Wie ist es Autist zu sein?

4 Antworten

Ich kann den anderen nur zustimmen mit dem anderen planten den es ist so. Erklärst du einem warum du einfach nicht mehr kannst eigentlich nicht mehr sprechen kannst weil sie Energie fehlt verstehen es die meisten Menschen nicht. So was werden nur autistische Menschen wissen weil sie es kennen anders zu sein. Das ständige verstellen wie man eigentlich ist kommt noch dazu man stellt den Leuten einen person vor die man nicht ist. Weil wenn man zeigt wie man ist wird man komisch angeschaut wenn man kuscheltiere oder anders dabei hat als Erwachsene Personen ganz wichtig bei mir das ich eins dabei habe

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin asperger autistin

In der richtigen Umgebung, mit den richtigen Menschen ist es eigentlich und uneigentlich ganz okay. Aber selbstverständlich auch sehr anstrengend (Stichwort Executive Dysfunction, Sensory Overload, Autistic Burnout), nicht zu selten aufgrund von der Verständnislosigkeit anderer Leute oder einfach, weil die Gesellschaft nicht auf den eigenen Neurotyp abgestimmt ist.

Man kann sich damit sogar tatsächlich wie auf dem falschen Planeten gestrandet fühlen. Ich weiß noch, dass ich das früher - und teilweise heute noch - sehr oft tat. Fühlte mich wirklich so, als wäre ich eine Außerirdische. Anders konnte ich es mir nie erklären. Die anderen waren ganz normale Menschen, ich war eine seltsame Außerirdische, ein komisches Wesen. So dachte ich selbst lange nach meiner Diagnose.

Letztens ist mir etwas aufgefallen: Ich bekam meine Diagnose zwar relativ früh - mit fast 10 Jahren -, doch sämtliche Schwierigkeiten, die ich aufgrund meines Autismus (bzw. aufgrund des Ableismus aufgrund meines Autismus) hatte, habe ich nie damit in Verbindung gebracht, auch weil ich selber nicht akzeptieren konnte und wollte, dass ich Autistin bin, denn ich dachte, das wäre etwas Schlechtes. Genauso, wie ich früher dachte, es wäre etwas Schlechtes, behindert zu sein.

Das hieß, wenn ich wegen "nichts" plötzlich geweint hatte, wenn ich mit niemandem reden konnte, wenn ich nichts verstand, wenn es mir zu viel wurde, wenn ich zu viel redete, wenn ich zu wenig redete, wenn ich mich mit meinen Spezialinteressen beschäftigte, wenn ich cringey war, wenn ich soziale Kommunikation nicht verstand, wenn ich motorisch ungeschickt war, wenn ich zu viel fühlte, wenn ich zu wenig fühlte, wenn ich nicht mit einer Aktivität anfangen oder zwischen mehreren Aktivitäten wechseln konnte, wenn ich Sensory Overload hatte, wenn ich Stimming betrieb, wenn ich Infodumping betrieb, wenn ich zu naiv für mein Alter war, wenn ich einen miesen Orientierungssinn hatte, wenn ich mich missverstanden fühlte und missverstanden wurde, wenn ich mich wie eine Außerirdische fühlte und so vieles mehr ..., dann hatte ich immer gedacht "Jaja, ich hab Autismus, whatever, aber all diese Dinge haben nichts mit Autismus zu tun, weil ich will nichts von Autismus wissen, weil Autismus ist doof und peinlich und ich bin einfach ein richtig komisches Ding, das ist nicht mein Autismus, ich bin einfach so seltsam!"

Aber es war mein Autismus.

Es ist mein Autismus.

Missverstanden und einfach nirgendswo dazugehörig, fast schon ausgestoßen, kann man sich ebenfalls fühlen. Für mich persönlich ist es aber auch etwas Positives, so stark fühlen und mich in meine Spezialinteressen reinhängen zu können. Trotzdem ist es nicht schön, wortwörtlich vom Nichtstun mental, psychisch und körperlich komplett ausgelaugt zu sein.

Dieses ausgeschlossen fühlen wird bei mir persönlich dadurch verstärkt, dass ich einfach sehr oft denke: "Hä, warte, das trifft aber gar nicht auf mich zu!" ... und dann muss ich denken: "Na gut, ich bin ja auch Autistin und sie gehen von Nicht-Autisten aus ..."

