Wie oft muss man Frettchen Babys füttern?

2 Antworten

4 Wochen alt?! Dir ist schon klar, dass sogar das Gesetz ein Mindestabgabealter von 8 Wochen vorschreibt? Mit 4 Wochen trinken die sogar noch bei Mama. Und fangen erst gerade an ein Sozialverhalten zu entwickeln. Ohne Mama und Geschwister werden sie nie richtig sozialisiert werden und höchstwahrscheinlich Verhalttensstörungen entwickeln. Wieso hast du dich nicht vorher über diese SEHR anspruchsvollen Tiere informiert? Wenn es möglich ist, bringe Sie noch mindestens einen Monat zurück zur Mama. Aber bei solchen Leuten, die Ihre total unfertigen Babys schon mit 4 Wochen abgeben, ist das wahrscheinlich nicht möglich.

Da das Kind jetzt wohl sowieso schon in den Brunnnen gefallen ist und du dich wohl nicht informiert hast, hier die Grunlegenden Dinge, die du bitte UNVERZÜGLICH umsetzt, damit deine Frettchen wenigstens ein eingermaßen schönes und Artgerechtes Leben führen können.

Das Futter:

Frettchen sind reine "Carnivoren", das bedeutet Fleischfresser. Pflanzliches können sie, wegen Ihres sehr kurzen Magen-Darmtraktes kaum verwerten. Die Ernährung sollte also aus mindestens 80-90% Fleisch bestehen. Und das bedeutet ALLES an Tierischen Produkten (KEIN Schwein, das kann tödlich enden): Muskelfleisch, Sehnen, Knorpel, Knochen, Innereien... Fleisch gibst du Ihnen 2-3 x pro Tag. Kann ruhig etwas mehr sein, du merkst, dass es zu viel war, wenn sie es "bunkern" also wegtragen und dort liegen lassen.
Außerhalb der Fleischmahlzeiten sollte 24 Std. HOCHWERTIGES Trockenfutter zur Verfügung stehen. Hochwertig bedeutet; soviel Fleisch wie möglich. Min. 70-80 %, am besten du nimmst Frettchen4you Futter, das ist extrem hochwertig. Kostet zwar 40 EUR/5kg, hält allerdings auch mindestens 3 Monate so eine Packung, da es ja nur "Beigabe" ist. Ansonsten geht auch hochwertiges Katzenfutter wie Wildcat Etosha, ist aber vom Preis kaum ein Unterschied. Auf KEINEN FALL darf das Futter Zucker oder Getreide enthalten!! Fleisch muss auf der Zutatenliste immer an erster Stelle stehen. Das meiste Frettchenfutter, was du im normalen Einzelhandel bekommst ist MÜLL.

Was passiert wenn du deine Fritten schlecht ernährst (also billiges Nass/Trockenfutter, kein Fleisch)? Sie werden krank. Frettchen sind so schon sehr Krebsanfällig, aber so steigerst du das Risiko von verschiedensten Tumorarten. Außerdem ist bei Billigfutter ein späteres Insulinom vorprogrammiert (Was das ist kannst du googeln, grob gesagt geht es in Richtung von Diabetes). Zu den Fleischmahlzeiten solltest du min. 1x die Woche noch Futtertiere füttern, da diese alles enthalten, was ein Frettchen braucht. Am besten sind hier adulte Mäuse, diese kannst du tiefgefroren zb. auf Frostfutter.de kaufen.

Die Haltung:

Frettchen brauchen vorallem eines: PLATZ! Wenn Sie den nicht haben, werden sie schnell unleidig und werden nicht selten auch zu Beißern. Du kannst Frettchen AUF KEINEN FALL im Käfig halten. EInen Hund oder eine Katze hälst du schließlich auch nicht im Käfig oder? Es sollte schon mindestens eine Lauffläche von 6 qm vorhanden sein (OHNE Etagen). Dies kannst du erreichen, indem du zb. einen Teil eines Zimmers absperrst und dort ein Gehege baust. Beachte aber: Diese 6qm sind nicht für immer, sondern nur wenn du nicht da bist, ansonsten sollen Sie raus und sich in der Wohnung auspowern können. Du kannst auch Geschirre und Leinen kaufen und mit Ihnen raus gehen. Aber vorsicht: Das ist selten wie bei Hunden, die Fritten gehen eher mit dem Menschen spazieren.

Erziehung:

In diesem jungen Alter werden die Frettchen anfangen ihre Grenzen zu testen. Sie werden dich beißen. Hier darfst du auf keinen Fall mit Gewalt vorgehen. Es ist gut die Frettchen anfangs immer mit der hand zu füttern, damit sie lernen Hand=Gut. Sollten Sie beißen dann ein strenges Nein (manchmal hilft auch ein hohes quietschen) und ignorieren. Das mögen Frettchen garnicht und lernen dann: Wenn ich beiße, kriege ich keine Aufmerksamkeit und das ist doof. Wenn sich das Frettchen fest beißt, nimm 2 Finger und drücke sein Mäulchen auf. Wenn es beißt. während es auf dem Arm ist, auf keinen Fall gleich weg setzen, sondern warten, bis es brav ist, vllt. dann noch ein Leckerchen und dann erst runter setzen. Nimm sie am Anfang nicht zuviel auf den Arm, sondern lass sie kommen und zeig Ihnen mit gut zureden, leicht Streicheln und Leckerchen, dass du toll bist.

