Wie unterscheiden sich christliche Märtyrer von muslimischen Märtyrern?

10 Antworten

Im Christentum gibt es keine Jihad-Doktrin wie im Islam. Im Islam kommen die Kämpfer Gottes, die "auf Allahs Weg" kämpfen und getötet werden ins Paradies mit den 72 Jungfrauen:

Narrated Al-Miqdam bin Ma'diykarib:
That the Messenger of Allah (ﷺ) said: "There are six things with Allah for the martyr. He is forgiven with the first flow of blood (he suffers), he is shown his place in Paradise, he is protected from punishment in the grave, secured from the greatest terror, the crown of dignity is placed upon his head - and its gems are better than the world and what is in it - he is married to seventy two wives along Al-Huril-'Ayn of Paradise, and he may intercede for seventy of his close relatives."
[Abu 'Eisa said:] This Hadith is Hasan Sahih.

Quelle: https://sunnah.com/tirmidhi:1663

Siehe etwa auch Sure 3:169 oder Sure 9:111.


LastDayofEden  21.02.2024, 07:29

OK, aber das ist ja auch nur die halbe Wahrheit.

Christen sind ebenfalls aufgefordert, für ihren Glauben zu sterben. Ihr Erlöser ist ja selbst als Märtyrer gestorben, und Christen sind aufgefordert, ihm nachzufolgen.

Von dem her sehe ich keinen grossen Unterschied. Es macht es halt heute einfach (so gut wie) niemand mehr. Genau so wenig, wie das christliche Gebot eingehalten wird, die Frau müsse sich im Gottesdienst verschleiern, wenn sie dort religiöse Aufgaben übernimmt.

Von dem her könnten auch Muslime sich ganz einfach nicht an alles halten, was im Koran steht (was viele auch tun).

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BelfastChild  21.02.2024, 22:09
@LastDayofEden

Im Christentum soll man keine Leute unterwerfen (Sure 9:29). In dieser Religion steht die Nächstenliebe ganz oben.

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BelfastChild  21.02.2024, 22:25
@LastDayofEden

So war es damals bei Mohammed, dort ging es zunächst um die Heiden. Mohammed versprach seinen Kriegern, dass sie großen Lohn erhalten, wenn sie "auf Allahs Weg" getötet werden. Als die Arabische Halbinsel erobert wurde, wurde Sure 9:29 herabgesandt.

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LastDayofEden  21.02.2024, 22:30
@BelfastChild

Auch die Christen haben Heiden mit Gewalt missioniert, da ja der einzige Weg, gerettet zu werden, Jesus Christus ist. Da gabs genug Leute, die jedes Mittel für geeignet hielten, um andere "auf den rechten Weg" zu bringen.

Die Christen haben vermutlich mehr Blut an den Händen als die Muslime, wenn man mal die ganze Geschichte auf allen Kontinenten zusammenrechnen würde.

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Ich denke im Sinne der deeskalierenden Maxime der christlichen Lehre - "wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke hin" - ist das Märtyrertum im antiken Christentum besonders durch Passivität gekennzeichnet.

Beispiel: Bonifatius, welcher die Germanen christianisiert hatte. Er gilt als Märtyrer, weil er im Schlaf von Meuchelmördern überfallen wurde und sich gegen die Schwerthiebe mit der Bibel als Schutzschild gewehrt haben soll. Deswegen wird er immer mit einer Bibel dargestellt, die von einem Schwert durchbohrt wird.

Im Islam ist das Märtyrertum häufig eine aktive Aufforderung zum Handeln. Der Qur'an verspricht den Muslimen, welche "im Streben auf dem Wege Allahs" sterben, große Belohnungen im Jenseits. Das kann man als Motivation ansehen, um so zu handeln. Die "Schahada" ist auch Bestandteil des islamischen Glaubensbekenntnisses, aber es gibt unterschiedliche Wege um den Dschihad zu verüben, welcher nur eine besondere Anstrengung im Glauben beschreibt.

Im Islam ist es also tendenziell eher eine Aufforderung zum Handeln mit der Aussicht auf Belohnung, im Christentum ist es die Anerkennung für das Standhaft bleiben.

Sie versuchen nicht möglichst viele Unschuldige mit in den Tod zu reissen.


Lamanini  19.02.2024, 19:14

Quatsch. Töten würden radikale Christen doch niemals.

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Die christlichen Martyrer wollen nicht abschwören und sich gegen Jesus stellen, darum werden sie verklagt und umgebracht!

Die moslemischen Martyrer gehen hin, um so viel wie möglich Ungläubigen mit in den eigenen Tod mitzunehmen. Sie machen das, um für Allah zu zeugen, das sie sogar für ihn den Selbsttod in Kauf nehmen. Aber sie erhoffen sich auch, im Paradies 72 Jungfrauen zu bekommen!

Der nachfolgende Text aus islamische Sicht widerspricht der Ansicht aus der Bevölkerung, die die Sebstmordattentäter verherrlicht!

Der Begriff Märtyrer [schahid] ist im Arabischen gleichbedeutend mit Zeuge. Ein Märtyrer bezeugt durch sein Martyrium die Wahrheit.

Märtyrer ist im Islam ein Muslim, der bei der Ausübung seiner Religion von Gegnern getötet wird, sei es im Krieg zur Verteidigung der Muslime und der Unterdrückten [mazlum], oder sei es während eines zivilen Einsatzes, bei dem er Opfer eines Anschlages wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter

Christlicher Märtyrer wird man, wenn man sich selbst möglichst viel Gewalt antun lässt und dann stirbt.
Muslimischer Märtyrer wird man, wenn man möglichst vielen anderen Gewalt antut und dann stirbt.