Wie konnten wir früher Telefonnummern merken, anscheinend weil wir jung waren, können denn heute Jugendliche viele 6-8 stellige Nummern merken?

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Das Phänomen des kognitiven Über-Informationsangebot ist verantwortlich dafür, das sich viele Personen , weniger merken können.

Was ist kognitiv Beispiel?

Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen zum Beispiel die Aufmerksamkeit, die Erinnerung, das Lernen, die Kreativität, das Planen, die Orientierung, die Imagination, die Argumentation, die Introspektion, der Wille, das Glauben und einige mehr.

kognitiv: Bedeutung, Definition, Beispiele & Herkunft

Man speichert zB die Telefonnummer ab, wodurch gedankliche Wiederholungen des Wählens entfallen, was in Folge zu vergessen führt.

Das Internet verändert unsere Merkfähigkeit

Die ständige Verfügbarkeit eines Zugangs zum Internet führt zu Veränderungen in der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Informationen zu speichern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler an der Universität von Columbia durchgeführt haben.

Mit vier verschiedenen Experimenten untersuchte man, wie Menschen die Art, sich Dinge zu merken, verändern, wenn bei ihrer Tätigkeit Computer beteiligt sind. "Das Aufkommen des Internets mit seinen ausgefeilten Suchmaschinen-Algorithmen hat Informationen mit einem einfachen Fingertipp zugänglich gemacht", heißt es in der Publikation "Google Effects on Memory: Cognitive Consequences of Having Information at Our Fingertips", die im Wissenschaftsmagazin 'Science' veröffentlicht wurde.
Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift "Memory" veröffentlicht wurde, beleuchtet das Phänomen des kognitiven Über-Informationsangebotes, das uns durch Google, GPS und andere Technologien das Leben mitunter einfacher gestalten kann. Wir benutzen diese Dinge, um Informationen gewissermaßen auszulagern, in eine Cloud.
https://winfuture.de/news,64374.html
Woher ich das weiß:Recherche

Udavu  01.10.2022, 13:46

⭐Danke

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Ich denke nicht unbedingt, dass die „Jugend von heute“ so viel schlechter dasteht. Man sollte nicht vergessen, dass es heute zu den Telefonnummern noch viele andere Nummern, Passwörter und PINs gibt, die man sich merken muss. Vielleicht sind es heute nicht mehr die Telefonnummern, weil sich die das Handy für einen merkt. Dafür sind es eben heute andere Dinge, die man immer im Kopf haben muss – PINs für die diversen Karten, Passwörter für Emails und anderes, usw.

Nicht nur junge Leute konnten sich zig Nummern merken, auch die älteren. Und es war leichter als heute mit den kürzeren Nummern, und außerdem hatte man gar nicht so viele Kontakte. Als nach und nach die langen Nummern aufkamen, war es aus mit dem Merken. Und so haben wir alle verlernt, bis auf wenige Nummern uns die vielen Kontakte zu merken.

Wir haben auch noch Gedichte auswendig aufsagen müssen. Von der Kirche Untetricht und Abfrage ganz zu schweigen. Alles hat halt seine Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei uns auf dem Dorf hatten Telefonnummern drei oder vier Stellen. In der Stadt fünf. Am Wählscheibentelefon gab es keine hinterlegten Rufnummern, jedenfalls bei uns nicht.

(Okay, die neueren Rufnummern hatten mehr, aber das war dann schon die Zeit, wo man sich die Nummern nicht mehr merken musste.)

Heute kenne ich noch die Nummer von Freunden der Familie, engster Verwandtschaft, und unsere alten vierstelligen (irrelevant). Da hört es aber auch auf. Meine Festnetznummern kenne ich auch, die Mobilnummern nicht.