Wie verlasse ich jemanden, der mich unterdrückt?
Liebe Community, ich wende mich an Euch, da ich an einem Punkt angelangt bin, wo ich nicht mehr weiter weiß. Mein Problem ist, dass ich in einer Beziehung bin, die mir nicht gut tut. Mein Partner behandelt mich wirklich sehr schlecht, Tag für Tag. Sobald wir uns sehen geht er mich an, sagt sehr verletzende Dinge zu mir. Dinge, die weit unter die Gürtellinie gehen und ich hier nicht erwähnen will. Er unterdrückt mich und ich füge mich still. Eigentlich bin ich eine sehr selbstbewusste Person, lass mich nicht schnell unterkriegen. Doch er hat es geschafft, dass ich mich mehr als unterordne. Ich selbst finde es schrecklich, wenn ich sehe dass Männer ihre Frauen unterdrücken und fertig machen. Hab nie verstanden warum man sich so etwas beieten lässt. Doch nun muss ich selbst mit ansehen, wie mein stolz Tag für Tag schwindet. Jeglicher Respekt verloren geht, den man vor einem Mensch haben sollte...
Ich bin eine sehr sensible Person, und alles schlägt mir auf den Magen. Jeden Tag, seit Monaten hab ich Bauchschmerzen, und Brechreiz wenn ich an ihn denke. Immer wenn wir streiten, erbreche ich mich mehrmals und bekomme Durchfall. Ihm ist das egal. Er meint, ich hätte es mir verdient zu leiden. Irgendwann, so viel ich ihn liebe – und ich liebe ihn wirklich sehr – bin ich an dem Punkt angelangt mir eingestehen zu müssen, dass ich nicht mehr so mit mir umgehen lassen kann, bzw ich daran immer mehr und mehr zu Grund gehe.
Ich möchte ihn verlassen. Nun habe ich nur das Problem, dass ich es nicht übers Herz bringe, da ich ja weiß wie er sonst sein kann. Er meint, er will mich auch nicht verlassen, da es doch irgendwie nicht geht ohne mich trotzdem meint er sagt immer, dass er, wenn ich ihn verlasse sicher nichts dagegen unternähme, weil ich ihm das nicht wert bin. Vor diesem Gedanken habe ich Angst. Trotzdem möchte ich nun den Schritt tun, habe aber schreckliche Angst dass es mir dann noch schlechter geht. Und ich nicht von ihm los komme. ALSO, wie mache ich schluss, ohne dass ich selbst daran zu Grund gehe, vorlauter Liebeskummer?
9 Antworten
Gehört die Wohnung Dir? Stell ihm sein Köfferchen und die Schuhe vor die Tür, tausch das Schloß aus und melde Dein Telefon um. Punkt.
Gehört die Wohnung ihm? Nimm Dein Köfferchen und Deine Zahnbürste und zieh aus. Punkt.
Was Du empfindest, ist keine Liebe, es ist eine Art Hörigkeit. Das weißt Du auch. Du läßt es nur nicht zu, daß Du Dir darüber ganz klar wirst. Er wird nicht mehr so sein, "wie er sonst sein kann". Wer so handelt, wie Dein Freund, der liebt nicht, der besitzt und weiß, daß er besitzt. Für Dich steht genau eine Entscheidung an: Willst Du Besitz sein oder willst Du geliebt werden? Bleibe oder geh und such Dir einen Mann, der Dich liebt. Entscheide selbst. Alles andere ergibt sich daraus. Gruß, q.
Sehr direkt ausgedrückt. Und ja, du hast Recht, verdammt nochmal. Danke für deine Antwort!
zuerst einmal: überwinde deine "scham" über diesen zustand und vertraue dich jemandem der dir nahe steht an; das kann jemand aus deiner familie oder deinem freundeskreis sein. sprich die probleme an. reden ist ganz oft schon der erste schritt, der zweite schon die wahrnehmung durch die andere person.
hol dir dort auch unterstützung für deine weiteren schritte. die hängen davon ab, inwieweit du und dein partner voneinander abhängig seid. nicht nur psychisch sondern auch in materiellen zusammenhängen (zb wohnt ihr gemeinsam? wenn ja wem gehört die wohnung? verdienst du selbst - genügend - geld? etc. bzw. gibt es für dich möglichkeiten auch schnell eine räumlich trennung zu vollziehen).
sprich mit deinem "noch"-partner. sag ihm wie es dir geht und dass du nicht mehr bereit bist so weiter zu machen. erkläre ihm auch deine konsequenzen.
ohne eure beziehung näher zu kennen würde ich einen radikalen schnitt in betracht ziehen.
schreib konkrete dinge auf, die dich daran erinnern, wie sehr du unter dieser beziehung leidest, die liest du dir durch, wenn du doch wieder ins wanken kommst.
-> ich wünsche dir alles gute!
dann schützt du ihn mehr als dich selbst und das hat er überhaupt nicht verdient!
wenn du dich niemandem anvertrauen willst, der dich/ihn/euch kennt, dann rate ich dir dazu dir professionelle hilfe zu holen, wie zb frauennotruf oder einer ähnlichen beratungsstelle.
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/hilfsangebote.html#formen
der allererste schritt ist aber natürlich dass du dir auch wirklich helfen lassen möchtest.
eine trennung tut immer weh, selbst wenn die beziehung längst zum alptraum verkommen ist - ich kann dir nur raten aus diesem alptraum auszubrechen, bevor du daran kaputt gehst!
mut & kraft für dich!
ich frage mich wie man eine person lieben kann die einem so weh tut. Klar am anfang musst du dich verliebt haben und es fällt dir sicher sehr schwer, aber du merkst doch, dass er nichtmehr der ist, der er mal war.
lass ihn links liegen, und wenn er dir dann irgendwas antut, dann musst du dich anderen anvertrauen und darüber reden und dir helfen lassen, dass er dir nichtsmehr antun kann. Mach schluss! es ist das beste was du tun kannst und du wirst es nicht bereuen... diese miesen sachen die er zu dir sagt, wenn es eine beleidigung ist, und sie nichtmal stimmt, warum fühlst du dich schlecht?
Weißt du, das frage ich mich selbst.
Und trotzdem habe ich leider noch Hoffnung, obwohl ich weiß, dass sie nichts mehr bringt. Möchte auch mit freunden darüber reden, aber da dieser zustand jetzt schon länger andauert, schäme ich mich so langsam und sage einfach immer dass alles passt.
Deshalb trau ich mich auch nichts zu sagen, da ich auch nicht will, dass sie ihn dann nicht mehr mögen könnten.
ja das schämen, das kenne ich, aber laub mir danach fühlst du dich viel besser und wenn du mit jemandem darüber redest,.. glaub mir jeder wird verständnis haben!
Du nagelst dich ja selber fest und bittest um Hilfe! verkauf dich nicht so billig und pack deine Sachen wenn du die Welt erleben willst.
"Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben."
Aus Stufen von Hermann Hesse...
hat mir immer geholfen ;)
Eine wirklich sehr gute Antwort. Ich danke dir dafür!
Ich konfrontiere ihn sehr oft, mit dem Fakt, dass ich psychisch am Boden bin. Er weiß auch, dass ich deshalb an Suizid denke. Dann wird er manchmal ruhig, sagt dass er es nicht verkraften würde.
Doch wenige Minuten darauf fängt es wieder von vorne an. Ich erbreche mich sogar vor ihm, das müsste doch Grund genug sein, mich endlich in Ruhe zu lassen. Doch er schaut mich nicht mal an und macht weiter.
Ich weiß, dass es radikal gehen muss. Ich weiß es wirlich selbst. Aber ich kann irgendwie nicht. Und jemand öffnen kann ich mich auch nicht, da ich ihn nicht vor den Leuten schlecht machen will, die ihn auch kennen.