Wie kann ich meine Grammatik und meine Rechtschreibung in Deutsch verbessern, um bessere wissenschaftliche Arbeiten zu schreiben?
Ich habe Schwierigkeiten wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen (Seminararbeit, Essay, Protokolle etc.) In der Rechtschreibung bin ich relativ fit, aber die Grammatik lässt zu wünschen übrig. Wenn ich längere Sätze (Haupt- und Nebensätze) formuliere, dann klingen die Sätze sehr eigenartig und verwirrend. Man weiß manchmal nicht, was ich ausdrücken möchte und welche Person gemeint ist. Ich nenne mal die konkreten Probleme: - die Groß- und Kleinschreibung (z.B. Zum Einen oder Zum einen; zum Anderen oder zum anderen?) - Anwendung von das,dass, dies,dieses - längere Sätze, Haupt- und Nebensätze (wie oben bereits erwähnt) - Kommasetzung -Verbindungssätze; Verknüpfung der Argumentation, sodass sich ein logischer Fluss ergibt
Ich möchte gerne wissen, wie ich mich verbessern kann. Ich versuche so oft wie möglich Zeitungen und wissenschaftliche Texte zu lesen, aber alleine reicht das nicht. Gibt es eventuelle Auffrischungskurse in Deutsch für Muttersprachler (Universität oder außerhalb)?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
4 Antworten
Zur Rechtschreibung und Grammatik:
Wenn Du um die Fehlerquellen weißt, dann ist das bereits die halbe Miete.
Nun arbeitest Du systematisch daran, diese Fehlerquellen zu beheben. Greife eine Fehlerquelle heraus und setz Dich mit den Regeln auseinander. Möglicherweise kennst die diese auch schon; dass solche Fehler immer noch auftreten, zeigt jedoch, dass Du diese Regeln noch nicht automatisiert hast.
Im nächsten Schritt achtest Du beim Schreiben immer auf diese Fehlerquelle. Auch beim Korrekturlesen siehst Du das Geschriebene diesbezüglich besonders durch. Lenke beim Lesen fremder Texte Deine Wahrnehmung auf diese Regel, damit Du sensibel dafür wirst und Du auch eine Ahnung davon bekommst, wie häufig sie eigentlich auftritt.
So gehst Du mit allen Fehlerquellen im Bereich des Sprachwissens vor.
Zum logischen Fluss: Ich hatte damit eigentlich noch keine Schwierigkeiten; dennoch empfand ich es als Bereicherung, als ich im Studium die Thema-Rhema-Gliederung (https://de.wikipedia.org/wiki/Thema-Rhema-Gliederung) kennen gelernt habe. Ich habe eine gewisse Zeit sehr darauf geachtet, dass das Rhema eines Satzes im folgenden Satz Thema wurde. Das war mitunter anstrengend und nicht einfach zu lösen, aber meine Texte haben (für beide Sprachen) sehr davon profitiert, weil mir die Bezüge viel bewusster wurden.
Schreib mal längere Texte (Geschichten, Zusammenfassungen, etc.) umd lass sie von jemandem kontrollieren. Verbessere die Fehler dann aber auch.
Manchmal gibt es solche Kurse, wie du sie suchst, an Volkshochschulen oder Familienbildungsstätten. Schau mal nach sowas wie Freiem Schreiben.
Wenn du mal wirklich verschachtelte Sätze lesen möchtest, empfehle ich dir Werke von Thomas Mann, dem Meister der Ein-Satz-eine-Seite-Challenge. Ansonsten plädiere ich dafür, lieber kürzere Sätze zu bilden, auch im Interesse des Lesers. Vor allem solltest du auf einen längeren Satz lieber einige kürzere folgen lassen. Das liest sich schöner.
Und sonst hilft nur: Üben, üben, üben... :D
In meinem Studiengang (Politikwissenschaft) ist es vom besonderen Interesse verschachtelte Sätze zu verfassen.Deshalb möchte ich das ja lernen. Ich schreibe leider viel zu kurze Sätze, sodass es sich abgehackt anhört.
Hallo!Falls du noch Probleme im Bereich der Grammatik haben solltest, empfehle ich dir den Duden "Fit für das Bachelorstudium" https://www.amazon.de/Duden-Bachelorstudium-Grundwissen-Sprachstudieng%C3%A4nge-Sprachwissen/dp/3411732717). Die Lektüre ist sehr verständlich und auch nicht so übertrieben dick, wie so manch andere Duden-Bände. Um meine Orthographie zu verbessern, habe ich mich an eine sehr theoretische Art und Weise gemacht, indem ich einfach die Regeln im Duden "Rechtschreibung" gelernt habe - jeden Tag zwei bis drei Regeln und diese immer wieder wiederholen. Es gibt wohl auch andere und spannendere Methoden, für mich selbst aber hat es ganz gut funktioniert. Üben, üben, üben und einfach nicht daran verzweifeln ist hier wohl die Devise. Alles Gute!