Wie schafft es die Polizei immer mörder so schnell zu finden?

19 Antworten

Es gibt genug Beispiele wo es Jahre dauert, oder nie gefunden wird - über die Fälle berichtet nur kaum einer. Deine Grundthese ist also falsch.

Allerdings sind die meisten Täter im Umfeld zu finden und zum Glück stellen sich die meisten Täter echt nicht so geschickt an.

Warum das Verhältnis da eher so ist, dass der Täter gefunden wird? Weil viel mehr Ressourcen da rein gesteckt werden in die Suche und Überführung.

Ist doch gar nicht so... es gibt zig Taten wo der Mord schon 10, 20, 30 jahre her ist und man weiß nicht wer es war. Es kommen manchmal nach jahren Beweise oder neue Spuren zum Vorschein die doch noch auf einen Täter schließen.

Damals hatte man ja auch noch nicht die moderne Technik. Trotzdem gibt es heute immer noch Taten wo man weiß das es ein Mord war, aber nicht drauf kommt wer es war...

Frage lieber: warum sind die meisten Gewalttäter so dämlich, dass sie die Fähigkeiten der Polizei unterschätzen, ihre Hinterlassenschaften am Tatort als Spuren und vor allem DNA, und... das Verhältnis zum Opfer...

Interessant sind hier die ziemlich gut dargestellten Recherchearbeiten der französischen Kriminalkommissare.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/taeterjagd-102.html

So stimmt das nicht. Sowas kann trozdem Monate und Jahre dauern. In welche zusammen hang findest du das den? Gibt's einen Grund dafür?

Mal unabhängig davon, ob deine Aussage stimmt und Mörder immer schnell gefunden werden, gilt jedenfalls, dass die Aufklärungsrate bei Tötungsdelikten deutlich höher liegt als bei anderen Straftaten. Fast alle vorsätzlichen Tötungsdelikte werden aufgeklärt, laut Statista liegt die Aufklärungsrate bei Mordtaten in den letzten Jahren immer über 90 Prozent (teilweise bis zu 97 Prozent).

Das lässt sich auch leicht erklären.

In Deutschland gilt das sogenannte Legalitätsprinzip. Das bedeutet, dass die Strafverfolgungsbehörden dazu verpflichtet sind, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten und durchzuführen, sobald sie von einer Straftat Kenntnis erlangen. Das gilt grundsätzlich für alle Straftaten.

Dieses Prinzip ist aber faktisch begrenzt durch die Kapazität der Ermittlungsbehörden. Würde die Verpflichtung so weit gehen, dass jede mögliche Straftat, und sei sie auch noch so unbedeutend, mit allen Mitteln verfolgt werden müsste, würde das System zusammenbrechen. Denn so viele Ressourcen stehen den Ermittlungsbehörden nicht zur Verfügung. Deswegen wird - nachvollziehbar - danach unterschieden, wie schwerwiegend die Straftat ist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Tat aufgeklärt werden kann. Immer gilt jedoch: Die Ermittlungsbehörden dürfen nicht von vornherein auf die Verfolgung einer Straftat verzichten. Auch bei dem einfachen Fahrraddiebstahl müssen die Beamten zumindest die Anzeige aufnehmen, ggf. das Fahrrad samt Identifikationsnummer als gestohlen in die entsprechenden Systeme eingeben und bei weiteren Anhaltspunkten auf den Täter auch weitere Ermittlungen anstellen.

Bei einem Tötungsdelikt ist in vielen Fällen eine umfangreiche Spurenlage gegeben. Man kann also schon viel mehr ermitteln als bei einem Fahrraddiebstahl. Außerdem wiegt ein Tötungsdelikt so schwer, dass ein deutlich höheres Interesse an der Aufklärung besteht als bei einem Fahrraddiebstahl. Also setzt die Polizei für Mordermittlungen auch viel größere Ressourcen ein - mehr Mitarbeiter, mehr technische Methoden etc. Da der Ermittlungsaufwand viel höher ist, ist logischerweise auch die Aufklärungsrate deutlich höher als bei anderen Straftaten.