Wie viel Platz braucht eine Wachtel?

4 Antworten

Dein Stall ist nicht besonders groß.

Zu deiner Frage wieviel Wachteln du darin halten kannst muss ich dir die Frage stellen, welche Wachtelart du darin halten möchtest. So kannst du zum Beispiel Zahn- und Straußwachteln grundsätzlich nur paarweise halten, da diese Arten sehr aggressiv werden können. Selbst chinesische Zwergwachteln sollte man auf solch engem Raum nur paarweise halten.

Solltest du dich für Lege- und Mastwachteln entscheiden kann ich dir zu vier, bis maximal sechs Tieren raten. Der Stall wird sehr schnell „verdrecken“. Wachteln machen eine Menge Dreck. Umso mehr Tiere du darin hältst, umso schneller und mehr wird der Stall verunreinigt. Die Wachteln würden im Kot laufen. Dadurch würden sich dicke Klumpen aus Kot/Federn/Einstreu an den Zehen festsetzen. Diese Klumpen werden immer größer, bis die Tiere irgendwann nicht mehr richtig laufen können. Die Klumpen müssen sehr aufwändig mit warmen Wasser, Pinzette und einer kleinen Zange vorsichtig (wirklich vorsichtig) entfernt werden. Auf solch kleinem Raum neigen viele Wachteln oftmals zum Federpicken. Das Resultat: Geschwächte Tiere die gestresst sind, ihre Köpertemperatur nicht halten können – und dadurch anfälliger für Krankheiten sind.

Du schreibst, dass du die Wachteln in einen Auslauf setzen möchtest, den du noch kaufst. Was ist das für ein Auslauf? Bitte begehe nicht den Fehler und setze die Tiere in einen Kaninchenauslauf aus dem Zoofachhandel. Dieser ist kein Hindernis für die Tiere. Wachteln können sehr gut fliegen, unsere einheimische Wachtel (Coturnix coturnix) ist der einzige Zugvogel unter den Hühnervögeln. Genauso gut können Lege- und Mastwachteln fliegen. Die meisten Hühnervögel machen bei Gefahr einen Senkrechtstart (somit hast du die Tiere ausgewildert).

Auch das Einfangen, um die Vögel in den Auslauf zu setzen halte ich für eher schlecht. Wachteln sind sehr stressanfällig. Hühnervögel neigen allgemein zu Schockmauser, bei einigen Hühnervögeln (auch Wachteln) ist das Einfangen zudem oft mit Todesfällen verbunden. Die Tiere sind durch das Fangen so gestresst, dass sie kollabieren – und dadurch sterben. Hinzufügen möchte ich, dass deine Tiere auf sehr engem Raum gehalten werden und deshalb sehr schnell verfetten. Dies macht sich nicht nur an deren Figur bemerkbar, sondern auch im Körper der Tiere. So kann das Herz sehr schnell ein dickes Fettpolster ansetzen. Dies fördert die Gefahr auf einen Infarkt (zum Beispiel bei Stress durch das Fangen).

Mein Ratschlag: Baue den Tieren eine Voliere. Ein Teil der Voliere sollte überdacht und windgeschützt sein. Dieser Teil der Voliere sollte einen Bodenbelag aus einer dicken Schicht Laub/Hobelspäne haben. So sitzen die Wachteln selbst bei kalter und nasser Witterung trocken und warm. Durch die Einstreu verhinderst du ein Erfrieren der Zehen bei extremer Kälte (Winter).

Auch der Sonneneinstrahlung kannst du entgegenwirken. Hier eignen sich zum Beispiel ein Windschutzzaun oder ein Tarnnetz. Beide halten einen Großteil der Sonneneinstrahlung fern, lassen aber eine Luftzirkulation zu.

Meine Sittichvolieren sind alle nach Süden ausgerichtet. Über den Volieren habe ich ein Tarnnetz angebracht, welches den Tieren ausreichend Schatten spendet. Anbei ein Foto von meinen Guatemalasittichen (Psittacara rubritorquis). Im Hintergrund kannst du das Tarnnetz erkennen. Meine Sittiche fühlen sich sehr wohl in ihrer Voliere und bebrüten zur Zeit vier befruchtete Eier.

Ich hoffe, dass ich dir etwas helfen konnte.

 - (Tiere, Vögel, Huhn)

Zaroxlp 
Fragesteller
 11.06.2015, 13:38

Danke, ich habe entschieden ein größeren stall zu bauen ;) 2 mal 2 Meter mit 6 Wachteln ;-)

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Aratinga  12.06.2015, 09:07
@Zaroxlp

Vier Quadratmeter sind für sechs Wachteln ausreichen, kommt jedoch auf die Art an. Welche Art möchtest du halten? Ich gehe von Lege-/Mastwachteln aus. Baust du einen Stall oder eine Voliere? Wenn du eine Voliere baust bedenke bitte, dass das Fundament mindestens fünfzig Zentimeter ins Erdreich gehen muss. So verhinderst du, dass ungebetene Gäste (Ratten) in die Voliere kommen. Ratten fressen sehr gerne Wachteln und andere Vögel, welche sich nicht wehren können. Ratten graben in der Regel 30-40 cm. Mit 50 cm bist du auf der sicheren Seite. Entweder gräbst du engmaschigen Volierendraht (12,7 x 12,7 mm) oder noch besser Gehwegplatten (50 x 50 cm) senkrecht im Boden ein. Da kommt nichts durch.

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aurata  19.06.2015, 16:58
@Zaroxlp

Mit Stall meinst du ein Käfig? Seit 2009 ist in Deutschland Geflügelzucht in Käfigen verboten. 

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Aratinga  28.06.2015, 11:00
@aurata

Du verwechselst die industrielle Tierhaltung mit der privaten Tierhaltung. Ein jeder Hobbyzüchter/Hobbytierhalter wird seinen Pfleglingen ein schönes Leben bereiten. Die Zucht in Käfigen ist deswegen nicht verboten. Es geht bei der Käfighaltung von Hühnern um Massentierhaltung und die damit verbundene Eierproduktion. Diese ist verboten.

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Das ist viel viel viel zu klein! Da kannst du nicht mal ein Meerschweinchen artgerecht drin halten! Wachteln brauchen viel mehr Platz da sie sehr lauffreudig sind und das auf so wenig Platz nicht ausleben können. Außerdem musst du verstecke und eiablageplätze miteinberechnen. Ein qm pro Wachtel ist eigentlich ideal! Der Stall muss mindestens 1,80m hoch sein, damit sich die Tiere nicht verletzen sollten sie mal aufflattern. Sie brauchen ein Sandbad um die Federn sauber zu halten und dürfen nicht auf staubigen oder splittrigen Untergründen stehen (wie beispielsweise Sägespäne) da sich die Bällen entzünden können und der Staub auf die Lunge geht. Informiere dich doch bitte erstmal gründlich bevor du einfach Tiere kaufst und sie auf gut Glück in einen Käfig stopfst ...

Was machst du denn mit den Wachteln? Essen? Das wäre etwas traurig, weil man ein Tier nicht groß ziehen kann um es zu essen. Ich würde anfangen die Tiere zu mögen und könnte das nicht :/