Wie viel Leistung müsste eine USV haben, damit man im Falle eines Stromausfalls einen Router und eine Telefonanlage 5 Stunden lang mit Strom versorgen könnte?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

die aufgelisteten Geräte dürften m.E. eine gesamtscheinleistungsaufnahme von rund 300 VA haben. mal 5 Stunden ergibt das 1500 VAh das ist schon eine Herausforderung für die USV. die meisten geräte in dieser Kappazitätsklasse sind eher für Serverbänke ausgelegt. da hier entweder notstromagregate kurzfristig übernehmen oder die rechner herunter gefahren werden.

Eine lösung für deine Ansprüche wäre etwas modulares. sprich eine richtige Notstromanlage, keine USV. das ist aber entsprechend teuer...

mein vorschlag wäre ein "nottelefon" das du an die fritzbox anschließt und eben nur diese über die USV zu versorgen.

alternativ könnte man über einen Netzumschalter hinter dem stromzähler samt einem entsprechenden agregat nachdenken, das im Notfall einspringt. das geht ggf. auch vollautomatisch.

lg, Anna


BrilleHN 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 13:02

Das mit dem Nottelefon an der Fritz!Box wird leider nicht funktionieren, weil ich die Telefonie-Einstellung in der Fritz!Box wegen der Auerswald-Anlage deaktivieren musste. Aber vor einer Stunde bin ich auf eine USV für Telefonanlagen von Auerswald gestoßen,

Di "USV-5115-Telecom", kostet allerdings um die 300,- das sprengt  ebenfalls mein Budget.

0
Parhalia  20.02.2016, 13:30
@BrilleHN

In einer Hinsicht hat @Peppie allerdings wirklich recht, welche ich selber nicht berücksichtigt habe :

Die Nutzungskapazität der enthaltenen Akkus einer USV. Eine handelsübliche USV ist akkutechnisch in der Tat nur auf eine Überbrückungsdauer von etwa 15-30 Minuten ausgestattet. Das bedeutet bei einer Auslegung auf 500 VA dann wirlich nur etwa eine Laufzeit von grob geschätzt allerhöchstens 1,5 - 2,0 Stunden, wenn ich Deine Netzteile insgesamt mal mit einer Scheinleistung von etwa 250 VA spezifiziere. ( schlimmstenfalls auch nur 0,75 - 1,0 Stunden )

Denn die "500 VA" geben in der Tat nur die elektrische ( Dauer-) Belastbarkeit an kapazitiven wie auch induktiven Verbrauchern an.

Ich empfehle Dir aber vorab mal die Messung mit einem "Energiekosten-Messgerät" , welches u.A. auch die tatsächlich aufgenommene "VA-Scheinleistung" Deiner genannten Verbraucher im Normalbetrieb bei laufender Kommunikation anzeigen kann.

2

Da die o.g. Geräte vermutlich jeweils eigene Netzteile besitzen, so schaue jeweils mal auf den Typenschildern der Netzteile nach, wieviel elektrische Leistung sie an der 230V - Primärseite in Watt aufnehmen können . Sollte es nicht direkt für die "Primärseite" aufgeführt sein, so müsstest Du die Leistungsangaben von der Sekundärseite überschlägig auf die 230V - Primärseite hochrechnen.

Und je nach Art des Netzteils ( simpler Trafo, oder Schaltnetzteil ) rechnest du noch einen Wirkungsgrad-Faktor auf. Rechne grob mit etwa 0,7 bei einem einfachen ( schweren ) Trafonetzteil und 0,85 bei einem ( leichten ) Schaltnetzteil.

Diese Einzelwerte addierst Du dann, multiplizierst sie mit der gewünschten Stundenzahl der Überbrückung und nochmals mit etwa 1,5 zur Sicherheit. ( bei gewünschten 5h × 1,5 = 7,5 , da die Akkus einer USV letztlich auch einer gewissen Alterung unterliegen )

Die USV selbst benötigt dann lediglich im laufenden Betrieb noch einige Watt für die interne Erhaltungsladung der verbauten Akkus. Sollte sie dann wirklich mal einspringen müssen, so wird den Akkus selbst aber rückwirkend ca. 10-20 % mehr Energie entnommen, als die angeschlossenen Endverbraucher ( Netzteile ) sie auf der 230V-Primärseite aufnehmen. Das liegt an dem internen DC / AC - Wandler in der USV, um aus den z.B. 12 Volt Gleichspannung die 230 Volt Wechselspannung zu erzeugen. Die Wandlereffizienz richtet sich dabei nach der Qualität des integrierten Spannungswandlers. 

