Wie kann man Vertrauen in einer Beziehung wieder aufbauen?

9 Antworten

Zeit miteinander verbringen.. end of story. Einfach lange Zeit miteinander auskommen, ohne erneute Vertrauensbrüche, dann passiert das von ganz alleine. Direkte Vertrauensbeweise sind meist sogar ziemlich sinnlos.

Einfach in Zukunft besser machen. Man muss auch beweisen, dass es einem ernst ist und man gewillt es, es besser zu machen. Offen miteinander reden, vielleicht auch über Dinge, die im ersten Momen unwichtig erscheinen. Viel Zeit miteinander verbringen. Immer ehrlich sein! (Und manchmal auch die richten Fragen stellen und ehrlich antworten)

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das funktioniert.

Wenn Vertrauen einmal verloren ist, kann man es nicht wiedergewinnen, denn derjenige, der belogen wurde, wird sich immer wieder fragen, ob es nicht wieder passieren kann oder vielleicht sogar gerade passiert ist.

Vor allem muss einem klar sein, dass man Vertrauen nicht von heute auf morgen wieder aufbauen kann, das dauert lange, manchmal klappt es auch gar nicht mehr.

Wichtig finde ich, dass man über die Dinge, die zum Vertrauensbruch führten, redet, sie klärt und die Gründe für die Lügen, das Verheimlichen klar ausspricht.

Dann muss man in der Lage sein das zu verzeihen, vergessen wird man es wohl nicht, aber verzeihen ist wichtig.

Und dann muss man einfach weiterleben, ABER beide müssen sich Mühe geben, dem anderen mit ihrem Handeln zu zeigen, dss er einem wider vertrauen kann, d. h. : keine Lügen mehr, kein Verheimlichen von wichtigen Dingen.

Das kann dazu führen, dass man erstmal das Gefühl hat, man wird kontrolliert, weil man zu Dingen befragt wird, die einem lächerlich erscheinen und man sich eingeengt fühlt, das wiederum kann dazu führen, dass man total genervt davon ist. Man weiß zwar, dass es dadurch kam, weil gelogen und verheimlicht wurde, aber dennoch kann man davon genervt sein, auch wenn man die Hintergründe versteht.

Dennoch sollte man da erstmal nachsichig sein, aber ich betone ERSTMAL, denn länger als 2 bis maximal 3 Monate sollte man sich nicht einengen lassen, mit der Begründung "Du hast aber da und da gelogen und darum verraue ich Dir nicht mehr", irgendwann ist auch mal schluss und man muss wieder in der Lage sein, adas Leben von vorher zu leben und sich wieder Freiräume geben zu können.

Es müssen quasi beide dem anderen  wieder einen Vertrauensvorschuss geben und durch ihr Handeln zeigen, dass sie vertrauenswürdig sind.


Pangaea  01.06.2016, 11:49

Aber wie soll jemand durch sein Handeln zeigen, dass er vertrauenswürdig ist, wenn er doch schon bewiesen hat, dass er eben genau nicht vertrauenswürdig ist?

1
konstanze85  01.06.2016, 14:51
@Pangaea

Indem man sein Verhalten ändert. Am Anfang ist der Partner
natürlich noch sehr misstrauisch, in der Zeit muss man Verständnis und Willen zeigen und quasi gläsern werden. Durch z. B. Zwischenmeldungen, warum man eine Stunde später kommt, wo man war, mit wem man wo war, Fragen beantworten zu Treffen mit
Freunden usw. Aber eben auch viel von sich aus sagen und erzählen. Und wenn man merkt, dass der Partner etwas seltsam findet, gegenarbeiten.

Es darf aber nicht soweit gehen, dass man vom Partner, den
man belogen oder betrogen hat,  kontrolliert wird, das wäre ja die falsche Richtung und würde sich zu etwas Krankhaftem entwickeln. Das kann eine Weile andauern, bis man merkt, dass der Partner anfängt, sich wieder ein wenig sicherer zu fühlen, und dann noch mehr und noch mehr.

Man muss aber auch erkennen, wann es keinen Sinn mehr macht
und das Vertrauen nicht mehr aufgebaut werden kann, es darf also kein Dauerzustand werden, denn das geht allen Beteiligten nur an die Nerven.

Vor dem Ganzen muss ein ehrliches Gespräch erfolgen,
über die Ursachen und Gefühle, die hinter der Lüge/dem Betrug steckten.

Und man muss sich einig sein, dass man dem Anderen vergeben
kann, denn sonst kommt es später immer wieder dazu, dass bei erneutem Misstrauen die alte Geschichte rausgeholt und dem Anderen immer wieder aufs Butterbrot geschmiert wird.

0

Das Erste, was ihr beide beherzigen müsst, ist, dass man sich selbst dafür entscheiden muss, ob man vertraut oder nicht. Man kann Vertrauenswürdigkeit nicht beweisen! Zum Vertrauen gehört ein gewisses Risiko, da man ja nicht wissen kann, ob das Vertrauen auch gerechtfertigt ist.

Aber anders geht es nicht.


Pangaea  01.06.2016, 11:45

Ich gebe dir Recht - man kann Vertrauenswürdigkeit nicht beweisen.

Aber wenn einmal bewiesen ist, dass jemand nicht vertrauenswürdig ist, dann halte ich es für illusorisch, das Vertrauen wieder herstellen zu wollen. Der Zweifel wird immer bleiben, denn er beruht ja auf bitterer Erfahrung.

0