Wie soll man sich als Handwerker selbständig machen mit diesen miesen Bedingungen?
Hallo, ich bin 24 und lerne aktuell tischler. Nach den Abitur hatte ich enorme gesundheitliche Probleme, die behoben sind. Ich hatte mich auf viele Ausbildungen beworben, aber wurde nirgends mehr angenommen, außer in einer Tischlerei. Leider ist der Verdienst eines Tischlers sehr gering und selbst mit Meister hat man zum Teil nicht mal das Gehalt, was ein Facharbeiter in der Metallbranche hat. Da sagen viele immer: "na dann mach den Meister und mache dich mit einer Tischlerei selbständig". Aber da denke ich mir immer: wie sollte ich das auch machen? Ich habe absolut Null Kapital, komme aus schlechten Verhältnissen und für eine Tischlerei braucht man auch Maschinen, die sehr sehr teuer sind und locker in 6 stellige Beträge gehen. Also: wie soll das gehen? Ich frage mich immer: was soll ich denn tun, um später einfach gut zu verdienen? Mit gut meine ich zb 2300 Netto im Monat.
8 Antworten
Es werden derzeit bei vielen Betrieben Nachfolger gesucht, wenn die Besitzer sich zur Ruhe setzen und niemand aus der Familie da ist, der den Betrieb weiterführt. Das ist eine gute Möglichkeit, in die Selbstständigkeit zu gehen und die Investitionen in Grenzen zu halten. Zudem gibt es bei dieser Variante schon einen Kundenstamm und es muss nicht ganz bei 0 angefangen werden.
Für Unternehmensgründungen gibt es staatliche Förderungen und Gründer-Kredite mit sehr günstigen Konditionen. Die meisten Handwerker die sich selbstständig machen finanzieren ihr Startequipment mit Krediten. Und als selbstständiger Tischler brauchst du zu Beginn kein Werkzeug für 100.000€.
Das denk ich nicht, das weis ich. Mein Nachbar ist seit 25 Jahren selbstständiger Schreiner und arbeitet aus seiner Garage, ist dabei erfolgreich und verdient gutes Geld.. Dessen Equipment ist definitiv keine 100k wert. Wäre sie auch nicht bei Neuanschaffung. Mir hat er zB. einen Badschrank aus Altholz mit Eisenbeschlägen gemacht. Sieht super aus.
Ja natürlich, aber dann sind es sicherlich um die 60.000 Euro
Das kann hinkommen. Aber wie gesagt.. Für so etwas gibt es Gründerhilfe.. KfW-Kredite, Fördergelder ect..
Hmm. Ich bin echt richtig depri. Ich will mal einigermaßen gut verdienen und nicht als Angestellter Tischler für 1400 Netto malochen müssen. Aber ich weiß nicht, wie ich das nur schaffen soll...
Ich komme auch aus dem Handwerk und kenne dein Problem. Meine Lösung war: Berufsbegleitende Weiterbildung. Es ist ein bockharter Weg, aber er lohnt sich. Ich habe neben der Arbeit das Abitur gemacht und Studiert (alternativ Techniker?) und habe jetzt eine Leitende Position in einem Mittelstandsunternehmen.. Wenn du fleißig und diszipliniert bist ist das absolut machbar.
Mir hat er zB. einen Badschrank aus Altholz mit Eisenbeschlägen gemacht.
Das kann ich auch und habe meine gesamte Wohnung selbst gebaut - aus Altholz und ich bin Maler und Lackierer, kein Tischler. Der FS hat durchaus RECHT mit seinen Aussagen zu einer guten Grundausstattung im Tischlerhandwerk.
Das freut mich dass du das kannst. Es ändert nichts an meiner Aussage.
Also mach auf jeden Fall erst mal den Meister. Dann verdienst Du schon mehr. Arbeite einige Jahre als angestellter Meister in einer Schreinerei und sammle Erfahrungen und vor allem entwickle Deine Kreativität. Ein guter Schreiner baut keine Möbel, sondern bietet originelle Problemlösungen aus Holz.
Wenn sich das herumgesprochen hat, dann kommen auch immer mehr Kunden.
Erst dann, solltest Du daran denken, dich mit einer eigenen Schreinerei selbständig zu machen.
Ich weiß ja nicht, wie es heutzutage so gehandhabt wird.
Zu meiner Zeit hat man als Anfänger gute gebrauchte Maschinen genutzt.
Es mußte auch kein nagelneues Auto her, auch dort hielt der Gebrauchte erst mal ein paar Jahre.
Und so wurde sich dann peu à peu Geld erarbeitet, um sich besser auszurüsten.
Genau so. Das geht aber nicht mit einer 40h Woche und dreimal Urlaub im Jahr.
Und so mancher aus der Industrie läuft bei einer 35 h Woche mit 2500 Netto nach Hause!
Wenn Du dich mit 2.500 Euro netto zufrieden geben willst, bitteschön.
Als renommierter Handwerksmeister ist das für dich Portokasse.
Dann geh doch in die Industrie wenn das Zahlen sind mit denen du dich anfreunden kannst. F´ür so etwas gibt es umschulungsmaßnahmen.
Nein! Ein schreinermeister kann mit 2500 sehr zufrieden sein!
Wenn man an die 30 schreiner kennt, weiß man das eben
:D nein, aber ich kenne auch einige davon
Dann habe ich wohl im Laufe meines Berufslebens die falschen kennengelernt.
Du kennst vielleicht Handwerksmeister, aber keine schreinermeister
Aha.
Okay, bin ich eben dumm.
Wenn Du als Berufseinsteiger so viel mehr weißt, als ein alter Meister, dann wird das wohl so sein.
Damit betrachte ich diesen Gedankenaustausch als erledigt.
Ich nicht. Wenn du mir doch mehr verraten würdest und mir ein paar Beispiele aufzeigen würdest, dann würde ich da drauf eingehen. Ich suche hier nach Rat und nciht nach knatsch.
Das denkst du! Kauf mal eine gute hobelmaschine, eine tischkreissäge, eine tischfräse und sonstige Werkzeuge! Da bist du dann gleich bei 100.000 Euro!