Wie stark muß das Stromkabel sein
Hallo, habe eine Gartenhütte gebaut ca. 100 Meter vom Haus entfernt. Jetzt möchte ich dort Strom legen. Dafür muß ich ein Kabel vom Haus zur Hütte verlegen. Welche Stärke sollte das Kabel haben, damit am Ende der Leitung die gleiche Stärke vorliegt. Und heiß darf es natürlich auch nicht werden. Ich habe vor dort Kaffeemaschine, Wasserkocher, Kühlschrank und E-Herd anzuschließen. Und natürlich Licht. Für schnelle Hilfe wäre ich sehr dankbar.
LG Esther
5 Antworten
Hallo, gehe doch auf Zaehlerschrank24.de, die haben einen Rechner für sowas. Damit lässt sich der erforderliche Querschnitt berechnen. Du kannst auch ein Alu Erdkabel nehmen, das ist dann wesentlich günstiger zu haben. Kostet weniger als die Hälfte wie Kupfer. Ich denke es läuft auf ein 5x25² hinaus. Allerdings müsstest Du vorher in etwa berechnen wie groß Dein Verbrauch sein wird.
Spannungsverluste gibt es bei der Entfernung immer, sobald du ein Gerät einschaltest. Am Ende gleiche Stärke geht also nicht. Die Größe der Verluste ist abhängig vom Strom, der fließt und deine Geräte brauchen alle ziemlich viel.
Der größte Brocken ist der E-Herd. Schon für Kurzstrecken innerhalb des Hauses braucht ein E-Herd ein 5-poliges Kabel mit mindestens 2,5 mm² . Je dicker, umso kleiner sind die Verluste, Es kommt also darauf an, wieviel du dir leisten kannst. Unter 5x4mm lohnt sich das Verlegen kaum, mit 5x6 oder gar 5x10 bist du besser bedient. Und dass du Erdkabel brauchst (NYY-J), weißt du ja wohl.
Da würde es m. E. sogar mit 10 mm² knapp, da dort der Spannungsabfall bei 20 A noch über 3 % liegt.
Naja 3% sind nicht die Welt, heiß wird der Herd auch damit. Aber wenn das Licht zum Dämmerlicht wird, wenn man den Herd anschaltet, ist das vielleicht ein Zeichen, dass man zuviel gespart hat.
Nur darf der Spannungsabfall vom Zähler bis zum Verbraucher nicht mehr als 3 % betragen. ;) (DIN 18015).
Und vom HAK (Hausanschlusskasten) bis zum Verbraucher nicht mehr als 4 %.
Das ist eine Norm, kein Gesetz. Eine Art Verbraucherschutzbestimmung, an die sich der Verbraucher selbst aber nicht halten muss. Wo kein Kläger ist, ist auch kein Henker.
Wobei der Verbraucher selber, einen elektrischen Anschluss gar nicht vornehmen darf, wenn er nicht gerade eine einschlägige fachliche Ausbildung nachweisen kann.
Und manche Laien-Verbraucher waren da schon ihr eigener Henker. ;)
Und die 4 % zwischen HAK und Verbraucher stehen in der VDE 0100-520 und TAB - sind also schon verbindlich.
100 Meter bei der leistungsentnahme das wird lustig. gehen wir mal im Betrieb von einer Belastung von 10 Ampere pro Phasse aus, die kommen schnell zusammen. dann haben wir einen Schleifenwiederstand von etwa 0,36 Ohm. macht bei 10 Ampere einen Spannungsdrop von 3,6 Volt. das ist verkraftbar.
besser wäre es du legst 5 x 16 mm² das kostet dann allerdings 700 € nicht nur etwa 450 wie das 10er ...
natürlich wirst du dann im Gartenhäuschen einen verteiler braucnen... vergiss bitte den FI Schalter nicht.
für die absicherung im Haus würde ich ein Neozed Element (3polige schraubsicheurng) mit 35 Ampere einsätzen empfehlem...
lg, Anna
PS: nimm erdkabel! das ist a.) nicht teurer, gegebenenfalls sogar billiger als NYM und bei der verlegung im erdreich erforderlich.
"Phasse" statt Außenleiter ist für mich wie wenn jemand beim Fußball "Schümmel!" ruft und damit Foul meint. Das ist jetzt nicht böse gemeint und ich stolpere immer wieder über sehr gute Antworten von dir. Ich bin da halt pingelig. ;)
für die länge und belastung bleibt nur 16² für eine zuverlässige funktion übrig
Beim E-Herd würde ich schon 5x2,5 nehmen, wenn nicht sogar den 4er bis zur Verteilung. Das sollte aber ein Erdkabel sein.
Du kannst es auch berechnen. 100m Kupfer hat 1,75 Ohm/ mm², bei 2,5 mm² also 0,7Ohm. Bei 20A wären das Spannungsverluste von 14 Volt pro Leitung, also 28 V hin und zurück. Von 230 V wären also noch etwa 200V übrig.