Wie viele Urlaubstage haben ungefähr Lehrer?

5 Antworten

nicht mehr als andere Arbeitnehmer auch.
Dadurch, dass Lehrer Unterrichtsvorbereitungen und Nachbereitungen im "Homoffice" (auch wenn sich das nicht so nennt) ausführen, erscheint es als würden sie gefühlt viel mehr Freizeit als andere haben.
Es ist aber noch schlimmer, selbst der Ehepartner wird da schon mal mit eingespannt, wenn so an die 100 Klassenarbeiten/Klausuren sortiert werden müssen, damit Blätter in der richtigen Reihenfolge liegen ....


AlexausBue  19.01.2022, 10:04
erscheint es als würden sie gefühlt viel mehr Freizeit als andere haben.

Nicht "gefühlt", sondern es erscheint so.

Es ist aber noch schlimmer

Nein ist es nicht. Ich kenne 6 Lehrer im privaten Umfeld und 3 in der Familie, die mir ihren Arbeitsaufwand erzählen.

Eine Lehrerin nennt ihren Beruf sogar selbst "beneidenswerter Alltagsjob".

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guenterhalt  19.01.2022, 10:09
@AlexausBue

dann ist sie aber nicht Lehrerin für Deutsch. Da müssen zur Vorbereitung Bücher gelesen, Aufsätze gelesen und bewertet werden. Das ist alles andere als beneidenswert.

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WECoyote  19.01.2022, 10:13
@guenterhalt

Offensichtlich meint jeder, der schonmal eine Schule von innen gesehen hat, zu wissen, wie viel Lehrer leisten müssen. Wie in jedem anderen Job auch, gibt es solche und solche, also welche, die ihren Job ernst nehmen und was schaffen und welche, die nix tun.

Wenn der Job so einfach und easy ist, wundert es mich, dass es zu wenig Lehrer geben soll.

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AlexausBue  19.01.2022, 10:20
@guenterhalt

Nach ein paar Jahren kennt man die Bücher und verwendet immer eine Auswahl der immer gleichen Bücher.

Als Oberstufen Deutsch Lehrer z.B. unterrichtet man irgendwann Faust. Sowohl im LK als auch im GK. Und spätestens nach dem dritten oder vierten Jahrgang oder sogar schon nach dem Studium kennt man das Buch und hat sich doch hunderte Post-Its in seine eigenen Bücher geklebt und hat über die Jahre mehrere Klausuraufgaben gesammelt wie:

Vergleichen Sie die Wette zwischen Faust und Mephisto mit der Wette zwischen Mephisto und dem Herrn im „Prolog im Himmel“ und erläutern Sie den Zusammenhang zwischen beiden. 

Es ist ja nicht so, dass Deutschlehrer jedes Jahr 5 neue Bücher dran nehmen und im Rahmen ihres Studiums oder Lehrerlaufbahn noch nie zuvor davon gehört haben.

Und ganz ehrlich: ein Deutschlehrer, der sagt er liest nicht gerne Bücher oder Klausuren von Schülern, der hat auch den falschen Beruf.

Das ist wie ein Busfahrer, der sagt sein Beruf sei so anstrengend, weil er ständig unterwegs sei.

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AlexausBue  19.01.2022, 10:32
@WECoyote
Offensichtlich meint jeder, der schonmal eine Schule von innen gesehen hat, zu wissen, wie viel Lehrer leisten müssen.

Ich fühle mich nicht angesprochen, weil ich Lehrer kenne und das weiter gebe, was sie mir sagen.

Wenn der Job so einfach und easy ist, wundert es mich, dass es zu wenig Lehrer geben soll.

Ich zum Beispiel unterrichte gerne, aber keine jugendlichen Schüler, weil mir das zu anstrengend wäre. Deswegen bin ich keine Lehrerin.

Die Tatsache, dass ein einzelner positiver Aspekt des Berufes durchaus als vorteilhaft zu sehen ist, überwiegt nicht für jeden Mensch all die anderen Nachteile.

Viel eher müsste man argumentieren: Wenn der Lehrerberuf mit 48 bis 60 oder noch mehr Wochenarbeitsstunden auch in den Ferien bis spät in die Nacht hinein immer noch nicht ohne Unterstützung des Ehepartners zu bewältigen ist, warum macht ihn dann überhaupt noch jemand???

So wird ein Schuh draus.

Ich schreibe hier gerne die Vorteile meines Berufes auf und ich stehe dazu und freue mich darüber.

