Wie macht sich das im Lebenslauf?

6 Antworten

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Macht sich das trotzdem schlecht im Lebenslauf,

Nein.

weil da letztendlich ja nur steht dass ich bei diesem Minijob war.

Da steht was Sie reinschreiben. Wartesemester und Minijob kann man reinschreiben. Das Wartesemester sagt einen Personaler sogar mehr, da es erklärt warum nicht gleich mit den Studium begonnen wurde.

Allerdings würde ich eher zu einen geradeso sozialversicherungspflichtigen Job raten. Der Minijob hat fast nur Nachteile, wenn sie sonst kein zu versteuerndes Einkommen haben.

Hallo!

Ich kann dir nur von mir berichten. Bin leider durch eine diagnostizierte Entwicklungsverzögerung in eine Sonderklasse für Gehörlosen-Bildung geschickt worden (ich war normalhörend). Habe 8 Jahre (von 7-14 Jahren --> wurde über den Sommer 15) dann keinen normalen Unterricht bekommen. Alle meine Mitschüler waren gehörlos, Verständigung daher nicht möglich.

Mobbereien waren an der Tagesordnung. Es hatte angeblich nie irgendjemand etwas gesehen. Als ich durch meine gehörlosen Mitschüler bewusstlos geschlagen wurde, da lag' ich eben bewusstlos da. Keine Hilfe, nichts.

Ich hätte mehrmals die Chance gehabt in diesen 8 Jahren zu sterben, es ist denen egal gewesen, wie es mir geht.

Dass ich normalhörend war, wusste angeblich niemand,...

Nach dieser Zeit durfte ich dann in eine normalhörende Klasse in eine weiterführende Schule (wo ich bis zum Abi bleiben durfte).

Alleine die Lautstärke im Klassenzimmer machte mir irgendwie zu schaffen. Ich war das ja nicht gewohnt.

Ich war dann durch Mobbing so eingeschüchtert, dass ich in dieser Zeit, wo ich unter normalhörenden Schülern war (9.-13. Klasse) keine Freunde fand.

Habe schlussendlich die Schule ca. 2 1/2 Wochen vorm Abi abgebrochen, weil ich einfach diese Situation nicht ertragen konnte. (Jede/r schien glücklich, Freunde zu haben, hatten einen normalen Schulbesuchs-Werdegang, etc.)

Auch habe ich mit 15 erneut zu sprechen begonnen (ich hasse meine Stimme bis heute). Ich habe es durch meine 8 Jahre in der Gehörlosenklasse einfach verlernt.

Bis heute kann ich ca. 5% der Wörter des täglichen (!) Sprachgebrauchs nicht verständlich aussprechen. Dass mich dann Personen bitten, meine Sätze auch verständlich zu formulieren, bin ich mittlerweile schon gewohnt und ist trauriger Alltag für mich.

Manchmal fühle ich mich wie ein Außerirdischer.

Bin seitdem ich die Schule vor gut 3 Jahren abgebrochen habe (wodurch ich von Lehrern als dumm, nicht an die Klassengemeinschaft anpassungsfähig und unreif klassifiziert wurde), bin ich beim AMS (Arbeitsamt in D) gemeldet und hatte bis dato (nach nachweislich ca. 500 Bewerbungen in etwas mehr als 2 Jahren) keine Chance am Arbeitsmarkt. ("jemand, der die Schule abbricht ist halt auch selber schuld", "Sie sind so unqualifiziert, aus Ihnen wird nie etwas.") Werde daher seit Ende August 2021 in Grundkurse zur "Vermittlung alltäglicher Situationen" geschickt.

Sprich die Lehrinhalte sind: Auffrischung Grundkenntnisse Deutsch, Englisch, Mathematik, Verhalten in der Öffentlichkeit bzw. am Arbeitsplatz.

Um jetzt den Übergang zu deiner Frage herzustellen:

Ich habe auch eine Lücke in meinem Lebenslauf. (Von über 2 Jahren: Mai 2019 (Schulabbruch) bis August 2021 (Maßnahme AMS))

Ich persönlich sage, ich habe keine Ziele mehr.

Wenn ich jeden Tag mit Schmerzen, Depressionen, einer Sozialen Phobie und Kopfschmerzen (durch den Schlag auf den Hinterkopf --> Mobbing während der Schulzeit), aufwache und 3 Tabletten einnehmen muss (die sich untereinander nicht vertragen), --> dann ist das für mich schon ein gelungener Tag.

