Wie sind die ersten Menschen nach Amerika gekommen?
Ich habe wie die meisten im Geschichtsunterricht gelernt, das Kolumbus Amerika entdeckt hat, und im Biologieunterricht das die Menschheit in Afrika begonnen haben soll, also der Homo-Sapien ist in Afrika entstanden und hat sich von dort aus dann verbreitet.
Meine Frage ist, wie konnten die frühen Menschen das Wasser nach Amerika überqueren ? Die Ureinwohner in Amerika sollen laut Archäologischen Funden seit über 20.000 Jahren in Amerika leben, wie soll das gehen ?
10 Antworten
Lassen wir Columbus mal einfach weg.
So ganz abgeschlossen ist die Forschung noch nicht.
Sicher ist, dass es Einwanderungswellen über die Beringstraße von Sibirien nach Alaska gegeben hat. Diese heutige Meerenge war damals trocken. Diese Leute haben sich im Laufe der Zeit nach Süden ausgebreitet.
Es bestehen aber auch Theorien, dass es eine Besiedlung von Afrika und Polynesien gegeben haben könnte. Es ist bewiesen, dass das möglich war, aber es steht nicht fest, ob diese Besiedlung nachhaltig bzw. dauerhaft war. Darüber wird in Forscherkreisen noch diskutiert.
Fest steht hingegen, das Columbus nicht der erste Europäer war, der Amerika entdeckt hat. Es sind Artefakte gefunden worden, die beweisen, dass "Nordmänner" aka Wikinger zumindest zeitweise in Nordamerika, Neufundland und Grönland gelebt haben. Nur hat sich diese frühe Besiedlung nicht bis nach Spanien herumgesprochen, auch wenn es zumindest theoretisch denkbar war, dass Columbus gewusst haben könnte, dass es dort im "fernen Westen" Land geben könnte. Allerdings war er bis an sein Lebensende davon überzeugt, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Den Beweis, dass es sich um einen eigenen Kontinent handelt, schreibt man Amerigo Vespucci zu (und da bin ich bewusst vorsichtig)
Die ersten Menschen sind von Europa aus bereits zur Zeit der altsteinzeitlichen Solutréen-Kultur (vor ca. 20.000 Jahren) nach Amerika gekommen. Vermutlich aufgrund der Vereisung des Nordmeeres, das eine Passage möglich machte. Denkbar sind aber auch frühe Kenntnisse in hochseetüchtigen Booten. Die Polynesier schafften es ja, trotz sonst jungsteinzeitlicher Kukturstufe, sogar, den Pazifik zu bezwingen und Amerika zu erreichen.
Auch später hat es immer wieder Besiedlungsversuche durch seefahrende Europäer gegeben, etwa Iren im frühen Mittelalter und später auch norwegische und dänische Wikinger.
Kolumbus war nicht der erste der Amerika entdeckte, doch Menschen bevölkerten schon vorher Amerika. Auch werden immer neue Funde gemacht, dadurch auch neue Erkenntnisse. Ich habe einen sehr interessanten Link gefunden, lese ihn am besten durch. Da wird auch erklärt wie die ersten Menschen nach Amerika kamen:
Einige Wissenschaftler gehen sogar von einer noch viel früheren Besiedlung aus, die aus Afrika einsetzte und evtl. vor bis zu 35.000 Jahren stattfand. (Out of Afrika-These) Man fand Schädel mit negroiden Merkmalen und Felsmalereien, die denen in der heutigen Sahara verblüffend ähneln. Erklärbar wäre das ganz einfach durch Menschen die von der Fischerei lebten und in ihren Booten mit Wind und Strömung nach Brasilien verdriftet wurden. Bei aussergewöhnlich günstigem Wetter könnte das so geschehen sein. Die Forschungen laufen. Vorreiterin dieser Forschungen sind die brasilianischen Archäologen, die durch stratigrafische Grabungen und C14-Analyse ein solches Alter vermuten. Später schafften es die Sibirier und auch die Polynesier haben nachweislich an mindestens zwei Stellen Amerikas gesiedelt und sich mit der anderen Urbevölkerung vermischt. Dies ist auch genetisch und durch Schädelfunde belegt. Ob die Iren dort waren, wird vermutet. Es gibt Steinbauwerke (Reste) mit Steinbearbeitungsspuren, wie sie für Irland/Europa eher typisch waren. Sie hätten sich dort mit dem Stamm der Mandan vermischt, von dem bekannt war, das sie hellhäutiger waren, als andere "Indianer" und teilweise blaue Augen hatten. Da es keine lebenden Stammesangehörige mehr gibt, ist die Beweisführung schwierig. Wie weit die Wikinger kamen, weiss man noch nicht genau. Nur das sie definitiv dort waren. Man vermutet, das sie bis in die Höhe von New York vordrangen, vielleicht auch weiter ins Landesinnere. Die mögliche Besiedelung durch die Solutréen-Kultur in der Steinzeit stützt sich auf die sehr große Ähnlichkeit der gefundenen Steinklingen mit den Clovis-Spitzen. Auch die könnten sich mit Booten am Rand der Vereisung entlang getastet haben, bis nach Amerika. Wie weit da die Forschung ist, weiss ich nicht.
Jedenfalls war Amerika scheinbar nie ganz isoliert und unsere Vorfahren mobiler, als man annahm.
Nordamerika wurde vor etwa 18.000 Jahren (möglicherweise auch schon früher) besiedelt. Es musste damals kein Meer überquert, durch die Eiszeit, die damals ihren Kältehöhepunkt hatte bzw. schon überschritten hatte, gab es quasi noch eine Landbrücke (die heutige Beringstraße, nur ohne Wasser), die die Menschen überqueren konnten. Der Meeresspiegel lag damals etwa 130m tiefer als heute, da das Eis viel Wasser gebunden hatte.