Wie sind Frauenrechte entstanden?

2 Antworten

IMHO musst du zuerst wissen, warum es nicht von Anfang an gleiche Rechte für Frauen gab.

Also versetze dich mal in eine Welt zurück, wo elektr. Strom sehr selten war und elektr. Haushaltsgeräte noch mehr. D.h. im Haushalt gab's viel Handarbeit.

Auch die Arbeit und selbst wenn man im Straßenverkehr unterwegs war, war alles viel gefährlicher wg. schlechtere Technik. Das Rettungswesen war extrem primitiv und bestenfalls in Städten nennenswert vorhanden. Keine einheitl. Notrufnr. (dafür hat in D erst die Björn-Steiger-Stiftung gesorgt) und erst recht keine Handys, also ggf. erstmal das nächste Telefon finden.

D.h. man will, das ein Partner halbwegs sicher daheim ist und die Hausarbeit macht, die viel anstrengender ist als heute. Und dann kommt irgendwann das Kind, was die erste Zeit ständig gestillt werden muss. Spätestens dann macht es Sinn, dass die Frau daheim bleibt. Und wie gesagt, in den Firmen ist die Arbeit auch tendenziell viel härter als heute.

Das einzige was mein Opa väterlicherseits meiner Oma verwehrt hat, war den PKW-Führerschein zu machen (ja, u.a. dazu brauchte die Frau die Zustimmung des Ehemannes bzw. ggf. der Eltern). Er war LKW-Fahrer und wusste wie gefährlich es auf den Straßen ist. Aber nach dem 2. WK hat's eh keinen gejuckt, dass meine Oma ohne Führerschein in der Stadt herumfährt.

Später hat halt mein Opa meine Oma herumgefahren, wenn's für's Fahrrad zu weit war oder einkaufen oder als sie nicht mehr Radfahren könnte. Und als er nicht mehr gut fahren konnte, hat meine Mutter ausgeholfen und bald darauf hatte ich den PKW-Führerschein.

Die Sicherheit u.a. der Autos und das Rettungswesen haben sich stark weiterentwickelt. Und auch die Helferlein im Haushalt. Dadurch ist man viel flexibler ob bzw. wer daheim bleibt bzw. nur einen Teilzeit-Job macht.

Ob's langfristig gut ist, wenn beide Eltern voll arbeiten, bezweifle ich. Siehe immer mehr Kinder, denen die Straßenverkehrsregeln nicht vernünftig beigebracht werden. Oder den ganzen Nachmittag daheim sitzen und Scheiß machen. Oder total verzweifelt hier irgendwelches Zeug fragen, wo ich mich ernsthaft frage, ob das Kind nicht doch in einer Situation ist, wo noch wirklich keiner weis, dass es Vollwaise ist... :-(

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Entstehung der Frauenrechte ist das Ergebnis eines langen historischen Prozesses, der sich über Jahrhunderte erstreckte. Dieser Prozess wurde durch soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen beeinflusst, die das Bewusstsein für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit schärften. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Etappen:

1. Frühe Ursprünge und philosophische Einflüsse (18. Jahrhundert)

Die Wurzeln der Frauenrechtsbewegung lassen sich auf das Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert zurückführen, als Philosophen begannen, Fragen der Freiheit, Gleichheit und individuellen Rechte zu diskutieren. Schriftstellerinnen wie Mary Wollstonecraft waren Pioniere in diesem Bereich. In ihrem Buch A Vindication of the Rights of Woman (1792) argumentierte sie, dass Frauen dieselben Bildungs- und Bürgerrechte wie Männer haben sollten.

2. Erste Frauenrechtsbewegungen (19. Jahrhundert)

Im 19. Jahrhundert begannen Frauen verstärkt für ihre Rechte zu kämpfen, insbesondere in Europa und den USA. Der Kampf konzentrierte sich auf Themen wie Bildung, Eigentumsrechte und das Wahlrecht. Die berühmte Seneca Falls Convention von 1848 in den USA gilt als Beginn der organisierten Frauenrechtsbewegung. Dort verabschiedeten Aktivistinnen wie Elizabeth Cady Stanton und Lucretia Mott die Declaration of Sentiments, die die Gleichberechtigung von Frauen forderte.

3. Kampf um das Wahlrecht (Suffragetten, Ende des 19. und frühes 20. Jahrhundert)

Der Kampf um das Frauenwahlrecht (Suffragismus) wurde in vielen Ländern zu einem zentralen Anliegen der Frauenbewegung. In den USA kämpfte die National American Woman Suffrage Association (NAWSA) unter Führung von Susan B. Anthony und Elizabeth Cady Stanton. In Großbritannien kämpften die Suffragetten unter der Führung von Emmeline Pankhurst für das Wahlrecht. Diese Kämpfe führten dazu, dass Frauen in vielen Ländern im frühen 20. Jahrhundert das Wahlrecht erhielten (z. B. in Neuseeland 1893, den USA 1920 und Großbritannien 1918).

4. Zweite Welle des Feminismus (1960er und 1970er Jahre)

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Frauenbewegung eine erneute Welle, die als Zweite Welle des Feminismus bekannt wurde. Diese Bewegung fokussierte sich auf Themen wie sexuelle Selbstbestimmung, körperliche Autonomie, Arbeitsrechte, Gleichstellung im Familienrecht und reproduktive Rechte. Wichtige Figuren dieser Zeit waren Simone de Beauvoir (Autorin von Das andere Geschlecht) und Betty Friedan (Autorin von Der Weiblichkeitswahn), die wichtige Impulse für die Diskussion über die Rolle der Frau in der Gesellschaft lieferten.

5. Moderne Frauenrechte (1980er Jahre bis heute)

Heute konzentrieren sich die Kämpfe um Frauenrechte auf Themen wie gleiche Bezahlung, sexuelle Belästigung, Gewalt gegen Frauen, Geschlechterstereotypen und reproduktive Gesundheit. Bewegungen wie #MeToo haben auf globaler Ebene auf systemische Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht. Auch Themen wie die Vertretung von Frauen in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentrale Anliegen.

Wichtige Errungenschaften:
  • Recht auf Bildung: In vielen Ländern hatten Frauen bis ins 19. Jahrhundert keinen Zugang zu formaler Bildung. Heute ist Bildung eine zentrale Errungenschaft der Frauenrechtsbewegung.
  • Wahlrecht: Frauen erhielten in vielen Ländern nach langen Kämpfen das Wahlrecht.
  • Gleichstellungsgesetze: In den meisten modernen Demokratien gibt es Gesetze, die die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts verbieten und Gleichstellung am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft fördern.

Insgesamt entstand die Bewegung für Frauenrechte aus den vielfältigen Bemühungen von Frauen und ihren Unterstützern, soziale, politische und rechtliche Ungleichheiten zu beseitigen. Sie bleibt ein wichtiger Teil des globalen Strebens nach Gleichberechtigung.