Wie kann es sein, dass die Azov Brigade auf Zelensky hört?

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in der Nachrichtensendung heute des ZDF vom 8. September 2014 ...

Selenskyj ist seit 2019 Präsident und Asow auch nicht mehr was es früher mal war. Zudem durch den Angriffskrieg ist die Mitgliederzahl ohnehin erheblich gesunken.

Während das Regiment früher unzweifelhaft als rechtsextrem galt, ist das Bild heute weniger klar.[119] Einige der rechtsextremen Funktionäre verließen die Einheit, so zum Beispiel der rechtsextreme Politiker und das Gründungsmitglied des Regiments Andrij Bilezkyj bereits Ende 2014.[119] Auch der ukrainische Extremismusforscher Anton Schechowzow, der das ursprüngliche Bataillon Asow heftig kritisiert hatte, änderte seine Meinung. Er bewertete 2022 das Regiment Asow als eine hochprofessionelle Spezialeinheit, die keine politische Organisation, keine Miliz, kein rechtsextremes Bataillon mehr sei. Viele Rechtsextreme hätten die Einheit verlassen, so Schechowzow; sie bestehe heute aus ukrainischen Bürgern verschiedener ethnischer Herkunft: Ukrainer, Russen, Belarussen, Krimtataren, Georgier und Griechen, die untereinander überwiegend Russisch sprächen.[121][122] In ähnlichem Sinne äußert sich Vyacheslav Likhachev.[123][124]
Der deutsche Politikwissenschaftler Alexander Ritzmann betont, man müsse zwischen dem Regiment, das unter staatlicher Kontrolle stehe, und der ihm nahestehenden Asow-Bewegung unterscheiden. Die Distanzierung der letzteren von ihrer rechtsextremen Vergangenheit sei zweifelhaft und möglicherweise eher aus PR-Gründen erfolgt.[125] Im September 2022 schloss Ritzmann „definitiv“ aus, dass das Regiment rechtsextremistisch sei. Asow-Regiment und Asow-Bewegung seien strikt zu trennen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brigade_Asow