Wie kann ich die Angst vor dem Tod überwinden?
Hallo Leute, ich habe seit einiger Zeit Panikattacken bzw. Angstattacken.. ich bin 17 Jahre alt und habe eine unglaubliche Todesangst. Ich bin nicht gläubig, hoffe aber dennoch auf ein Leben nach dem Tod. Man könnte meine Angst in zwei Teilgebiete unterteilen: die Angst vor dem eigenen Tod und den Verlust meiner Eltern. Ich weis, dass wir alle irgendwann sterben müssen und das ich dies wahrscheinlich nicht spüren werde. Allerdings zerfrisst mich der Gedanke meine Eltern nie wieder in den Arm nehmen zu können oder einfach nur mit ihnen zu reden. Ich habe Angst davor, dass ich und meine Eltern uns nie wieder sehen werden und das wir uns gegenseitig alle vergessen, da sich das Gehirn einfach abschaltet und keinen klaren Gedanken mehr verfassen kann. Ich gucke auf Kinderfotos von mir und fange an zu weinen, weil die Zeit so rasend schnell vergeht. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, dass ich meine Familie nach dem Tod wiedertreffen könnte. Ich habe mich auch schon mit meinen Eltern darüber unterhalten und sie haben beide unterschiedliche Ansichten. Mein Vater glaubt, dass wir uns alle zu 100% wiedertreffen und meine Mutter glaubt an das einfache Einschlafen, Verrotten und nie wieder aufwachen. Diese "Wahrheit" macht mir sehr Angst, auch Sätze wie: "Vor deiner Geburt warst du quasi auch tot und da hat es dich auch nicht gestört." oder "Du merkst und weist dann eh nichts mehr." , beruhigen mich überhaupt nicht. Ich war auch schon bei einem Beratungsgespräch mit einer Psychologin, aber die meinte das ich nur Angst vor dem Erwachsenwerden habe, dabei freue ich mich sogar darauf, später eine Familie zu gründen und selbstständig zu werden. Ich habe wirklich nur eine riesen Angst vor dem Tod und dem Auslöschen meiner Erinnerung. In der Schule geht es mir eigentlich immer gut, da ich abgelenkt bin, aber oft kriege ich Gedanken wie: "Ihr und ich werdet alle irgendwann sterben." und wenn ich dann zu Hause bin fange ich an zu zittern und zu weinen. Ich möchte nicht, dass das alles mal endet, auch wenn es sehr egoistisch klingt und jede Familie dadurch muss. Ich möchte auch nicht permanent von diesem Thema abgelenkt sein, ich möchte mich mit dem Tod auseinandersetzen und meine Angst los werden. Oft suche ich auch krankhaft nach Beweisen für ein Leben nach dem Tod im Internet und befrage viele Leute in meinem Umkreis über dieses Thema, auch wenn ich sie eigentlich nicht mit meinen "düsteren" Gedanken runterziehen möchte. Ich will mir wahrscheinlich innerlich nicht eingestehen, dass ich nur eine begrenzte Zeit lebend verbringen darf. Mein letzter Punkt wäre, dass immer wenn mir jemand sagt, dass er an kein Leben nach dem Tod glaubt, die Panik in mir aufsteigt. Ich will mich doch nur damit abfinden und ok damit sein..
Ich hoffe auf konstruktive Antworten und verschiedene beruhigende Ansichten auf den Tod, auch atheistische.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
8 Antworten
Dauerndes Nachdenken über den Tod schadet. Dadurch wird man immer trauriger und ängstlicher. Wer dauernd darüber nach denkt, der bekommt in seinem Leben immer weniger auf die Reihe. Das ist destruktiv und zieht einen immer weiter herunter.
In unserem Gehirn gibt es deshalb einen Abwehrmechanismus gegen Gedanken an den Tod. Bei solchen Gedanken versucht das Gehirn automatisch, Erinnerungen an positive Dinge zu erzeugen. Es versucht, die positiven Dinge als wichtiger erscheinen zu lassen, als die negativen. Es versucht, möglichst schnell diese schlimmen Gedanken los zu werden.
Versuche dein Gehirn / Unterbewusstsein dabei zu unterstützen. Hilf ihm dabei! Sage "Stopp!! für solche Gedanken habe ich keine Zeit". Denke bewusst an was anderes. Mache das immer wieder.
