Wie wäre die Nacht in einen Doppelsternsystem?

7 Antworten

Gerade in deinem Beispiel sieht man klar, dass es stark von der Konstellation abhängt. Wenn ich mich richtig erinnere, stellt Proxima Centauri b einen Kandidaten dar, der erdähnlich ist (und relativ gesehen recht nah zu uns - naja Relation ist ja aber relativ). Sein Stern, Proxima Centauri, umkreist allem Anschein nach das Doppelsternsystem Alpha Centauri. Hier ist es voraussichtlich so, dass Proxima Centauri b eine gebundene Rotation zu seinem Hauptstern hat, also eine Seite immer Tag und eine Seite immer Nacht ist. Die Nachtseite wird dann in den meisten Fällen (außer Proxima Centauri benötigt für den Umlauf von Alpha Centauri genauso lange wie der Stern um sich selbst dreht) irgendwann durch das Doppelsternsystem erhellt. Hier kommt es dann natürlich auf den Entfernung zum Doppelsternsystem und dessen Leuchtkraftklasse an, welchen Einfluss das hat (allzu "habital" dürfte aber die Nachtseite ohnehin nicht sein, wie es auch die reine Tagseite nicht ist - hier wäre eigentlich nur ein Leben auf dem "Ring" zwischen beiden Seiten oder durch Strömungen verursachte Verschiebung der Temperaturen vorstellbar).

Wenn der Planet sich direkt im Doppelsternsystem befindet (wie bei deiner eigentlichen Frage), kommt es auch stark vom System an sich drauf an. Wenn beide Sterne etwa die gleiche Masse besitzen, umkreisen sie sich ja gegenseitig. Hier dürfte es an wahrscheinlichsten sein, dass der Planet beide Sterne um den gemeinsamen Schwerpunkt (der zwischen beiden Sternen liegt) umkreist. Dann hängt es wie überall von der Eigenrotation des Planeten ab, wie die Tagesverläufe sind.

Wenn das nicht der Fall ist, glaube ich, dass es irre selten ist, dass eine stabile Bahn existiert. Ähnlich wenn die Masseklasse der Sterne extrem unterschiedlich ist, dass der gemeinsame Schwerpunkt auf einen der beiden Sternen liegt. Der zweite Stern stört die Bahn, wenn der Planet um den Hauptstern (den massereicheren Stern) seine Bahnen zieht, andersrum wäre es aber genauso, also wenn der Planet um den kleineren Stern seine Bahnen zieht und der Hauptstern dann immer mal wieder Einfluss nimmt. Stabile Bahnen dürften hier auch für astronomische Verhältnisse absolute Ausnahmefälle sein.


myotis  20.08.2022, 23:52

Es kommt auf die Bahnradien und Massenverhältnisse an - ersetze den Merkur durch eine kleine Sonne, dann kann ein Planet doch in Erd- oder Marsentfernung doch stabil kreisen ..

Die Doppelsterne stehen eng zusammen und kreisen um einander, der Planet kreist in größerer Entfernung um das Gesamtsystem.

Am Tag sieht man beide Sterne, Nacht ist auf der anderen Planetenseite.


Timo3681 
Beitragsersteller
 23.06.2022, 07:13

Schachpapa

Gibt es nicht auch Doppelsterne, die weiter voneinander entfernt sind, also das Stern B viel weiter als die Pluto Umlaufbahn ist.

je nach dem wie der Planet zu den zwei Sternen steht, ist die Nacht einen Ticken kürzer bzw. der Tag einen Ticken länger. die beiden Sterne stehen ja immerhin in Relation zum Abstand des Planeten zum Gestirn sehr dicht beinander.

lg, Anna

Hallo Timo!

und in der Nacht ist Stern B zu sehen, wenn am Tag Stern A zu sehen ist.

Genau das ist eben nicht so weil es sich nicht um einen visuellen sondern einen physikalischen Doppelstern handelt. Die sind quasi verbandelt und umkreisen einander.

Ein eventueller Planet würde dieses System mit einigem Abstand umkreisen und hätte Tag und Nacht

Schönen Tag

Ein Planet der um einen Doppelstern kreist hat doch genauso Tag und Nacht (das kommt nämlich von seiner Eigenrotation und NICHT von seiner Position auf der Umlaufbahn...)

Auch Jahreszeiten gibt es WENN entweder die Umlaufbahn elliptisch und/oder die Planetenachse zu dieser geneigt ist ...

Ein Planet der nur um einen der beiden Sterne kreisen würde hätte keinerlei stabile Bahn und läge nicht in einer habitalen Zone...