Wie könnte ich meine Problemfrage zum MSA (über Auswirkungen Sozialer Netzwerke auf Beziehungen) formulieren?

1 Antwort

Was mir spontan einfällt ist, dass es von jeder Person 3 Bilder gibt: das Selbstbild, das Fremdbild und das Bild, das man gerne an den Anderen senden würde. Im altmodischen direkten körperlichen Kontakt kann sich der Andere anhand objektiver Gegebenheiten mit seinen subjektiven Erfahrungen ein Fremdbild machen. Das geht umso schlechter, je unpersönlicher der Kontakt ist (beim Telephonieren hat man noch die Stimme, beim Schreiben schon nicht mehr). Im Zuge des Kennenlernens über soziale Netzwerke kann man sich aber nicht an objektiven Gegebenheiten orientieren, sondern nur am präsentierten Bild, das auch bei Menschen, die sich um Objektivität bemühen stark von dem dritten Bild eingefärbt ist. Damit hätten wir das "Lügen" im Netz.

Die "Ware" Freunde ist Unternehmen sehr wertvoll, da eine Person mit vielen Freunden (die auch ihren Newsfeed abonniert haben) als ein Multiplikator (Marketingausdruck für ne Person, die, wenn ich sie überzeuge sehr effektiv Mundpropaganda machen wird) gelten kann.

"Wahre Freunde" würde ich nicht am Medium festmachen. Ich muss ehrlich sein, ich habe alle meine echten Freunde altmodisch kennengelernt, aber im Prinzip finde ich keinen Grund, der besagen könnte, dass man solche Leute nicht auch im Netz trifft. Allerdings waren bei mir schon einige Leute "irritiert", dass ich ihre Freundschaftsanfrage abgelehnt habe, und das, "obwohl wir doch n paar Zeilen miteinander geschrieben haben" oder "obwohl wir den selben Studiengang besuchen". Und denen können virtuelle Freunde doch nix wert gewesen sein...

Btw, warum kann man nicht mit Skype gemeinsam essen, wenn man das will?