Wie lang arbeitet ein Psychotherapeut am Tag?
5 Antworten
das variiert von Therapeut zu Therapeut. Schon allein die Frage Selbstständig oder Angestellt, dann welche Art von Therapie wird angeboten, wie viele Kunden hat man, in welchem Bereich ist man Tätig, wo ist man angestellt bzw mit wem schließt man Verträge ab usw usw..
Im Moment hab ich z.B. die Arbeit komplett eingestellt auf Grund der aktuellen Politik.
Sonst in der Praxis bin ich nur sehr selten, da hab ich Angestellte für, die arbeiten je nach Fall unterschiedlich lange. Einige machen die üblichen 45-90min Therapiesitzungen (8h/Tag) andere betreuen auch 24/7 Kunden bzw im Schichtmodell. Kommt immer drauf an welche Erkrankung zu Grunde liegt und wie tief der Kunde bereit ist in die Tasche zu greifen.
Ansonsten berate ich diverse Einrichtungen bzw gebe sogenannte Supervisionen und Coachings das läuft meist am Wochenende da sind es 2x 8-12h, früher auch mal selten Seminare mit einer Woche Laufzeit. Und ich hab zusätzlich noch ein paar Jahre mich um Kinder gekümmert die Opfer von Menschenhandel waren da war es meist so, dass 24h Dienste waren oder wenn mal Kollegen krank wurden auch 48h am Stück.
Ganz früher, als ich noch jung war und gerade sozusagen ins Berufsleben gestartet war, war ich bei der Armee in einer Einheit die für Aufklärung, asymmetrische Kriegsführung einschließlich psychologischer Kriegsführung und Informationsbeschaffung sowie Auswertung zuständig war. Da waren die Arbeitszeiten nicht zu definieren. Entweder wir waren am trainieren oder hocken in Schulungen oder waren im Einsatz. Und so ein Einsatz konnte auch mehrere Wochen und Monate direkt in feindlichem gebiet stattfinden. Aber okay solche Einheiten gibt es in Deutschland nicht bzw wenn dann würde wohl der MAD dem am nächsten kommen
Vielleicht sollte mal ein echter Psychotherapeut mit Kassenzulassung und Klinik-Erfahrung antworten? Ich tu's einfach. Also: Typisch sind in der eigenen Praxis 5 bis 8 Patient/-innen (die wir übrigens niemals "Kunden" nennen, schließlich verkaufen wir nichts, alleine das Wort erscheint mir in diesem Zusammenhang völlig deplatziert - "Klient/-in" geht auch, das ist bei den humanistischen Verfahren recht gebräuchlich) am Tag. Sitzung normalerweise 50 Minuten, plus 10 Minuten Dokumentation. Einige arbeiten jeden Tag, d.h. Mo-Fr, andere konzentrieren die Arbeit auf 3 oder 4 Tage, dann entsprechend mehr Termine pro Tag. Plus Zeit für Dokumentation, Schreiben von Anträgen, Terminvereinbarung etc. Manche sind auf morgens/vormittags "spezialisiert", andere machen lieber nachmittags/abends Termine. Das beeinflusst dann natürlich auch das Publikum. Es gibt je nach Verfahren und Kassenzulassung unterschiedliche Grenzen, z. B. sog. "halber Sitz" sollte in der Regel nicht deutlich mehr als 15 Termine pro Woche haben, "ganzer Sitz" entsprechend mehr. Privatpraxis kommt mit weniger Vorgaben aus, in der Regel ist dort aber weniger "Andrang". In der Klinik/Psychiatrie ist es etwas stärker strukturiert, häufig dann mit kürzeren Sitzungen (oft "nur" 25 Minuten), und typischerweise sehr viel mehr Gruppen-Anteil. Dann sind wir zwar tatsächlich in der Nähe von 8-16 Uhr jeden Wochentag - aber nicht nonstop Einzelsitzungen, sondern auch viele (unterschiedliche) Gruppen, Teambesprechungen, Vor- und Nachbereitung, Dokumentation etc.
Hey,
Kommt drauf an als was er eingestellt ist aber ich denke wenn’s 40 h sind dann wahrscheinlich wie die meisten anderen auch ungefähr 7-8h pro tag
LG
ein junger Psychoanalytiker machte seine erste eigene Praxis auf. Zuerst kamen nur wenige Patienten, die Praxis musste ja erst mal rumsprechen. Er hatte täglich drei bis vier Patienten und am Abend, wenn er nach Hause ging, war er jedesmal fix und fertig.
Eine Etage über ihm hatte ein alter erfahrener Kollege eine Praxis. Da war was los. Es war ein Kommen und Gehen, sicher 10 Patienten am Tag.
Der junge Therapeut traf seinen alten Kollegen nicht selten im Fahrstuhl. Während er selbst kräftemäßig auf dem letzten Loch pfiff und in den Seilen hing, war sein Kollege, der locker doppelt so viele Patienten am Tag hatte, ausgesprochen munter. Er hatte stets seine Golftasche dabei und wirkte sehr gut gelaunt und agil.
Endlich hielt er es nicht mehr aus und fragte seinen alten Kollegen, wie er das mache. "Sie wirken so lebhaft und gut gelaunt, wie machen Sie das?" fragte der junge Analytiker seinen Kollegen. "Ich bin immer fertig, wenn ich vier Patienten mit ihrem ganzen Elend zugehört habe."
Der ältere Kollege schaute den jungen Mann lächelnd an und sagte: "WEr hört denn zu?"
Ein böser Witz, aber ganz falsch ist er nicht.
Normalerweise sowas wie 8-16 Uhr. Macht dann 40h pro Woche.