Keine Ahnung, es ist einfach kein so schönes Gefühl, wenn du verstehst. Irgendwie schade. Ich hab gerade kein gutes Beispiel, aber ich erlebe das meistens mehrmals die Woche. Zum Beispiel ... na ja, zum Beispiel bei irgendwelchen Tipps. Dann frage ich mich, warum die bei mir nicht funktionieren und merke: Ach, bin ja Autistin. Kein Wunder. Mein Gehirn funktioniert ganz anders. 99% der Tipps und Ratschläge sind von neurotypischen Menschen für neurotypische Menschen. Es müssen nicht mal unbedingt Tipps sein. Auch einfach Aussagen, die getätigt werden. "Der Mensch macht dies und jenes". Dann denke ich "Nö, trifft nicht auf mich zu", nur um dann zu denken "Liegt ja auch an meinem Autismus".

Generell ist Missverständnis ein Teil des autistischen Lebens. Kein Autist überlebt in dieser Welt, ohne überdimensional häufig missverstanden zu werden und manchmal sogar mit Absicht. Das ist sehr frustrierend. Beispielsweise gibt's ja Weaponized Incompetence (Darüber wird in Social Media gerade relativ viel diskutiert). Bedeutet: Jemand bittet dich, etwas zu tun und du machst absichtlich einen schlechten Job dabei, damit man dich nicht mehr bittet, etwas zu tun, weil du absolut egoistisch bist. Das Problem bei mir persönlich ist, dass ich mir sehr oft denke, wenn ich Videos dazu sehe: "Wait a moment, genau das selbe würde ich auch machen ...", aber bei mir ist es nicht absichtlich, aber ich hab Angst, man könne denken, ich "stelle mich absichtlich zu doof an". Aber nein, ich hab wirklich keinen Plan, ich kapiere es tatsächlich nicht, ich bin wirklich "zu doof" dafür, ich stelle mich nicht absichtlich dumm, ich verstehe es wirklich nicht.

Jedoch würde ich meinen Autismus nicht weg haben wollen, selbst, wenn es möglich wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Du denkst nur: wieso sind die alle so fit und fröhlich und kommunikativ und ich honke hier nur rum?

Man kommt sich manchmal vor, als wäre man auf einem falschen Planeten. Man nimmt seine Umgebung oft anders wahr, als es normal wäre.

Man sieht die Anderen und meistens weiß man nicht, was sie denken; man kann sich nicht in sie hinein versetzen. Aus ihrer Körpersprache und Mimik wird man nicht schlau. Ob jemand traurig ist oder lustig ist, kann man nicht so richtig einschätzen. Oft hört man von Anderen, dass man gefühlskalt ist.

Sich mit Anderen zu unterhalten, ist gar nicht so einfach. Meistens weiß man nicht, was man sagen soll oder worüber man reden soll. Smalltalk ist für Autisten sehr schwierig.

Man hat seine Gewohnheiten und wenn irgend etwas anders ist, dann fühlt man sich unwohl. Veränderungen können einen sehr verunsichern und Angst machen.

Das sind nur einige der Dinge, die Autisten von neurotypischen (also »normalen«) Menschen unterscheiden. Welche ungewöhnlichen Eigenschaften oder Verhaltensweisen ein Autist hat, kann sich stark von denen anderer Autisten unterscheiden. Durch ihre ungewöhnlichen Verhaltensweisen und ungewöhnliche Gewohnheiten werden Autisten von Anderen oft als verrückt angesehen.

Ausführliche Informationen über Autismus aus dem Blickwinkel von Autisten gibt es auf der Website Autismus-Kultur; der Artikel Was ist Autismus gibt tiefe Einblicke.

Viele Autisten haben ungewöhnliche Interessen und manche können irgend etwas, was Andere für unmöglich halten. Ich kann z.B. zu einem beliebigen Datum innerhalb weniger Sekunden den Wochentag berechnen. Ich habe überhaupt ein besonderes Verhältnis zu Zahlen.

Meine Form von Autismus ist das so genannte Asperger-Syndrom. Es ist eine leichtere Form von Autismus, bei der die Kommunikationsfähigkeit nicht so eingeschränkt ist. Durch meine Arbeit habe ich gelernt, viel freier zu reden und sogar Smalltalk zu betreiben.