Wie mit Fehler auf der Arbeit zurechtkommen?

6 Antworten

Kenne ich - sowohl den hohen Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit als auch die kreisenden Gedanken, wenn doch mal was nicht optimal lief!

Aber aus meiner ganz persönlichen Erfahrung heraus: im Verwaltungsbereich mit Fristen und so, selbst mit Behörden, sind solche Fehler nahezu immer im Nachgang korrigierbar! Wenn zum Beispiel der Antrag oder die Abrechnung fristgerecht in der Behörde eingegangen ist und man dann aber im Nachgang anruft und dort mitteilt, dass auf Seite X sich ein Fehler eingeschlichen hat und man diese Seite somit noch mal in korrigierter Form nachreicht, ist das in den allermeisten Fällen völlig unproblematisch möglich.

Geh das jetzt also so an, dass du alles veranlasst, um den Fehler zu korrigieren, entweder jetzt noch oder eben dann am Montag. Informiere die, die es wissen müssen, schlage Lösungswege vor (eben "Montag anrufen und nachfragen, ob und wie man die korrigierte Fassung nachreichen kann") oder setze sie, je nach internen Strukturen, direkt um!

Fehler oder dessen Folgen korrigieren bzw. minimieren, offen zu dem Fehler stehen, nicht auf andere schieben oder rausreden, daraus lernen - das ist der beste Umgang damit.

Und wenn du grundsätzlich und allemein das Gefühl hast, dass dein Arbeitspensum zu groß ist, um sicherzustellen, dass keine gravierenden Fehler passieren, rede mit deinem/deiner Vorgesetzten separat von diesem Fehler jetzt darüber. Also so, dass es nicht wie eine Ausrede für den Fehler wirkt, sondern wirklich deutlich wird, dass es sich um ein grundsätzliches Problem abseits davon handelt. Und wenn diese*r Vorgesetze darauf nicht eingeht, schreib im Zweifel eine Überlastungsanzeige, denn damit bist du dann auf der sicheren Seite!


reisenundfilme 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 23:13

Danke dir. Ich habe die beiden maßgeblichen Beträge vorhin auf alle Fälle noch weitergeleitet. Die Gelder kommen allerdings von anderer Ebene. Das Arbeitspensum ist schwankend, aber schon grundsätzlich hoch. Ist für mich OK, aber man muss dann halt andere Dinge länger liegen lassen, als sie vielleicht eh schon liegen. Es muss aber auch nicht alles sofort gemacht werden und manche Baustellen räume ich nach und nach ab, sodass es auch mittelfristig Entlastungen geben kann. Für Fristsachen habe ich mir schon Verbesserungen meiner Arbeitsorganisation überlegt und teilweise umgesetzt. Das werde ich meiner Vorsetzten dann auch vorschlagen, damit sie sieht, dass ich daraus Konsequenzen gezogen habe. Sie ist zum Glück sehr, sehr herzlich und hat eine sehr beruhigende Ausstrahlung, was mir persönlich grundsätzlich sehr gut tut.

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"Angriff ist die beste Verteidigung". Du schreibst oder sagst deinem Vorgesetzten, dass dir ein Fehler unterlaufen ist und nennst den Fehler. Du sagst ihm, dass es dir sehr Leid tut und bittest um Entschuldigung. Dass du so reagierst, hat den Vorteil, dass dein Fehler nicht von der anderen Seite entdeckt wird und man dir dann eine Unterlassung vor werfen kann. Fehler kann jeder einmal machen. Den Fehler aber selbst erkennen und benennen, erweist Stärke. Das wird man dir hoch Anrechnen.

LG von Manfred

mir hilfts tatsächlich wenn ich bei fehlern, die mich so weit auch privat belasten würden, mit meinem vorgesetzten rücksprache halte und mich erkläre bzw. den sachverhalt darstelle.

hab ich auch mal gemacht und danach war die sache dann geklärt und hat mich nicht mehr interessiert.

deswegen würd ich sagen hilfts manchmal schon wenn man das gespräch sucht.
fehler passieren aber man kann auch die größe haben dazu zu stehen. :)


reisenundfilme 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 17:39

Danke dir. Ich schicke meiner Vorgesetzten gerade eine Mail, damit sie schon mal den Sachverhalt kennt und sieht, welche Konsequenzen ich daraus ziehe (Änderungen in der Arbeitsorganisation). Sie fängt nämlich in der Regel vor mir an zu arbeiten. Ich werde das wahrscheinlich auch nochmal bei ihr mündlich ansprechen. Wir führen auch immer mal wieder Gespräche zur Zusammenarbeit. Das steht in vier Wochen oder so an. Da würde es sehr gut passen. Aber ich werde es wahrscheinlich schon vorher (ggf. am Montag) bei ihr ansprechen und dann nochmal in dem formalen Gespräch darauf eingehen. So sieht sie, dass ich Änderungen vornehmen möchte, die zu einer geringeren Fehleranfälligkeit führen.

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Wootbuerger  22.06.2024, 17:42
@reisenundfilme

also du musst jetzt nicht vollends devot gehen.
ihr habt immer noch nen beidseitigen vertrag und du musst dich nicht unter wert verkaufen aka. firmensklave. ;-)

sag einfach du hast nen fehler gemacht, dass es dir leid tut (offensichtlich) und wies jetzt weitergeht.
alles folgende wird dann eben umgesetzt oder nicht.

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Fehler erklären, entschuldigen, und versuchen mit deinem Chef eine Lösung zu finden um diesen Fehler künftig vorzubeugen


reisenundfilme 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 21:28

Ja, da habe ich auch schon eine Idee. Aber mental belastet es mich extrem.

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RandomName01  21.06.2024, 21:28
@reisenundfilme

Achwas. Du weißt ja nicht wieviel ndere Leute verzapfen, mit Absicht oder aus Nachlässigkeit.

Die Tatsache dass du dir Gedanken machst beweist bereits dass du engagierter bist als die Meisten

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Ich bin da mittlerweile sehr abgehärtet: Wenn man seinen Arbeitnehmern so viel Belastung zumutet, dass sie ihre Arbeit nicht mit guter Qualität abliefern können - Pech gehabt bei Fehlern.

Da ich selbst ein echt krass arbeitsreiches Jahr hinter mir habe, kann ich deine Situation gut verstehen. Desto eher sehe ich aber auch die Verantwortung beim Arbeitgeber ein Umfeld zu schaffen, indem man seine Arbeit bewältigen kann.