Wie kann man den Wirkungsgrad im Ofenrohr eines Kaminofens steigern?

7 Antworten

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Hallo, es gibt eine Art "Wärmetauscher", welche man in Art einer Manchete um das Ofenrohr legen kann. Solch eine Maßnahme darf immer nur in Absprache mir dem BSM durchgeführt werden. Außerdem sollte man den Hersteller des Kaminofen dazu befragen, da durch das Anbringen eines Wärmetauscher die Rauchgase stark abkühlen und Ihren Taupunkt zu früh erreichen. Dies könnte dann wieder zur Versottung des Schornstein führen was kaum im eigenen Interesse sein dürfte. Durch die Abstrahlung der Wärme vom Rauchrohr hast du schon den idealen Nutzen ohne Probleme oder Folgekosten fürchten zu müssen.

Die Idee, die Oberfläche des Rohrs zu vergrößern und damit sowohl mehr Abwärme aufzunehmen als auch dann später an den Raum abzugeben, erscheint mir nicht ganz abwegig (Rosette aber zu dürftig, da auch nicht leitend mit dem Rohr verbunden). Ebenso könnte man das Abgasrohr auch in Schlangenlinien durch den Raum führen, wenn das nicht unschön wäre oder ein Sicherheitsproblem darstellen könnte.


Backfloopjunkie 
Beitragsersteller
 03.12.2011, 00:23

Danke! Im Prinzip wäre die Regel angebracht: "Umso länger das Rohr, desto besser die Wärmeausnutzung." Das habe ich mir auch schon überlegt. Allerdings befürchte ich, hat da der Schornsteinfeger was dagegen, da das Rohr eine gewisse Steigung haben muss und ein gewisser Luftzug nach oben gewährleistet werden muss.

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Harald2000  03.12.2011, 00:51
@Backfloopjunkie

Man könnte das Rohr spiralförmig nach oben lenken; dann ist es länger und hat die Steigung (leicht zu bauen mit Winkeln) - oder eben ein Rohr mit Rippen auftreiben oder anfertigen lassen bzw. erfinden, patentieren lassen und selber vermarkten (Geschäftsidee ! Sternchen ?).

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Backfloopjunkie 
Beitragsersteller
 05.12.2011, 00:04
@Harald2000

Danke, die Idee mit den Spiralen und Rippen ist super! So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt, aber explorer73 hat mich wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt :-(

Trotzdem DH! ;-)

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Hallo, das gleich Problem hatte ich auch. Ich bin seit 2007 Besitzer eines Hark Kodiak Kaminofen mit Naturstein. 8 KW,. Insgesamt bin ich mit dem Ofen recht zufrieden. Ich habe vor 1/2 Jahr in dem Hohlraum über der schrägen Flammplatte eine doppelte Umlenkung für die Abgase mittels 5 Blechplatten eingebaut. Diese habe ich durch die Abgasrohröffnung eingebracht. Unser Schornsteinzug ist sehr gut, sodas der Brennvorgang immer sehr heftig war und die Abgastemperatur am Thermometer bei 300-400° lag. Bei Primär-Drosselung wurde die Scheibe schwarz. Wir haben super trockenes Holz von 12-15% Restfeuchte! Seit der Optimierung liegt die Abgastemperatur ziemlich konstant bei 190-220°. Der Ofen wird viel schneller heiß, bei weniger Holz..Die Flammen schlagen nicht mehr so hoch und haben mehr hellgelb und blau Anteile. Vorher eher orange-rot mit Rauchschwarden am Ende. Die Hitze im Brandherd scheint auch jetzt höher zu sein so das eine bessere Verbrennung stattfindet. Vor 3 Wochen habe ich bei einem anderen Kaminofen kleine Löcher in der Rückwand entdeckt, die das Feuer mit zusätzlicher Luft versorgen. Ich habe bei unserem Ofen 5 Löcher mit 6 mm Ø in Höhe der Holzscheitoberfläche in die Rückwand durch die Schamottplatten und das Blech gebohrt. Und Später noch mal 4 Löcher mit Ø4mm ca.6cm über dem Abbrand. Nun bekommen die Flammen noch Sauerstoff vom Sekundärluftkanal aus der Rückwand. Bei vielen Öfen verläuft ein Sekundärluft-Zwischenraum hinter der Brennraumrückwand nach oben, welcher dann durch den Abgasraum zur Türscheibe geführt wird um diese zu "spülen". Weiterhin habe ich 2 Metallröhrchen an den seitlichen Schamottplatten eingehangen. Diese stecken in 2 Bohrungen in der Rückwand und sind mit mehreren kleinen Löchern versehen. Nun wird das Feuer auch von den Seiten mit zusätzlicher Frischluft versorgt welche auch noch vorgewärmt in den Brennraum gezogen wird. Der Abbrand ist jetzt fast Rauchschwarden frei und brennt mit einem sehr guten Flammbild.

