Wie soll ich den Rasen behandeln?
Hi Leute,
Also ich hab hier Bilder gepostet, dort sieht man einmal den Zustand vom Rasen, die zwei verschiedenen Dünger, das Düngergerät, den Nachsaatrasen und die Blumenerde.
Ich hätte da so einige Fragen und eventuell könnt ihr noch eigene Erfahrungungen mit einfließen lassen.
Geschichte: Also es ist ein Rollrasen und wurde vorletztes Jahr neu gelegt. Nachdem wir dann letztes Jahr den Rasen im frühling gedüngt haben ist er verbrannt und hat kahle Stellen bekommen, daraufhin haben wir auf die Lücken den Nachsaatrasen gestreut und mit der Blumenerde abgedeckt. Etwa ein Jahr später sieht er so aus. Noch dazu kommt, dass wir einen Vertikutierer benutzt haben, bevor wir den Rasen gedüngt haben und vermutlich haben wir zu stark vertikutiert weil man da schon eher mehr Erde anstatt Rasen gesehen hat.
Die Erde fühlt sich bei uns auch "matschig" an und nicht so als ob da der Dünger schnell abfließen würde. Weil ich hab da mal was gelesen vonwegen man sollte mehr düngen wenn das Wasser schnell abfließt.
Meine Frage: - Soll ich den Rasen jetzt mähen und düngen? Welchen von den beiden, die wir haben, soll ich benutzen (Langzeit oder den normalen)? Und wie düngt man richtig, bzw. wie viel benutzt man?
Wie ist es mit der Blumenerde, sollte man die benutzen? Bzw. eignet sich der Nachsaatrasen für meine Verwendung?
Soll ich eventuell einen anderen Dünger kaufen der viel besser ist?
Wie soll ich mich verhalten damit der Rasen wieder richtig schön aussieht?
MfG
Sebastian







5 Antworten
Gut gemeint, nur hier hilft nicht: Viel hilft viel.
Beim Rollrasen wird in der Regel das Planum gedüngt und eine anwurzelhilfe beigemengt, um ein Optimum zu ermöglichen. Vertikutiert wird, wenn nötig, erst nach 2 Jahren. Aber ja, der Rasen sieht nach dem vertikutiern aus, als wenn mehr Erde vorhanden ist als Rasen.
Der Dünger, der im Handel verfügbar ist, hat meist als Zusatz Eisen-II-sulfat. Das ist Gift, für Rasen, Moos, Mikroorganismen, Kleintiere und Menschen. Es hilft zwar kurzfristig gegen Moos, jedoch langfristig schädigt es den Rasen, der Rest wird verschwiegen.
Der Rasen sieht aus, als wenn dieser zu tief gemäht wurde und das Messer war anscheinend Stumpf.
Es reicht aus, wenn der Rasen regelmäßig mit einem Rasenrechen abgeharkt wird und mit Dolomitkalk behandelt wird. Wenn umbedingt gedüngt werden muss, nimm Kompost.
Für die Nachsaat, nimm einen, für die Lage passende Saat. Ich sehe, das es recht schattig ist. Hier passt die RSM 7.4, die Mähhöhe beträgt minds. 5 cm. Im Hausgarten wird meist RSM 2.x verwendet, jedoch gibt es hier keine RSM für Halbschatten. Für Vollschatten gibt es keinen Rasen, der dort genügend wächst.
RSM = Regelsaatgutmischung (Standard); Berliner Tiergarten, Nachsaatmischungen und Co, kann der Hersteller selber bestimmen was gut (oder schlecht) ist.
1) Der Rasen auf Bild 1 wurde zu kurz geschnitten - selbst für den Halbschatten! Zu kurz geschnittener Rasen bedeutet mittelfristig, dass sich sogenannte Unkräuter (aber wertvolle Heilpflanzen) wie Löwenzahn und Wegeriche ansiedeln, weil sie das Kurzschneiden weit besser vertagen als der Rasen (Rasensaat ist ja eine Mischung von 1-2 dutzend Gräsern, die durch die Mischung für fast alle Standorte geeigent sind - durch zu frühes und zu intensives Verkulieren raubt man einen Teil der Gräßer die Grundlage)
2) Du hast eindeutig zu viel statt zu wenig an Dünger ausgebracht - m.E. hast du in den letzten Wochen einmal ne kräftige Düngergabe gegeben?? Deswegen sind die Spitzen jetzt braun!
(In Kombination und verstärkend, dass der Boden darunter zu wasserunlässig ist - eher ersteres) - jetzt bis Frühjahr nichts mehr an Düngung!
3) Wenn Du in einer Lage mit schweren, wasserunlässigem Boden wohnst (ich habe auch mit sehr lehmhaltigen Boden zu kämpfen), dann wäre eine Kies-Drainageschicht unter der Erde des Rollrasens besser gewesen: Das kannst Du nicht komplett heilen - aber durch Aufsanden (Körner arbeiten sich mit der Zeit in den Untergrund) und durch Belüften mit Spikes
http://www.ebay.de/itm/like/161652289452?ul_noapp=true&chn=ps&lpid=106 ;
kannst Du die Bedingungen des Rasens verbessern!
4) Torferde (Bild7) gehört nicht in den Rasen!!
a) weil es es eine ökologische Sünde ist: die letzten Hochmoore Europas werden für die Gartenerde vernichtet
b) weil Torf eigentlich sauer ist und künstlich aufgekalkt und mit Kunstdünger versehen wird!
Dann hat dein Rasen unten "nasse Füße" durch den schweren Boden und durch den Torf (der dauerfeucht bleibt) in der Mitte beim Austrieb ein feuchtes Milieu - logisch, dass sich dann Pilze und Moos breitmachen!
Ob Du jetzt noch einmal mähst oder nicht ist unerheblich! Nur bitte keinen Dünger mehr!
-Falls du mähen willst solltest du den Rasenmäher hoch einstellen.
-Im Frühling: Vertikutieren & Düngen ( Gedüngt wird in der Wachstumsphase)
-Blumenerde benutze ich nicht -> Nachsaatstelle aufrechen - Einsäen- Andrücken- Gießen- Fertig
Grüße
PS: Die Rasenmäherklinge muss scharf sein
Es wäre sinnvoll den Rasen nicht zu tief zu Mähen damit er erst mahl kräftiger werden kann. Auf braune stellen kann man noch einmahl Saat verteilen (bei uns sind die braunen stellen aber auch ohne Nachsähen weg gegangen). Über den Dünger kann ich nicht viel Sagen, aber der Rasen von meinen Opa krigt auch nur ETWAS Dünger.
Ich denke auch, dass der Rasen zu kurz gemäht wurde und eventuell zu viel gedüngt wurde. Diesen Fehler haben wir eingangs auch gemacht, aber jetzt klappt es wunderbar.