Wie ist sowas möglich, das fast alle Ölivenöle, krebserregende Mineralölrückstände enthalten, und diese verkauft werden?

2 Antworten

Bevor man so einen Blödsinn auf die Menschheit los läßt, sollte man sich doch ersteinmal mit dem Problem auseinander setzen. In fast allen industriell verarbeiteten Lebenmitteln findet man solche Rückstände. Bei dem Extraktionsverfahren, kommt die Olive mit Maschinen in Berührung. Die Analitik ist heute so gut, dass die Abgase eines älteren Traktors bereits eine Verunreinigung bewirken kann. Daraus zu schließen, dass Olivenöl krebseregend ist, zeigt, dass einige Menschen sehr weit von der Realität entfernt sind und den Medien, die verkaufen müssen, fast alles abkaufen.

Aufgrund ihrer chemischen Ähnlichkeit zu natürlich vorkommenden Kohlenwasserstoffen in Olivenölen (Squalen, Paraffine, Terpene) ist die Analytik von sogenannten MOSH und MOAH (mit den Abkürzungen MOSH und MOAH werden zwei unterschiedliche Gruppen von Kohlenwasserstoffen bezeichnet, die im Mineralöl vorkommen) in Olivenölen äusserst anspruchsvoll. Häufig kommt es bei der Analytik von MOSH und MOAH in Olivenöl zu Fehlinterpretationen. Resultate aus Ringversuchen zur Validierung der Testnorm DIN EN 16995, nach welcher auch ÖKO-TEST die Olivenöle hat untersuchen lassen, zeigten zudem, dass erhebliche Messunsicherheiten in der Analyse von MOSH und MOAH unter Vergleichsbedingungen bestehen. Das heisst nichts anderes, als dass von Labor zu Labor unterschiedliche Resultate für die gleiche Probe ermittelt werden. Entsprechend sollten Laborresultate hinsichtlich MOSH und MOAH sehr vorsichtig interpretiert und kommuniziert werden.

Trotz zahlreicher Massnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von vermeintlichen Mineralölen stagnieren in vielen Produkten die Werte möglicher Rückstände. Das wirft Fragen hinsichtlich der angewendeten analytischen Methoden auf, da die Tendenz der falsch positiven Ergebnisse zugenommen hat. Sie müssen wissen, dass nicht unbedingt ein Mineralölrückstand vorliegt, wenn in einem Lebensmittel MOSH/MOAH-Humps detektiert werden. Je komplexer ein Lebensmittel ist, desto mehr natürliche Interferenzen treten auf. Und desto vorsichtiger sind die Messwerte zu interpretieren.

MOSH, die eine chemische Mineralölverbindung, konnte man zwar in menschlichen Organen nachweisen, über tatsächlich krankmachende Wirkungen von MOSH beim Menschen ist bislang allerdings nichts bekannt. MOSH hatte lediglich in Tierversuchen zu unerwünschten Wirkungen (Entzündungen) geführt. Das deutsche BfR (Bundesamt für Risikobewertung) schreibt dazu allerdings, dass die Relevanz dieses Befundes für den Menschen noch nicht geklärt ist. Zu MOAH, jener chemischen Verbindung, die als potenziell krebserregend eingestuft wird, führt das BfR aus, eine gesundheitliche Bewertung sei aufgrund der unzureichenden Datenlage nicht möglich.Dass Mineralölrückstände in Olivenöl wohl unbedenklich sind, wird durch die Tatsachen gestützt, dass gesetzlich festgelegte Grenzwerte für MOSH und MOAH in Olivenölen in der EU, dem grössten Erzeuger von Olivenöl, bis heute nicht existieren. Auch für die weiteren Lebensmittel gibt es keine gesetzlichen Höchstwerte.

Zum Schluss bleibt zu sagen, dass die gesundheitlichen Vorteile von Olivenöl dessen womöglichen Nachteile bei Weitem übertreffen dürften. Unzählige wissenschaftliche Studien belegen dies zumindest. So sagt selbst die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA, die Polyphenole von Olivenöl können die Lipoproteine vor oxidativem Stress schützen. Hier ist vielleicht der Hinweis sinnvoll, dass grün riechende und schmeckende Olivenöle - gewonnen aus grünen Oliven - umso reicher an gesundheitlich wertvollen Polyphenolen sind. Die Medien, allen voran ÖKO-TEST, haben es geschafft, Aufmerksamkeit auf Kosten des Olivenöls zu generieren. Ganz ungelegen kommen ihnen Mineralölrückstände im Olivenöl deshalb nicht. Im Gegenteil: Für die Medien sind diese ein gefundenes Fressen.Das Schadstoffproblem wird zum Skandal hochgeschaukelt. Ob Sie dem Olivenöl in Zukunft den Rücken kehren möchten, steht Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, wahrlich frei. Ich denke allerdings, dass es genügend kulinarische und gesundheitliche Gründe für Olivenöl gibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit 30 Jahren Importeur und Eigner von Olivenbäumen

Das liegt daran, das diese Öle meistens gepanscht sind und Trester enthalten.