Nach den neuen Erkenntnissen würde ich jetzt anstatt der 5 + 4 Löcher mit Ø4mm+6mm, eher viel mehr Löcher evtl ca 12-15 mit Ø 3mm einbringen. Die Verteilung der Zuluft ist dann gleichmässiger. Mann darf aber nicht zu viele oder/und zu große Löcher reinmachen, da sonst zu viel Luft von der Sekundärluft für die Türscheibenspülung entnommen wird. Eine noch bessere alternative ist Röhrchen von unten aufsteigend, entlang der Rückwand in der Gussmulde einzubringen. Die Luft würde dann nicht aus dem Sekundärluftkanal genommen sondern aus dem Primärluftbereich. Die Rohrenden müssten dann gebogen sein so das sie auf das Feuer blasen. Durch die Verlegung der Röhrchen entlang des Brandbereiches werden diese Heiß und somit die durchströmende Luft vorgeheizt. Ich wollte nach den Erfolgen noch eine weitere Umlenkung der Abgase mit 4 Blechplatten in den oberen Abgasraum einbauen (Platz hätte ich dafür noch), doch denke ich das dann die Abgastemperatur zu niedrig wird und der Kamin nicht mehr genug Zug aufbaut. Alle diese Maßnahmen sind auch stark abhängig von der Zugstärke des Schornsteins und von der Bauart des Ofens. Man sollte erst gründlich beobachten, sich seine Gedanken über die Hintergründe des Ganzen machen und dann tätig werden. Das macht zwar alles viel Arbeit, aber es macht Spaß und ich bin Tüftler. Ich Googl auch immer nach brauchbaren Infos, deswegen schreibe ich hier meine Erfahrungen rein. Ich hoffe vielen Bastlern und Ofenbesitzern geholfen zu haben. LG Frank


Harkkamine  17.01.2014, 15:01

Hallo Franklin64,

ohne dir Angst machen zu wollen, aber dein Ofen hat eigentlich keine Zulassung mehr. Die Betriebssicherheit gerade bei kritischen Wetterlagen oder Zugverhältnissen ist nicht mehr gewährleistet. Es kann hier zu gefährlichen Betriebszuständen kommen. Beispielsweise eine Verpuffung. Eine Absenkung der Abgastemperatur kann auch das versotten des Schornsteins und Glanzrußbildung zur Folge haben. Daraus könnte dann ein Schornsteinbrand entstehen.

Aus den zusätzlichen Luftbohrungen könnten giftige Rauchgase in den Raum strömen.

Sollte der Schornsteinfeger die Änderung bemerken, kann es dir durchaus passieren, dass er den Ofen still legt.

Viele Grüße aus Duisburg

Michael Kozlowski (Hark GmbH & Co. KG)

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Hallo,

diese Rosetten sind nur schmückendes Beiwerk, damit das Rohr nicht direkt (kahl) in die Wand geht. Früher waren diese Löcher sehr häßlich und verrußt. Daher kommt das. Eine Rosette hat einen bestimmten Durchmesser und ein Kranz kann dem Rohrdurchmesser angepaßt werden, sieht aber billigst aus. Aber die Abwärme des Rohres wird doch auch an den Raum abgegeben, selbst wenn es in der Wand verläuft, beheizt es das Zimmer. Daher ist der Verlust nicht groß. Das Rohr darf nicht isoliert werden, weil es sehr heiß werden kann.


Backfloopjunkie 
Beitragsersteller
 03.12.2011, 00:10

Danke für die Antwort, aber ich meine nicht direkt die Rosette mit Abschlussstelle an der Wand, sondern solche Kühlelemente, die die Oberfläche des Rohres und somit der Abwärme vergrößern. Gibt es da was?

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Dilithium  03.12.2011, 00:15
@Backfloopjunkie

Nein, nie davon gehört und auch nie gesehen. Mein Vater ist Kaminbauer, ich lese immer die Zeitschriften, da ist mir nichts aufgefallen. Wir haben drei Kamine im Haus, ich denke, wenn es eine Möglichkeit gäbe, hätte er die eingeplant. Wir beheizen das ganze Haus damit.

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An meinem Kaminofen ist das Abgasrohr 1 Meter lang. Habe einfach einen großen Ventilator zwischen Wand+Rohr gestellt.Der entzieht dem heißen Rohr die Wärme. Desweiteren habe ich mehrere Magnete an das Rohr angebracht die die oberfläche vergrößern.