Wie war die Einstellung der Nazis zu Schwarzen (Afrikanern)?

9 Antworten

Die wurden eher als eine Art Naturvolk angesehen. Im Hamburger Zoo wurden die sogar gemäss den damaligen gängigen Klischees ausgestellt, also mit Bambusröckchen in einer Bambushütte und mit einer Rassel.

Der Schmelztigel USA galt als schlimme Rassenschande und Dekadenz des menschlichen Seins überhaupt.

Gleichwertig waren sie nicht, aber die wurden als Hilfstruppen genutzt. Was fest steht, sie wurden besser behandelt als die Juden.

Damals nahm im Westen KEIN Politiker die Schwarzen für voll. Niemand, egal ob in England, Amerika, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland oder sonst wo im Abendland betrachtete die Schwarzen als gleichwertig, jeder sah in ihnen eine unterlegene Rasse, die niemals zu denselben kulturellen und zivilisatorischen Leistungen fähig ist wie andere Rassen. Sie wurden gewissermaßen als das untere Ende der "rassischen Hierarchie" empfunden, dessen anderes obere Ende die europäischen Arier darstellten. Rassisten im heutigen Sinne waren damals also ausnahmslos alle Politiker aller Länder.

Doch Rassist ist nicht gleich Rassist. Auch Albert Schweitzer war ein Rassist, da er Schwarze für zivilisatorisch unterlegen hielt. Und doch hat Schweitzer als Arzt Zigtausenden Schwarzen das Leben gerettet.

Am anderen Ende des Spektrums gab es üble Psychopathen wie Winston Churchill, der für die "K*ffirs" nur zynische Verachtung übrig hatte:

https://www.2oceansvibe.com/2020/06/15/a-list-of-racist-winston-churchill-quotes/

Die Aktivisten von „Black Lives Matters“ haben die Statuen, die man in Großbritannien diesem rassistischen Massenmörder errichten hat lassen, somit auch ihrer verdienten Sprengung überführt:

https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/winston-churchill-statue-vandalised-thousands-22149387

Die Nationalsozialisten füllten wohl auch das gesamte Spektrum zwischen der Denkweise Schweitzers (gut) und Churchills (böse) aus und vertraten im Regelfall wohl eine mittlere Position innerhalb dieses Spektrums. Die SS Himmlers hingegen dürfte sich wohl mehr der üblen Position Churchills angenähert haben. Der eigentliche Rassismus der Nationalsozialisten richtete sich allerdings nicht gegen Schwarze, die zahlenmäßig damals in Deutschland überhaupt keine Rolle spielten, sondern gegen die Slawen, besonders Russen. Hinzu kam natürlich der dedizierte Antisemitismus, doch der hat sich weniger anthropologisch, sondern mehr politisch begründete. Imperialistische Ambitionen in Schwarzafrika gleich den Briten, Portugiesen und Belgiern, hatten die Nationalsozialisten nicht. Ihr Blick war auf die Eroberung von neuem Lebensraum im Osten gerichtet, ähnlich wie die Amerikaner im 19. Jh. ihren Blick auf den „wilden“ Westen richteten.

Da sie als Hilfstruppen akzeptiert wurden, aber nicht als gleichwertig, entspricht nach meinem Wissen der Umgang mit ihnen ungefähr dem, was die Deutschen auch schon vor den Nazis taten. Nützliche Helfer, mehr nicht.


Rotti733  03.06.2022, 21:18

Die Deutschen vor den Nazis haben die Schwarzen immerhin weitaus besser behandelt als Portugiesen, Belgier oder gar Briten dies taten. -

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Vosla  04.06.2022, 20:24
@Rotti733

Was am Ende so gut ist, wie Kanibale sein und sich vorm Fressen die Hände zuwaschen, eine Serviette zu tragen und Messer & Gabel zu benutzen. Wird die Nachkommen des Opfers nicht großartig interessieren. In Relation zu den internationalen Gepflogenheiten waren die Deutschen vor den Nazis etwas netter. Besser als die Belgier, aber das ist jetzt so viel wert, wie die beste Fußballmannschaft von Grönland zu sein.

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Rotti733  25.11.2022, 16:48
@Vosla

Falsch. Briten, Portugiesen und Belgier haben Schwarzafrika mehr Leben genommen als sie dort gerettet haben. Bei den Deutschen war es umgekehrt. Unsere Leute haben dort mehr Leben gerettet als genommen. Ich erinnere nur an die von der jetzigen Geschichtschreibung gezielt übergangene Rettung von bis zu 2 Millionen ostafrikanischen Menschenleben aufgrund der erfolgreichen Heilung der Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) durch das Medikament Suramin der Deutschen Friedrich Karl Kleine (Pharmakologe) und Karl Rösener (Arzt). Diese beiden wackeren Mediziner haben indirekt sogar zig Millionen Schwarzen das Leben gerettet, da die Schlafkrankheit ja nun dauerhaft ausgerottet ist (allerdings seit einigen Jahrzehnten vereinzelt wieder aufzutauchen beginnt). Scheint so, als würde Afrika wieder deutsche Kolonien benötigen … 😃

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Hm. Ich denke sie empfanden Afrikaner als irrelevant und nichts sagend.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus