Wie viele Kurden leben in Deutschland? Gibt es eine Statistik?

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schätzungen liegen bei 800.000 ich vermute aber das kurden ca. die hälfte der "türken" ausmacht du must noch die kurden aus irak,iran,syrien,armenien ,libanon dazu rechnen ich denke kurden und zazas(sind ja kurden) machen hier mit 1,7 millionen die größte minderheit aus

  1. Kurden in Deutschland - Daten und Fakten: Das Bild der Kurden und Kurdistans in Deutschland war und ist noch durch falsche oder vereinfachte Fakten und Daten befleckt. Die bisher offiziell und maßgebend verbreiteten Bevölkerungsstatistiken z. B. berücksichtigen wegen Richtlinien deutscher Innen- wie Außenpolitik keine oder nur nach unten geschätzte Angaben über Kurden bzw. Kurdistan. Das bringt Nachteile. Der Grund dafür liegt beiderseits. Das muß richtiggestellt werden. Die Funktionalität öffentlich geförderter sowie selbstständig arbeitender kurdischer Institutionen in Deutschland bedarf es hierzu ebenfalls einer Korrektur zugunsten von Kurden. Hier der Versuch einer eigenen statistischen Aufstellung kurdischer Realität in Deutschland: Derzeit bilden die Kurden in Deutschland zahlenmäßig die zweitgrößte nationale Gruppe nach Deutschen. Die lang und viel gebrauchte Zahlenangabe mit 400.000 ist längst überholt und verfehlt die Realität in grobem Maße. Eine diesbezügliche Korrektur auf deutscher Seite ist daher dringender denn je. Die Zahl der 1998 in Deutschland lebenden Ausländer betrug 7,32 Mio., das entspricht 8,9 % der BRD-Gesamtbevölkerung (82,3 Mio.). Davon sollen nach amtlichen Angaben 2,11 Mio. Türken (28,8 %) sein. Obwohl mehr als die Hälfte der als ,,Türken" bezeichneten Ausländer Kurden sind, werden Kurden in der Regel zu Türken gezählt. Die Zahl der gesamten Einwohner kurdischer Volkszugehörigkeit in Deutschland beziffere ich auf mehr als 1.385.000 Personen, das entspricht 1,7 % der Gesamtbevölkerung bzw. 18,9 % der ausländischen Wohnbevölkerung in der BRD. Davon entfallen schätzungsweise auf

  2. Nord-Kurdistan (Türkei): 1.170.000 (85 %)

  3. Ost-Kurdistan (Iran): 41.000 (3 %)

  4. Süd-Kurdistan (Irak): 78.000 (6 %)

  5. West-Kurdistan (Syrien und Libanon): 81.000 (6 %)

  6. Kaukasus und andere Gebiete: 15.000 (1 %)

Die Zahl der in Berlin lebenden Einwohner kurdischer Nationalität beziffere ich auf etwa 168.000 Personen mit gleichem Verteilungsschema wie oben genannt. Die amtliche Zahl hierfür war stets 40.-50.000. Mehrheitlich leben Kurden in Ballungszentren, Industrierevieren und Großstädten wie Ruhr-Rhein-Main-Gebiete, Berlin, Stuttgart, München und Hamburg. Der Anteil der asylgesuchten bzw. asylsuchenden unter der kurdischen Bevölkerung in Deutschland liegt insgesamt bei etwa 365.000 Personen, das entspricht 26 %. Der Aufenthalt eines jeden vierten kurdischen Einwohners Deutschlands ist also politisch begründet. Wohlgemerkt, der Anteil dieser Gruppe ist erst seit 1979/80, spürbar nach 1989/90 sprunghaft gestiegen ist. Die Mehrheit der Deutschlands Kurden waren allerdings als Gastarbeiter, Familiennachzügler und Studierende hierher gekommen und stammten anfänglich aus ländlichen Gebieten später überwiegend aus Randvierteln der Großstädte und sind mit unterschiedlichen individuellen Erwartungen, bedrängt durch die soziale Last, nationale Verfolgung und politische Hoffnung nach Deutschland gekommen. Der Anteil der Selbstständigen, das sind vorwiegend Betreiber kurdischer Läden, Imbißstuben, Marktstände, durfte ebenso wie der der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger hoch und der der qualifizierten Berufsabschlüsse, Studierenden und Auszubildenden niedrig liegen. Der Anteil der beamteten und im öffentlichen Dienst tätigen Kurden durfte unter ein Promille liegen. Kurdischsprachige Medien und Bildungseinrichtungen waren und sind in Deutschland bislang unterrepräsentiert. Die heimat- und volksgebundene kurdische politische und kulturelle Betätigung in Deutschland erreichte trotz Repressalien und Auflagen mal und wieder höheren Stand als der Fall in Kurdistan selbst.