Im Laufe der Zeit wird dir das immer besser gelingen. Dann wird es dir auch besser gehen. Und du wirst dein Leben nützen, für sinnvolle Dinge.
Hey, toll dass Du so offen und reflektiert mit Deinem Thema umgehst. Und therapeutenscheu bist du offensichtlich auch nicht. Und an Deinem Problem arbeiten möchtest Du auch. Beste Voraussetzungen um Dir empfehlen, einen systemischen und/ oder Hypnotherapeuten aufzusuchen. Ich habe außerordentlich gute Erfahrungen damit gemacht.
Leider werden Behandlungen bei diesen Spezies oft nicht von der Kasse übernommen. Wenn man Glück und etwas Zeit hat findet man Kassentherapeuten die eine Zusatzausbildung haben.
Diese Methoden sind hochwirksam und waren bei mir jeden Cent wert.
Eine Therapeutin, die Dir sagt woher Dein Problem kommt hilft Dir wahrscheinlich nicht weiter. In der Hypnotherapie nach Milton Ericksson und in der systemischen Therapie bist Du die jenige die Deine auf Dich zugeschnittenen Lösungen finden kann.
Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du einen Weg finden wirst der Dir mehr Wohlbefinden ermöglicht.
Lg
Erstmal würd ich sagen, genieß doch einfach die Zeit die du jetzt hast. wie du schon sagst, die Zeit rast nur so dahin. Dagegen kannst du nichts machen. Leb deinen Leben so gut du kannst, sei ein guter Mensch und werd glücklich.
Ansonsten kann ich dir nur die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross empfehlen. Eine sehr bekannte Sterbeforscherin. Sie hat tausende Leute, vorallem auch KInder beim sterben begleitet und Nahtodforschung betrieben. Hör was sie zu sagen hat. Es gibt ein Leben nach dem Tod! Wir werden uns alle wiedersehen und das Leben an sich hat einen Sinn. Der tod ist nur ein Übergang auf eine andere Frequenz. Du hast eine unsterbliche Seele. Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an, aber bin fest davon überzeugt. Lies ihre Bücher!
Also das was ich in ihren Büchern gelesen hab, is genau das gegenteil von dem was du sagst. Sie schrieb, dass es keine Gehirnfunktionen mehr gab und es trotzdem zu Nahtoderfahrungen gekommen is. Außerdem entstehen Halluzinationen nur bei erhöter Gehirnfunktion, was nicht der Fall is, wenn der Körper am sterben is.
Blinde haben davon erzählt wie sie zum ersten mal sehen konnten. Es gab Fälle wo Väter auf ihre Verstorbenen Söhne und Töchter getroffen sind, von denen sie nicht einmal gewusst haben und es hat sich dann im Nachhinein herausgestellt, dass die Väter wirklich noch Kinder hatten. Kleine Kinder haben Dinge gewusst, die sie nicht wissen konnten und in den zehntausenden Fällen die Elisabeth Kübler Ross beschreibt, gab es nicht ein einzigen Fall, bei dem ein Kind falsch lag.
Wie auch immer. Ich bin überzeugt. Habe mehrere Bücher gelesen und mir dazu auch noch andere Stimmen angehört die nicht mir ihr übereinstimmen.
Versuch einfach ein bißchen Vertrauen zu haben. Ein Glauben zu besitzen ist nichts schlechtes.
Vielen Dank für deine Antwort, ich finde es schön, dass du so überzeugt von dieser Theorie bist und werde mir mal eines ihrer Bücher zulegen und mir ein eigenes Bild schaffen.
Nun, was kann man sagen. Die Angst vor dem Tod ist völlig natürlich, jeder Mensch hat sie. Das Problem ist das man den Tod nicht greifen kann - denn wenn man es könnte und rein logisch betrachtet, ist es ja nichts schlimmes. So wie du aber sagtest, die Kommentare "man existiert dann ja nicht mehr, wie soll man also etwas vermissen" sind wenig hilfreich, da man sich nicht seine eigene Nichtexistenz gar nicht wirklich vorstellen kann.
Niemand kann sie dir direkt nehmen, jeder macht irgendwann seinen Frieden damit.
