Wie versteht ihr den Satz "School kills artists" und in inwiefern stimmt ihr dem zu?

3 Antworten

Früher ist jemand Lehrer geworden weil er es verstand den Leuten (Kindern) etwas beizubringen. Das ist gar nicht so einfach, denn es führen ja bekanntlich viele Wege nach Rom. Damit will ich sagen, wenn ein Schüler ein Thema nicht begreift, kann ein guter Lehrer einen anderen Weg finden um es dem Schüler beizubringen. Dazu braucht es weiter Geduld und Motivationskraft von der Lehrperson.

Heute muss man ans Gymi und Studium machen um Lehrer zu werden. Nun gibt es sehr viele Leute die wundervolle Lehrer wären, aber sie schaffen das Gymi und das Studium nicht weil sie z.B. Mühe in Französisch oder in Mathematik haben... also werden sie etwas anderes als Lehrer. 🙁

Wenn man heute junge (angehende) Lehrer fragt warum sie Lehrer geworden sind / Lehrer werden wollen, ist vielfach die schockierende Antwort: weil man als Lehrer mehr Ferien hat als in jedem anderen Beruf. Heute wird man (anscheinend) nicht mehr Lehrer um jemandem etwas beizubringen, sondern nur noch um ende des Monats möglichst viel Lohn zu kassieren und viel Ferien zu haben. 🤮

Als wunderbares Beispiel kann ich die Mathematik-Lehrerin meiner Tochter nennen. In der 3. Klasse ging es um Addieren im Zahlenbereich 0-999. Die Lehrerin schaffte es nicht diese Aufgaben zu korrigieren, es ist schon einige Jahre her aber ich glaube die Lehrerin hat es 5 mal korrigiert und jedes mal stand etwas neues daneben. Wenn meine Tochter sie etwas fragte konnte sie es ihr nicht erklären und hat ihr gesagt sie solle es selber im Mathebuch nachlesen.

Die Lehrer kennen vielfach nur die Lösung aus dem Lösungsbuch, selber können sie es nicht mehr. An der Uni können sie für die Prüfung auswendig lernen, haben aber keinen Plan von dem ganzen. Wie sollen sie das dann später jemandem erklären?!

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Das Problem der Schule, Du musst alles können und in allem gut sein. Sonst wirst Du als Versager abgestempelt. In der Schule wird dir auch nicht gesagt, in welchem Fach bei dir noch Nachholbedarf besteht, es wird dir erklärt wo Du schlecht bist. Du wirst an deinen Fehlern gemessen, nicht an deinen Leistungen. Von der Norm abweichen darfst Du schon gar nicht. Ich kann das bestätigen, ich war Skater und war sogar ziemlich gut. Als das Snowboard in der CH entdeckt wurde bin ich sofort umgestiegen und ich glaubte ich kann fliegen... Ich hab kranke Sprünge und Tricks gemacht. BMX und Mountainbike habe ich auch geliebt. Aber Im Sportunterricht war ich grottenschlecht, weil ich z.B. den Basketballkorb nie getroffen habe (kann ich auch heute noch nicht 🤣), hatte ich immer schlechte Noten.

Ende der Schule weiss niemand was er/sie kann, es wissen nur alle was sie nicht können.

Ja die Schule ist wichtig, gutes Grundwissen ermöglicht es uns eine Lehre zu absolvieren um später Geld zu verdienen und so überleben zu können.

Aber die Schule bräuchte dringend ein Update. In der CH hat man einen Versuch gestartet mit dem Lehrplan 21. Es haben sich 21 Kantone zusammengeschlossen und unterrichten mit dem selben Schulstoff, so das ein Schüler aus dem Kanton Bern den selben Wissensstand hat (haben soll) wie ein Schüler aus dem Kanton Zürich. Das Problem ist folgendes: nicht jeder Schüler lernt gleich, bei einem reicht es aus wenn er es einmal hört, beim andern braucht es einige Anläufe mehr. Nun kommt der Witz an der ganzen Sache, bei den Prüfungen sind die Lehrer frei. Die Prüfungen sind nicht genormt. Ein Schüler aus Bern hat u.U. eine viel einfachere Prüfung als ein Schüler aus Basel. Die Prüfungen sind auch immer so ausgelegt, dass es dem Klassendurchschnitt entspricht. Es darf ein zwei ungenügend geben und ein zwei 1.A Schüler, alle andern sollen sich im Mittelfeld bewegen. Wären alle Schüler schlecht würde ja an der Kompetenz des Lehrers gezweifelt. Es dürfen aber auch nicht alle super sein, die gehen ja sonst alle ans Gymi und keiner will sich mehr die Hände auf der Baustelle schmutzig machen... Das wäre auch nicht gut für unsere Wirtschaft.

Zurück zum Lehrplan 21, um Schüler mit einheitlichem Wissenstand zu erhalten darf jedoch nicht der Lernstoff identisch sein, sondern die Prüfung. Nun ist es die Arbeit des Lehrers den richtigen Schulstoff zu finden und jeden einzelnen Schüler nach seinen Begabungen hin auf die Prüfung vorzubereiten. Erst jetzt hätte nämlich jeder Schüler den selben Wissenstand. Es geht ja nicht darum was man alles in den Kopf schiebt, sondern was dann auch alles im Gedächtnis bleibt.

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Das Schulsystem so wie es heute besteht killt wirklich Artisten.

Wer z.B. sehr kreativ ist geht an die Schule für Gestaltung und dort wird einem gesagt wie man genau kreativ sein "muss". Weil es ja z.B. Leonardo da Vinci auch immer so gemacht hat müssen wir das halt jetzt auch so machen, sonst bist Du nicht kreativ.

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Ist man aber wirklich in irgend etwas ausserordentlich begabt, so richtig wie Albert Einstein, Pablo Picasso, Macaulay Culkin oder so. Gibt es ja immer Möglichkeiten wie man genau solche Künstler fördern kann, z.B. mit einem Privatlehrer. Das müssen dann aber schon die Eltern selber in Angriff nehmen. Die Schule kommt selten mit einer solchen Idee. 🤣

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Davon kann man nie genug haben!

Ich finde, dass das Schulsystem und vor allem viele Lehrer versuchen, die Schüler in eine "Form zu pressen". Ein einfaches Beispiel wäre der Mathematik Unterricht. Oft werden die erwarteten Rechenwege vorgegeben. Wenn nun ein Schüler durch andere Rechenwege auf die gleiche Lösung kommt, wird es von vielen Lehrern nicht anerkannt, da man es nicht so gelöst hat wie erwartet. Das Beispiel lässt sich auch gut auf andere Fächer übertragen.

Viele fühlen sich so in ihrer Kreativität eingeschränkt, was im schlimmsten Fall dafür sorgt, dass ein Schüler Spaß und Interesse am Thema verliert. Dadurch hat die Schule sprichwörtlich einen Künstler gekillt.

Schule tötet Künstler so verstehe ich das. Das bedeutet, dass viele Talente durch Schule sich gar nicht entwickeln können und da ist schon was dran.