Ich würde sagen, ein Minijob ist ein bisschen zu wenig, um die Lücke eines Jahres zu füllen. Das ist fast gleichzusetzen mit nix machen. Es wäre etwas anderes wenn du ein FSJ machst oder verschiedene Praktika. Aber nur ein paar Stunden Arbeit pro Woche? Das sieht nicht gut aus.

Nein, das ist heutzutage völlig normal.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Abitur 2016

Wenn du deinen Uni-Abschluss hast, interessiert es die HR Leute selten, WARUM du 1 Jahr bis zum Studium gewartet hast. DAs ist sogar mitlerweile fast normal mit Auslandsjahr, Orientierungsjahr,...


apophis  30.05.2022, 23:02
DAs ist sogar mitlerweile fast normal mit Auslandsjahr, Orientierungsjahr,...

"Normal" im Sinne von "Es wird immer häufiger gemacht", ja.
Von unternehmen wird es dennoch ungerne gesehen.

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dannyotti  01.06.2022, 22:17
@apophis

Tatsächlich nicht wirklich:)
Es kommt immer ganz auf den BEreich an. In den meisten Fällen ist ein Auslandsjahr eine Erfahrung die einem Unternehmen hilft, was es auch anerkennt.

Ein Auslandsjahr sagt nichts über deine Leistung aus. Dementsprechend wird es dir normalerweise auch nicht zur Last gelegt.

Woran machst du Fest, dass es heutzutage noch als "schlecht" angesehen wird, bei unserem aktuen Fachkräftemangel? Ich habe in vielen Firmen gar das Gegenteil gesehen. Viele Studenten mit vorerfahrung im Ausland und oder Arbeit vor dem Studium waren Reflektierter und haben einen Vorteil gehabt.

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apophis  02.06.2022, 04:31
@dannyotti
Tatsächlich nicht wirklich:)

Tatsächlich durchaus.
"Orientierungsjahre" und alles was nicht effektiv weiterbildet werden höchstens belächelt.

Es kommt immer ganz auf den BEreich an. In den meisten Fällen ist ein Auslandsjahr eine Erfahrung die einem Unternehmen hilft, was es auch anerkennt.

Klar, wenn es dem Betrieb etwas bringt, ist es gut.
Es geht aber ja nicht um Weiterbildungsjahre, sondern um "Lückenbüßer" oder im besten Fall Orientierungsjahre.

Ein Auslandsjahr sagt nichts über deine Leistung aus. Dementsprechend wird es dir normalerweise auch nicht zur Last gelegt.

Es sagt aber viel über Dich als Mensch aus, wenn Du Dir nach dem Abi "erstmal ein Jahr für Dich nimmst / Pause machst", bevor Du den nächsten Schritt machst.

Woran machst du Fest, dass es heutzutage noch als "schlecht" angesehen wird, bei unserem aktuen Fachkräftemangel?

Ich habe nie etwas von "schlecht" geschrieben. Ich schrieb "ungerne gesehen".
Und festlegen tue ich das ganz einfach aus persönlicher Erfahrung im Personalbereich.

Was genau der Fachkräftemangel damit zu tun haben soll, darfst Du mir allerdings nochmal genauer erklären.
So ein "Makel" ist schließlich nichts, wo der potenzielle Arbeitgeber/Ausbilder gleich die Bewerbung wegschmeißt,
sondern etwas was ein Nachteil gegenüber ähnlich qualifizierten Mitbewerbern sein kann.

Ich habe in vielen Firmen gar das Gegenteil gesehen. Viele Studenten mit vorerfahrung im Ausland und oder Arbeit vor dem Studium waren Reflektierter und haben einen Vorteil gehabt.

Du bringst zwei Dinge durcheinander.
Du redest jetzt von Auslandsqualifikationen und Berufserfahrung.
Ich beziehe mich auf "Orientierungsjahre", Pausenjahre, "Reisejahre" und "Minijob-Jahre". Eben das, was unter Abiturienten nach dem Abi immer häufiger werden.
Und was ja auch der FS vor hat.

Nach dem Abi für ein Jahr an der Tanke gejobbt oder beim Cafe um die Ecke ausgeholfen zu haben, bringt Dir keinerlei Vorteile, wenn Du nach Deinem Biologie Studium im Labor oder in der Lebensmittelbranche tätig bist.

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