Wie kann jemand aus einer tiefen Depression entkommen?
Wie ist die Erfahrung und Praxis mit Medikamenten?
Bleibende Depression kann zu Selbstgefährdung führen, ich habe so meine Bruder verloren ohne die schon lange herrschende Dauerdepression und Absicht erkannt oder richtig eingeschätzt zu haben, weil er nebenbei auch einen gesunden und produktiven Lebensstiel führte.
Wie geht man mit Menschen um, die mit ihren Problemen selber zurecht kommen wollen, und sich nicht mehr mitteilen? Ist man verpflichtet das zu melden?
Eine Ärztin hat ihre Meinung zu meinem Bruder kundgetan: das so eine Person mit suizidalen Absichten, auch ein psychiatrischer Aufenthalt nicht davor bewahren würde.
Zur Ergänzung:
Mein Bruder hatte Minderwertigkeitskomplexe, sprach sich Dummheit zu und verglich sich mit der Elite in seinen Fachgebieten (Programmieren und Wissenschaft), hatte soziale Probleme/Phobien und keine realen Freunde, Druck von seiner Mutter, Selbsthass weil er sich nicht erwachsen genug fühlte, schlussendlich auch möglicherweise einen Verfolgungswahn und vertraute sich zum größten Teil nur mehr selbst, Jahrelang stattfindenden "Todesdrang" (und möglicherweise darin Hoffnungsfindung) was ich nur aus seinen Aufzeichnungen entnehmen konnte, "innere Verwirrungsgefühle", aber ich würde es als Zerrissenheit bezeichnen (Seelenschmerz aus soziale Ablehnung entsprungen, und mit Selbsthass aufrechterhalten).
1 Antwort
Es tut mir sehr leid, dass Sie Ihren Bruder auf diese Weise verloren haben. Für Angehörige ist es oft schwer auszuhalten, einen nahestehenden, geliebten Menschen leiden zu sehen. Sie können den Betroffenen zwar motivieren, sich Hilfe zu suchen und in Behandlung zu begeben, seine Gefühle ernst nehmen, die Erkrankung nicht bagatellisieren und verständnisvolle Zuneigung zeigen. Allerdings haben Sie keinen Einfluss auf die Entscheidung, die ein erwachsener Mensch letztlich trifft. So hart es klingt, Sie können nicht die Verantwortung für einen erwachsenen Menschen übernehmen. Diese Hilflosigkeit ist nur äußerst schwer zu ertragen, aber jeder Mensch trägt Eigenverantwortung für sein eigenes Leben.
Im Falle akuter Gefahr, sollten Angehörige/Freunde eine betroffene Person zum Arzt oder in die Klinik begleiten und ggf. Notarzt oder Polizei verständigen.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website: https://depressionsliga.de/ oder in unserem “Leitfaden Depressionen für Betroffene und Angehörige”, den Sie kostenfrei bei uns bestellen können: https://depressionsliga.de/infothek/#bestellung
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Es tut mir sehr leid, dass Sie Ihren Bruder auf diese Weise verloren haben. Für Angehörige ist es oft schwer auszuhalten, einen nahestehenden, geliebten Menschen leiden zu sehen. Sie können den Betroffenen zwar motivieren, sich Hilfe zu suchen und in Behandlung zu begeben, seine Gefühle ernst nehmen, die Erkrankung nicht bagatellisieren und verständnisvolle Zuneigung zeigen. Allerdings haben Sie keinen Einfluss auf die Entscheidung, die ein erwachsener Mensch letztlich trifft. So hart es klingt, Sie können nicht die Verantwortung für einen erwachsenen Menschen übernehmen. Diese Hilflosigkeit ist nur äußerst schwer zu ertragen, aber jeder Mensch trägt Eigenverantwortung für sein eigenes Leben.
Der Eigenverantwortung muss ich zustimmen, aber in dem Fall schätze ich die Situation so ein, das seine schlechte Umwelt/Umgebung ihm negativ dazu beeinflusst hat, und das relativiert die getroffene Selbstentscheidung etwas. Danke für die Antwort.