu viel darum, die Prüfungen zu bestehen, danach wird kräftig wieder vergessen.

Daß ein Arzt nicht die Funktion der Wiederaufnahmehemmer (ich vermute, Du meinst die Serotoninwiederaufnahmehemmer) nicht mehr erklären kann, liegt genau daran, an der Überfrachtung des Studiums.

In der Schule geht ja alles echt im Schneckentempo vorwärts,  selbst im Chemie oder Physik- LK.

Dann plötzlich Uni: Plötzlich werden die Studenten überstürmt von allem , was sie lernen sollen. Es wird nur noch gepaukt, um die jeweils nächste Prüfung zu bestehen- und dann wieder vergessen.

Sinnvoll ist das nicht gerade. weil sop bleibt das wichtige, was man halt NICHT vergessen darf ,auf der Strecke.

Das Studium sollte viel praxisorientierter sein und ganz ehrlich wozu muß ein Mediziner wissen, wie das Gift des japanischen Kugelfisches wirkt. Wenn er , als super Arzt , die Symptome vielleicht kennt, reicht das völlig. Dann könnte eine Nachfrage erfolgen und weiter überwiesen werden, nachgefragt bei anderen werden, überwiesen werden.

Die Anatomie sollte auch viel grober gelehrt werden mit Praxisbezug, z.B. das jeder Arzt echt aus dem FF weiß, welche Schädigungen bestimmter Nerven welche Symptome verursachen. Wenn er damit nicht weiterkommt, dann halt Überweisung an den Neurologen, der das dann besser weiß.

Jeden! Muskel mit allen Ansatzstellen muß kein Arzt wissen, nichtmal der Chirurg..

Durch diese immense Überfrachtung des Studiums werden reihenweise Arztdeppen herangezogen, die das wichtige zwar mal wußten (vor der Prüfung), aber es dann wieder vergessen haben und so, weil nicht zwischen wichtigem und unwichtigen unterschieden wird, fast gar nichts mehr wissen.

Ich wäre für eine totale Umgestaltung des Medizinstudiums.

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Silo123  28.11.2015, 11:09
@Silo123

PS: Die Anatomie ist bei den Medizinern übrigends nur eines der Fächer- es gibt auch viele andere. Aber das Meizinstudium ist einfach überfrachtet.

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Bin schlecht darin

Zumindest im anorganisch-analytischen Praktikum wirst Du nicht die Bohne unter den anderen Medis auffallen...   ;(((