Mit 4 Wochen werden Sie auch noch mit dem Klo Probleme machen. Stell in jeder Ecke des Geheges eins auf, das erhöht die Trefferquote. Bei so jungen Welpen,ist es empfehlenswert ein klo mit niedrigem Einstieg zu wählen. Wenn du siehst das einer muss (hebt den Schwanz, geht Rückwärts) setz ihn ins Klo und wenn er macht dann lob ihn.

Sonstiges:

Die Kastration, egal ob Rüde (Männchen) oder Fähe (weibchen) ist unabdingbar! Rüden stinken sonst, wenn sie in die Ranz (Paarungszeit) kommen erbärmlich und Fähen könne an einer Dauerranz (Östrogenvergiftung) sterben. Mit 9-11 Monaten sollten Sie kastriert werden. Auch einen Kastrations-Chip kann man setzen lassen (einfach mal beim Tierarzt fragen).

Mit 10 Wochen müssen Sie außerdem gegen Staupe geimpft werden, auch Tollwut ist empfehlenswert, wenn man mit Ihnen raus geht. Außerdem solltest du Sie Chippen lassen und bei tasso registrieren, falls Sie mal ausbüchsen.

Mit rausgehen etc. solltest du aber noch warten, das wäre nur Reizüberflutung. Lass sie erst mal alt genug werden, ist so schon schwer genug für Sie so früh ohnen Mama.

Bitte hole das nächste mal Tiere nur bei einem seriösen Züchter und informiere dich vorher gründlich.

Als Leckerchen empfiehlt sich übrigens Vita-Paste von Gimpet (aber nicht zu viel, ist nicht so gesund!) Oder Lachsöl, leinöl, Velcote etc. aus einer kleinen Spritze (natürlich ohne Nadel). Ansonsten mögnen mache Frettchen auch Trockenfleisch (nur mit 100% Fleischanteil!).

Hier kannst du dich noch weiter und seriös über Frettchen informieren:

http://frettchen-1x1.jimdo.com/

Ansonsten kannst du mich gerne Fragen.


planplants2  10.09.2016, 20:35

Ich hoffe mit "ganz normales Futter" sind Fleisch und Futtertiere gemeint?

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MrsYouMagKekse 
Beitragsersteller
 08.09.2016, 16:52

Wir haben die Frettchen von Freunden die einen Reitstall haben, dort ist die Mutter von den beiden leider verstorben, deshalb haben wir sie schon früher bekommen, wir haben sie auch in den ersten 2 Woche mit Katzenmilch gefüttert, dann wollten sie nicht mehr und jetzt bekommen sie ganz normal Futter, sie haben sich auch gut entwickelt! 

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planplants2  12.08.2016, 15:39

So kann man es natürlich auch machen, danke für die Ergänzung :) Ich glaube leider auch nicht, dass es eine Trollfrage ist, es gibt leider viel zu viele falsche Informationen über Frettchen. Und viel zu viele Vermehrer die von nix ne Ahnung haben... und dann natürlich die Leute die ein süßes, billiges Frettchen wollen aber rein gar nix über die Tiere wissen und dann beim Vermehrer kaufen... Ist ein Teufelskreis und die Leute sind meistens auch unblehrbar, sonst hätte sich wohl auch die Fragestellerin schon gemeldet... Aber ich hoffe natürlich, das Einsicht gezeigt wird, zum Wohle für die kleinen Fellpopos.

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Deamonia  12.08.2016, 10:25

Super Antwort! Nur eine kleine Ergänzung: 

Manche Frettchen fressen keinerlei Trockenfutter, da empfiehlt sich ein Futternapf mit Zeitschaltung. Ich hab so einen Zuhause, da kommt morgens Nassfutter und Fleisch rein, und alle 3 Stunden öffnet sich ein Deckel, und gibt Futter frei. 

PS: Irgendwie hoffe ich ja, das das eine Trollfrage ist, aber ich glaub nicht so wirklich dran... 

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Du musst die ganze Zeit über Essen und Wasser bereit stellen. Frettchen werden nicht die andere Tiere mehrfach täglich gefüttert. Frettchen verdauen ihr Essen sehr schnell, daher fressen sie auch alle paar Stunden etwas. Ebenso scheiden sie auch alle paar Stunden ihr Essen aus. Daher ist es nicht ungewöhnlich nach 12 Stunden bei 2 Frettchen mal 6-8 Häufchen im Katzenklo zu haben. Diese Klos (ja, Plural) solltest du am besten auch mind. 2x täglich leeren.

Als Nahrung solltest du hochwertiges, fleischhaltiges Frettchenfutter (http://frettchen4you.de/) und Frischfleisch (kein Schwein) bereit stellen. Auch Frostküken und -Mäuse stehen auf dem Speiseplan.