Wie kann ich den Umgang mit Chefs lernen?

5 Antworten

Schonmal an eine Therapie gedacht? Möglicherweise helfen auch Sprechstunden bei eine/m Psycholog/in. Dann kannst du herausfinden, warum das so passiert. Offenbar scheinst du ja noch nicht verstanden zu haben, warum das passiert und was dafür sorgt, dass es so weit kommt. Oder du möchtest dich nicht ändern.


Mich4456 
Beitragsersteller
 18.01.2023, 09:07

Ich weiß nicht ob ein "normaler" Psychologe da helfen kann. Natürlich möchte ich mich ändern bzw. herausfinden was ich an mir ändern muss...

Littlethought  18.01.2023, 09:16
@Mich4456

Es gibt Psychologen die auf Arbeitspsychologie spezialisiert sind. Es ist aber unklar, ob deine Problematik auf das Arbeitsleben beschränkt ist.

An deiner Stelle würde ich mich einfach selbständig machen. Ich habe über 30 J. in einem Familienunternehmen gerne gearbeitet, als der Seniorchef alterhalber abgetreten ist, kam ich mit meinem Juniorchef der von Beruf "Sohn" war, nicht zurecht. Mich hat das Klima genervt, dann habe ich mich spontan m. 50 J. selbständig gemacht und habe es nicht bereut.


Mich4456 
Beitragsersteller
 18.01.2023, 09:06

Habe ich tatsächlich überlegt. Aber in der Industrie ist das mit hohen Investitionen verbunden. Leider. Aber Danke für die Antwort :)

Ich bin ähnlich. Naja fast. Ich hatte zumindest einen Chef der wirklich zufrieden mit mir war und mich mochte, aber der Job war auf Dauer nichts für mich. Aber in vielen Betrieben lief es schlecht.

Ich bin sehr Ehrgeizig. Auf der einen Seite ist das gut, weil man mir viel Arbeit anvertrauen kann, auf der anderen Seite spreche ich Probleme auch offen an. Ich gebe auch Lösungsvorschläge für viele Dinge an. Aber das wird nicht gerne gesehen. Ich habe freiwillig Überstunden gemacht, war immer pünktlich, nie krank. Auf ein Gespräch mit meiner Chefin war natürlich nach vorne hin alles super und blablabla. Es ging um eine Vertragsverlängerung, aber als ich meine Wünsche geäußert habe, wurde ich komplett abgeblockt. Kein Interesse daran, das ich mich weiterentwickeln darf. Es wurde nichtmal gewünscht. Ende letzten Jahres hat sie versucht mich bewusst zu provozieren, hat sich sogar versteckt und ist mir hinterhergelaufen um zu sehen, ob ich was verbotenes mache...

Du kannst von vielen Vorgesetzten leider keine ehrliche Kritik erwarten. Meine Kollegen haben mir hingegen gesagt das es wirklich daran liegt, das ich so viele Dinge verbessern möchte. Das würde Unzufriedenheit signalisieren. Ebenso wie Arroganz. Finde ich Schwachsinnig. Ich habe einen höheren Abschluss in diesem Beruf als viele meiner Vorgesetzten, und kann dementsprechend auch erkennen, wenn irgendwelche Sachen optimiert werden müssen. Das war auch ein Teil meiner Ausbildung. Zumal es in meinem Beruf ja wichtig ist, das alles zeitlich optimiert wird.

Hingegen sind ausländische Mitarbeiter mit ohne Schulabschluss oder Ausbildung und weniger Leistung aufgestiegen, weil sie einfach vom Typ Mensch viel sympathischer waren. Und darauf kommt es oft an

Damit will ich sagen: frag deine Kollegen. Oftmals liegt es aber wirklich an den sympathien. Vielleicht bist du einfach nicht der sympathischste Mensch. Kann ja sein. Dann solltest du einfach weitersuchen, bis du das Gefühl hast akzeptiert und verstanden zu werden. Ich habe meinen Vertrag auch abgelehnt und bin auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Verstell dich nicht für andere


wachteli  10.05.2023, 16:07

Dies ist interessant zu lesen für mich. Ich hatte auch oft das Problem, dass mich einige Chef's ablehnten. Ich habe nicht verstanden, warum! Denn ich gab mir immer grosse Mühe, gute Arbeit zu leisten und der Firma etwas zu bieten.

Hier habe ich erfahren, dass es oft an Kleinigkeiten liegt.
Und dass ich nicht zwingend ein schlechter Mensch und Mitarbeiter bin, wenn mich der Chef nicht mag.

FragestellerD  10.05.2023, 19:22
@wachteli

Ja, leider wird einem oft das Gefühl vermittelt. Ich denke, deine Kollegen können das ganze besser beurteilen. Man sollte seine Zeit nicht für Chefs verschwenden, die einen nicht schätzen. So kommst du nie weiter

Mich4456 
Beitragsersteller
 18.01.2023, 13:10

Ich sehe, Dir geht es ähnlich. Das mit den Kollegen nehm ich mal für die Zukunft mit. Auch das mit den Sympathien habe ich schon festgestellt. Mies fand ich mal eine AG der mir Vorwarf ich verschwende meine Zeit mit dem Besuch der abendlichen Meisterschule. Auch hier eskalierte es letztens bis zur Kündigung. Ich glaube ich muss eher die Schule "Sympathie gewinnen" besuchen. Leider bin ich der etwas ruhigere Typ... Das steht dem entgegen...

FragestellerD  18.01.2023, 14:05
@Mich4456

Das Problem mit der Meisterschule habe ich ähnlich. Ich wollte sie Vollzeit machen, da ich kein Interesse daran habe 3 Jahre abzusitzen. Auf die bitte, ob man mich für die Zeit unbezahlt freistellen könne hieß es nur: auf gar keinen Fall. Da wurde nicht mal nachgedacht oder ein Kompromiss gesucht, sondern sofort abgelehnt.

Ich habe nach wie vor kein Interesse daran Sympathie vorzuheucheln. Entweder es passt oder es passt nicht. Die Betriebe sind ohne uns schlechter dran als wir ohne sie. Die ärgern sich trotzdem wenn qualifizierte Mitarbeiter weg sind

Versetze dich in dein Gegenüber und überlege dir, wie sich dann deine Haltung für diese Person anfühlt.

Bedenke auch die jeweiligen Verantwortlichkeiten.

Wenn du mehr zu sagen haben willst, musst du dich auf höher qualifizierte Jobs bewerben.

"ich frage immer nach Feedback, bin eigentlich Kritikfähig und mache Vorschläge zur Verbesserung."

"Was ich z.B. nicht mache ist z.B. mich ständig zu Überstunden zwingen zu lassen (wurde mir mal vorgeworfen)"

"Ich schaffe es kaum mich über >2 Jahre in einer Firma zu halten."

In der Kombi klingt mir das nach einem Mitarbeiter, der von vornerein eine starke Meinung hat, Kritik anbringt, ein bisschen besserwisserisch auftritt, aber gleichzeitig nicht bereit ist, mal ein bisschen was mehr als Dienst nach Vorschrift reinzugeben.

Ich sage nicht, dass es so ist. Aber dieser Eindruck entsteht bei mir.