Ich persönlich habe keine Angst weil ich denke, das nichts wirklich verloren geht. Zwar geht mein Bewusstsein weg - was ich mir wie gesagt gar nicht erst wirklich vorstellen kann - aber die Sachen die ich wirklich genieße - Freunde, gute Pizza, mich von der Realität beeindrucken lassen - gehen nicht verloren. Meine Sicht ist : Wenn ich eine leckere Pizza verdrücke und jemand anderes sie ebenfalls genießt - was ist wirklich der Unterschied zwischen uns in dem Moment den ich so hoch halte? Wir haben beide unterschiedliche Bewusstseine, aber ein Bewusstsein ist an sich nicht das Besondere im Leben. Das Besondere sind die Erlebnisse und Momente.
Wenn ich darüber nachdenke das ich niemals auf einem fremden Planeten herumwandeln kann, in Ehrfurcht vor dem Universum, dann kann ich traurig sein - aber wieso? Jemand anderes wird genau dies tun, genau oder ähnlich so fühlen, und der Augenblick existiert. Das mein Bewusstsein es nicht erfährt, kümmert mich nicht im großen Maße.
Chance das dir das hilft ist gering, aber die Sichtweise darauf ist zu individuell als das man wirklich einfach das von jemand anderem übernehmen könnte denke ich.
Wenn dir allerdings an "was wahr ist" mehr gelegen ist als "was du gerne hättest", würde ich überdenken ob es eine gute Idee ist ein Leben nach dem Tod anzunehmen weil du es gerne möchtest und dann verzweifelt dafür Fakten zu suchen. Wissen erreicht man durch neutrale Faktensuche und indem man das Resultat erst als Schluß, aus allen Fakten, herausliest (anstatt von vorneherein ein anvisiertes Ergebnis zu haben das es zu "beweisen" gilt).
Hoffe dass du deinen Frieden bald damit schließt! Zu leben ohne Furcht vor dem Tod ist viel besser, und erlaubt es dir eine glücklichere Zeit in unserem wunderschönen und abstrusen Universum zu haben :)
Ich schließe mich den anderen Foristen an und empfehle professionelle Hilfe; man findet viele gute Antworten auf gutefrage.net, aber ob die Antwort auf den Tod hier zu finden ist, ist zu bezweifeln ;)
Wenn du nicht an Gott glaubst, kannst du niemals deine Todesangst überwinden. Wer verspricht denn ein Leben nach dem Tod? Nur Gott. :) Bist du sicher, dass du ein Atheist bist..?
Genauso wie es schlechte Menschen gibt, gibt es auch gute Menschen, dass sind Charakterzüge und entstehen aus dem Ich-Parts des Gehirns und dieses wiederum entstand alles durch die normale Evolution. Wie die Bibel, sie wurde von Menschen verfasst und verbreitet (: Jedenfalls erkläre es ich mir so..
İch glaub du hast da noch Fragezeichen im Kopf... "Jedenfalls erkläre ich mir es so.."
Ich wünschte, ich wäre gläubig. Leider versuche ich immer rational zu denken und auf wissenschaftliche Fakten zurückzugreifen.. Ich kann mir einfach nicht wirklich vorstellen, dass dort oben ein Gott sitzt, der unsere Welt regelt. Kleine, unschuldige Kinder sterben tagtäglich, ich glaube nicht, dass das ein Gott nicht verhindern würde. Allerdings versuche ich anderen Religionen und deren Jenseitsvorstellungen gegenüber offener zu sein und würde gerne mehr über Himmel, Hölle, Fegefeuer ect. lesen (:
Jaaa... Was denkst du warum die Welt sich noch dreht? Weil noch gute Menschen auf der Welt sind, nicht wahr?
Ich habe bereits eine Dokumentation über die Theorie von Elisabeth Kübler-Ross gesehen und sie hat mich auch ein Stück weit beruhigt, allerdings würde ich nicht zu 100% auf Nahtoderfahrungen setzten, da ich (wenn ich mich nicht irre) glaube, dass bei Nahtoderfahrungen kein kompletter Gehirntod eintritt und somit durch Anästhetika oder andere Drogen, Halluzinationen entstehen können.. Und wie der Name schon verrät sind diese Menschen nicht wirklich vollends tot, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren (: