Wie schirmt man 868 MHz sicher ab?

2 Antworten

Die Antwort muss mehrteilig ausfallen.

Teil 1: Es wird nach einer technisch-wissenschaftlichen Grundlage gefragt, während solche Grundlagen gerade in Form einer Verschwörungstheorie bezweifelt werden. Konkret: Eine Wohnung wird nicht mit EM-Wellen einer Frequenz vollgepumpt. Auch gibt es keine wissenschaftlich fundierte Grundlage dazu, dass 868 MHz bedenklich wären.

Teil 2: Dabei wären die technischen Grundlagen noch einmal heranzuziehen. Die Rauchmelder sind vernetzt und funken immer nur bis zum nächsten Rauchmelder. Die Sender auch der anderen Geräte verfügen nur über geringe Leistungen, durch meterdicken Stahlbeton kommen die bestimmt nicht durch. Hier muss noch ein besser erreichbarer Empfänger existieren.

Teil 3, jetzt wird es endlich fachlich: Am besten schirmt ein vollständiger Faraday’scher Käfig aus einem möglichst gut leitenden Material von ausreichender Materialstärke ab.

Fangen wir beim Material an, dann wäre der beste, elektrische Leiter Silber und dann weiter absteigend:

  1. Silber
  2. Kupfer
  3. Gold
  4. Aluminium
  5. Zink
  6. Nickel
  7. Messing
  8. Bronze
  9. Eisen
  10. Platin
  11. Kohlenstoffstahl
  12. Rostfreier Stahl

Die Abschirmung beruht dabei auf dem Skin-Effekt, bei dem HF-Ströme an der Oberfläche eines Leiters bleibt. Dabei meint Oberfläche die äußere Schicht, denn um den Skin-Effekt auszuprägen, muss ein el. Feld im Leiter erzeugt werden. Es gibt also eine Eindringtiefe. Diese ist für gut leitendes Material geringer. Die Eindringtiefe aber muss deutlich kleiner als die Dicke des Materials sein.

Mit einer einfach geschlagenen Alufolie von typisch 0,015 mm (oder 15 µm) Dicke und einer Eindringtiefe von ca 3 µm als Beispiel hätte ich eine Funkabschirmung, dabei muss die Fläche der Folie aber sehr eben und kostenfrei sein. Einfach drüberwurscheln ist da nicht.

Die Eindringtiefe habe ich hier errechnen lassen: Electronic Developer (einfach nur die Frequenz eintragen und das Material auswählen)

Verbessern könnten wir uns also mit Kupferfolie oder gar Silberfolie. Letztere würde wieder eine bessere Abschirmung erreichen.

Leichter ist es jedoch, ein dünnes Blech zu verwenden (aus Alu oder aus Kupfer). Dabei wichtig: Die Kanten gut schließen, damit hier keine Viertelwellenlänge (hier an die höhere Frequenzen denken) Platz bleibt. Und natürlich leitend verbinden.

Teil 4: Die Veränderung der Erreichbarkeit der Messstellensender darf wohl als Betrugsversuch, zumindest aber als mangelnde Mitwirkung an der Mietvertragsumsetzung und der daraus folgenden Pflichten gelten, was nichts anderes wäre als Betrug und Vertragsbruch und somit zur Nichtigkeit des Mietvertrages führen dürfte. Im Endergebnis wärest Du also die 868-MHz-Sender los, aber auch nur, weil Du dann dort nicht mehr wohnst. 🙁

Abschirmungen müssen immer mit Erde verbunden werden, sonst haben sie kaum abschirmende Wirkung.

1 mm Kupferblech ist das Nonplusultra, wenn es um Abschirmungen geht, Alu kann man auch nehmen.

Es gibt aber auch abschirmendes Metallgewebe.

Aber es wird dir nichts bringen:

Denn, wenn ein z.B. Rauchmelder keine Lebenszeichen mehr von sich gibt, dann fällt das auf. Das bedeutet, die zuständige Firma wird dir einen Termin zusenden, für den Einbau eines neuen Rauchmelders.

So ist das auch mit Funk-Heizkostenverteilern, Funk-Wasserkostenverteilern ect.

Ich wäre froh, wenn bei uns solche Funk-Rauchmelder eingebaut werden würden. Dann müsste nicht jedes Jahr einer mir hier meine Bude volllatschen.

PS: Ein Messsender ist etwas völlig anderes, damit gleicht man Radios ab, prüft die Durchlasskurve der ZF-Filter im Radio.


PeterKremsner  24.06.2022, 08:57

Nein eine HF Abschirmung muss nicht unbedingt geerdet sein damit sie wirksam ist. Sie ist es oft ist aber nicht zwingend notwendig.

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PeterKremsner  25.06.2022, 01:50
@ThomasM1982X

Das hat Elektrostatische Gründe. Man unterdrückt damit auch niederfrequente elektrische Felder.

Für hochfrequente elektromagnetische Felder ist es aber egal, da muss es nur ein Metall mit möglichst hoher Leitfähigkeit sein.

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