In der Regel gilt die Angabe ( z.B. 500 VA ) der USV dann schon direkt für die zur Verfügung stehende Speicherleistung am 230V - Ausgang. Wenn Deine Geräte zusammengenommen also primärseitig ( 230V ) nicht mehr als 75 Watt aufnehmen, so hast Du noch die oben beschriebene Sicherheitsreserve von Faktor 1,5.


BrilleHN 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 08:38

Vielen Dank, dh. eine USV mit 500 VA würde für meine. Zweck vollkommen ausreichen?

1
Parhalia  20.02.2016, 09:40
@BrilleHN

Ja, wenn Deine 4 oder 5 genannten Geräte insgesamt auf der Netzseite nicht über ca. 75 Watt an elektrischer Leistung aufnehmen. Deine Idee mit den Akkus halte ich prinzipiell zwar durchaus für möglich, aber Du musst hier noch die automatische Zuschaltung bei einem Stromausfall berücksichtigen. Diese beträgt bei einer USV nur wenige Millisekunden ( oder Bruchteile davon ), damit die Geräte durch den ( kurzzeitigen ) Wegfall der Netzspannung nicht "abstürzen". 

1
benadar  20.02.2016, 08:30

Ich habe mal Erfahrungen mit einem...ok billigen...Wechselrichter sammeln können. An dem hatte ich nur ein Laptop. Der hat mir innerhalb von 2 Stunden die Autobatterie lehrgezogen, eine grosse Batterie für einen Diesel! Billige Wechselrichter haben einen miesen Wirkungsgrad, vor allem, wenn man wenig Strom entnimmt.

0
BrilleHN 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 08:43
@benadar

d.h. ein großer Akku in Verbindung mit einem kleinen Wechselrichter wäre wirtschaftlicher? Gibt es denn spezielle USV Für VOIP-Systeme?

0

Solche Probleme gab's mit dem guten alten analogen Telefonnetz nie.
Das Telefon brauchte nichts anderes als zwei Drähte, und der Strom kam aus der Telefonzentrale, die selber eine genügende Notstromversorgungh hatte.

5 Stunden für so eine Anlage braucht sicher mehr als 300 Euro. Am besten ein Benzinaggregat.

Oder du baust die Geräte einzeln um, dass sie mit einem abfallenden Relais auf je eine angepasste Batterie umschalten. Dann brauchts keine eigentliche USV, welche eine Akkuspannung zuerst hochtransformiert, damit jedes Netzteil der Geräte sie wieder runtertransformieren kann. Eigentlich sinnlos.

Die Stromverbräuche stehen auf den jeweiligen Typenschildern der Geräte. Aus diesen und der Kapazität der USV kannst Du dann leicht die max. erreichbare Betriebsdauer errechnen.


BrilleHN 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 08:24

und wie berechnet man das, gibt es eine Formel die die zu überbrückende Zeit einbezieht?

0
AlderMoo  20.02.2016, 08:44
@BrilleHN

Das geht mithilfe des Ohmschen Gesetzes recht einfach. Du brauchst aber erstmal die Verbräuche der einzelnen Geräte und die Kapazität der USV.


Bewußt einfach gehaltenes Beispiel (Spannung 230V):

Stromverbrauch des Gerätes (lt. Typenschild) 11.5W, das wären 0.05A. Die USB hat angenommen 30Ah Kapazität (siehe Bedienungsanleitung). Sie könnte somit das Gerät (30/0.05=) 600 Stunden lang betreiben.


Wenn das nicht im Kopf geht, such Dir einen der zahlreichen Rechner für das Ohmsche Gesetz im Internet.

1

5 Stunden? USVs haben in der Regel Zeiten von 10 min zu überbrücken, bis alles runtergefahren ist. Wenn bei Dir für 5 h der Strom ausfällt, hast Du andere Probleme als Dein toter Internetzugang.


BrilleHN 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 08:22

wir hatten hier schon öft er mal Stromausfälle über mehrere Stunden - mit dem Laptop hätte man problemlos weiter arbeiten können, der Kühlschrank würde das auch noch überdauern.

Aber in der Zeit  nicht telefonieren zu können und telefonisch nicht erreichbar zu sein, das nervt wirklich.

0
benadar  20.02.2016, 08:27
@BrilleHN

Kann ich gut verstehen. Aber 5 Stunden ist viel und eine USV die das leistet, ist richtig teuer. Vor allem die Batterien gehen ins Geld. Andererseits kosten Notstromaggregate auch kein Vermögen. Ist es denn ein Haus oder eine Wohnung?

Und nach 5 Stunden ist z.B. auch das Gefriergut in einem Schrank angetaut. Fleisch oder Fisch ist dann zu entsorgen, das kann böse enden.

1