wie kann ich meinem freund helfen clean zu bleiben?
mein freund leidet seit mehreren jahren an einer drogensuch. er ist seit 1 monat im trockenem entzug (ohne therapeutische hilfe) und macht das dementsprechend echt super. seinen körperlichen entzug hat er hinter sich aber in seinem psychischen ist er noch mittendrin. sein kopf überlegt dauerhaft welche drogen er nehmen kann damit sein craving weniger wird und er die zeit „besser“ übersteht. er weiß aber das es die beste entscheidung ist keine drogen mehr zu nehmen und hat mich deswegen gebeten ihn zu motivieren keine drogen zu kaufen/nehmen. nun frage ich mich wie ich das am besten anstellen kann weil ich schon so viel probiert habe und mir langsam die ideen ausgehen. habt ihr vielleicht tipps oder ideen wie ich ihn motivieren kann?
(danke schon mal im voraus :))
4 Antworten
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hat mich deswegen gebeten ihn zu motivieren keine drogen zu kaufen/nehmen.
Pass bloß auf, dass du nicht später am Rückfall schuld bist, weil du ihn nicht genug unterstützt hast oder so einen Unsinn. Das passiert leider manchmal.
Es ist am Ende seine willensstärke, die entscheidet. Lass dir keine Verantwortung zuschieben, die nicht deine ist. Du kannst nicht immer da sein. Er muss das allein können.
Strategien zu entwickeln, mit craving umzugehen ist buchstäblich eine der kernaufgaben in der Therapie. Wird das ganze therapeutisch begleitet? Er soll umsetzen, was er da lernt.
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Wenn er keine Therapie macht wird er schnell Rückfällig. Das meiste findet halt im Kopf statt.
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Das wird, fürchte ich, nicht lange gut gehen.
Es ist NICHT deine Aufgabe und auch NICHT deine Verantwortung, ihn vor sich selbst zu retten. Was auch gut so ist, denn das kannst du nicht.
Das einzige, was du tun kannst, ist mal das Thema Selbsthilfegruppen ansprechen. Da sind Menschen, die das alles selbst durch haben, und über ihre eigenen Strategien sprechen können. Aber ganz ehrlich, das weiß er auch selbst. Und dass er sich nicht selbst schon eine shg gesucht hat sondern es bei dir ablädt, macht mir nicht gerade große Hoffnungen.
Der körperliche Entzug ist leider der leichte Teil. Das hier ist der schwere.
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Hallo summertimejass,
Es ist super, dass dein Freund diesen Schritt geht und es ist auch schön, dass er dabei auf deine Unterstützung zählen kann.
Hier ein paar Tipps zu Craving: https://mindzone.info/sucht/was-tun-bei-konsumdruck/
Am Besten hilft die Konzentration auf körperliche Auslastung. Du oder andere Personen in seinem Umfeld können unterstützen, in dem ihr nur drogenfreie, am besten aktive Unternehmungen anbietet. Probiert auch neues aus, so kann er schauen, was ihm gefällt.
Ebenso wichtig sind kleine Ziele. Hier hilft eine kleine "Kontrolle von außen". Er kann sich selber kleine Ziele setzen z.B. das Ziel eine Woche nicht zu konsumieren. Als Belohnung unternehmt ihr etwas besonderes zu zweit.
Ganz wichtig: Egal wie es weitergeht: Es ist sein Leben, seine Lebensentscheidungen und seine Konsequenzen. So schwer es manchmal mit anzusehen ist, wie Menschen ihr Leben gestalten, musst du es hinnehmen. Achte darauf, dass du ihn nur unterstützt und nichts für ihn übernimmst. Achte auf deine persönlichen Grenzen und übernehme keine Verantwortung für sein Handeln. Gebe ihm genug Freiraum, um selber auf Ideen zu kommen, Dinge auszuprobieren und seine eigene Motivation zu stärken.
Ist er in Therapie oder an eine Beratungsstelle angebunden?
Warst du schonmal bei einer Beratungsstelle? Diese beraten im Regelfall auch immer Angehörige.
Hier kannst du Beratungsstellen in deiner Nähe finden und online Kontakt aufnehmen: https://www.suchtberatung.digital
Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne per Freundschaftsanfrage eine Nachricht schreiben. :-)
Ich arbeite als Sozialpädagogin beim Projekt mindzone (akzeptanzorientierte Drogenarbeit) und bin als digitale Streetworkerin online unterwegs.
Viele Grüße,
Pass auf dich auf
Alena vom DigiStreet-Team
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vielen vielen dank für deine antwort!!
das klingt alles sehr gut und hilft mir bestimmt weiter :)
er ist leider in keiner therapie oder beratungsstelle aber das will er bald ändern und zur ambulanten therapie gehen
ich selbst gehe schon seit einem jahr in therapie (wegen anderen gründen) aber bei einer beratungsstelle war ich auch noch nicht. ich weiß auch nicht ob das das richtuge für mich wäre
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Du kannst keine Verantwortung für Dritte übernehmen. Er ist ja nicht dein Kind.
Es obliegt ihm selbst, sich aus seinem Dilemma rauszuziehen.
Du solltest eigentlich nichts tun, was ihn wieder darauf zurückgreifen lassen würde, aber selbst wenn du nicht falsch gemacht hast, kann die Schuld aus irgendeinem spitzfindigen Grund auf dich fallen.
Das beste wäre von ihm abzulassen.
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du kannst nur versuchen, ihn zu motivieren, regelmäßig zur Nachbehandlung zu den Terminen der Drogenberatung zu gehen. Ob er es tut., ist sein Problem.
hat mich deswegen gebeten ihn zu motivieren keine drogen zu kaufen/nehmen.
Er versucht, dir die Verantwortung für sein Problem zuzuschieben. Und das ist der erste Schritt zum Rückfall. Tappe nicht in diese Falle. Er muss clean werden und dabei KÖNNEN ihm Drogenfachleute helfen, wenn er das will. Lass dir keine Verantwortung für SEINE Handlung zuschieben.
Es heißt dann schnell: "Du hast mir ja auch nicht geholfen." Das ist Bullshit.
leider ist er nicht in therapie und macht das alles eigenhändig. deswegen hat er auch nicht so richtige strategien die gegen seine cravings helfen