Aber kaum geht es um Lehrer, wird einem vermittelt es sei der mit Abstand anstrengendste und zeitaufwendigste Beruf von allen - und das ist nun mal nicht der Fall.

Ja, Teenager können der Horror sein und der pädagogische Aspekt ist auf gar keinen Fall zu unterschätzen, das kann echt extrem belastend sein. Da bin ich dabei, da ziehe ich den Hut vor jedem, der das mit Geduld und Empathie hinbekommt.

Aber bitte, deswegen muss man die Vorteile des Lehrerberufs ja nicht schlechtreden.

Das kommt mir so vor, wie ein Pilot der sagt: "Ach, ständig muss man Schalter und Hebel bedienen und die ganzen Instrumente im Auge behalten und dann der Druckausgleich beim Start, das ist nicht so angenehm, wie man sich das vorstellt, und der Blick aus dem Cockpit vorne ist irgendwann auch langweilig, man sieht ja nur die Welt von oben, und was hat man schon davon, wenn man 3 Tage Pause nach Überkontinentalflügen macht, wenn man nicht mit der Familie zusammen ist und meine 250.000€ Jahresgehalt kann ich kaum ausgeben ..."

Warum wird man so empfindlich, wenn man einen Vorteil am Lehrerberuf benennt und meint das immer gleich rechtfertigen und relativieren zu müssen?

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WECoyote  19.01.2022, 11:33
@AlexausBue

Kein guter Lehrer nimmt immer wieder dieselben Bücher oder Materialien. Mal abgesehen von Lehrplananpassungen gibt es öfter wieder neue Lehrbücher.

Außerdem muss man den Unterricht auch an die jeweiligen Lerngruppen anpassen. Das alles bedeutet Arbeit.

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AlexausBue  19.01.2022, 11:51
@WECoyote
Kein guter Lehrer nimmt immer wieder dieselben Bücher oder Materialien.

Faust kommt seit Jahren in allen Oberstufen dran.

Und es ist ja nicht so, jedes Schuljahr komplett andere unbekannte Bücher unterrichtet werden müssen.

Lehrbuchwechsel finden statt, aber nicht 10 mal pro Jahr.

Und wie bereits erwähnt: ein Deutschlehrer, der sagt er liest nicht gerne Bücher oder Klausuren von Schülern, der hat auch den falschen Beruf.

Außerdem muss man den Unterricht auch an die jeweiligen Lerngruppen anpassen. Das alles bedeutet Arbeit.

Ja, das ist Arbeit. Das ist Bestandteil seines Berufs. Genau, wie ein Gärtner Löcher für Pflanzen gräbt, ein Account Manager mit Kunden telefoniert und ein Chirurg Operationen durchführt. Das ist die Jobbeschreibung. Dafür bekommt er auch Geld und am Ende seiner Berufslaufbahn bekommt der ehemalige Lehrer sogar weiter Geld.

Übrigens mache ich auch Weiterbildungen und muss meine Präsentationen auch ständig neuen Produkten, Themen oder unterschiedlichen Zuhörern anpassen.

Das ist keine exklusive Eigenschaft des Lehrerberufs, die zudem außergewöhnlich belastend ist.

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Rein rechtlich um die 30 Tag, wie andere Arbeitnehmer auch. Die restlichen Ferien gehen für Korrekturen, Nacharbeiten, Fortbildungen, Vorbereitung und Konferenzen drauf.

Für RLP gilt z.B.:

§ 8 Dauer des Erholungsurlaubs

(1) Der jährliche Erholungsurlaub beträgt für Beamte, deren durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf fünf Arbeitstage in der Kalenderwoche verteilt ist.

1. bis zum vollendeten 30. Lebensjahr 26 Arbeitstage,

 2. bis zum vollendeten 40. Lebensjahr 29 Arbeitstage, 

3. nach vollendetem 40. Lebensjahr 30 Arbeitstage. 

(http://www.besoldung-rheinland-pfalz.de/rheinland_pfalz_urlaubsverordnung_paragraf_8)

Theoretisch 30 Tage, praktisch kommt es auf die Schulform und den Lehrer an. Ich kenne Lehrer die den Grossteil aller Ferien frei haben, dazu kommen Brückentage, hitzefrei...

Für beamtetet Lehrer in NRW gilt folgendes: Der Urlaub beträgt vor vollendetem 30. Lebensjahr 26 Arbeitstage, vor vollendetem 40. Lebensjahr 29 Arbeitstage und nach vollendetem 40. Lebensjahr 30 Arbeitstage.