Wie ist die Ausbildung zur Pflegefachfrau?

4 Antworten

Hey,

die Ausbildung ist gar nicht so schlimm wie man denkt. Man sollte sehr motiviert sein zum lernen und immer nachfragen. Ich bin jetzt 2. Lehrjahr und es ist sehr interessant das man überall reinschauen kann. Im Krankenhaus solltest du beachten das du dich immer vorstellst bei dem Personal und nachfragst.

Also ich hab erst die Ausbildung gekündigt, am Anfang des 3ten Jahres war es so schlimm es war ein viel zu großer Druck.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich würde dir auf jeden Fall raten das du in erster Linie ein Praktikum absolvieret und ja, sehr viele berichten davon, wie Horror es sei aber ganz ehrlich, wenn man alles als eine Last ansieht, dann verliert man definitiv die Freude.

Die Ausbildung kann wirklich sehr Spaß machen, wenn man sowieso Interesse daran hat und dementsprechend anderen Menschen helfen möchte. So Gut wie in jeder Beruf gibt es mal Stress aber gerade in der Pflege wird leider viel übertrieben.

Was ich auch sehr schade finde ist, dass sich inzwischen sehr viele dafür schämen wenn sie sagen das sie in der Pflege arbeiten - ausgenommen diejenigen, deren Wunsch das sowieso war Richtung Pflege zu gehen.

Allerdings würde ich dir raten, die einjährige Ausbildung zu machen als Altenpflegehelferin im Seniorenheim.

Die dreijährige dauert für vielen sehr lange und meistens brechen sie im zweiten Jahr ab. — Außer du möchtest unbedingt im Krankenhaus arbeiten und willst es durchziehen aber wie gesagt, unbedingt Praktikum machen und auch am besten im Altenheim damit du zwischen Krankenhaus und Altenheim unterscheiden kannst und besser einschätzen kannst, welches besser für Dich ist. Altenheim ist definitiv ruhiger als im Krankenhaus.

Viel Erfolg.

Ich selbst arbeite seit über 10 Jahren als Gesundheits-und Krankenpfleger (Alte Berufsbezeichnung) und habe in verschiedensten Bereichen besonders im stationären Umfeld gearbeitet. Angefangen auf einer Neurologischen Stroke Unit nach meinem Examen 2013 und jetzt aktuell auf einer forensisch, psychiatrischen Station. Generell kannst du viele unterschiedliche Bereiche kennenlernen und dich damit vielseitig weiterbilden. 

Ich unter anderem Praxisanleiter und damit für die angehenden Pflegefachkräfte zuständig und betreue diese bei uns auf Station. Die Ausbildung ist seit der Generalisierung in manchen Punkten schon etwas vereinfacht worden, da viele Lerninhalte auch in den Prüfungen vereinfacht bzw. runtergebrochen worden sind. Dies kann sich allerdings von Ausbildungstätte zu Ausbildungsstätte etwas unterscheiden. Nichts desto trotz ist der theoretische und praktische Lerninhalt anspruchsvoll und nicht wenig. Die anschließenden Aussichten nach der Ausbildung sind eher mäßig was die generellen Arbeitsbedingungen angeht, da überall chronisch zu wenig Personal. Der Stellenmarkt ist durch den akuten Pflegemangel jedoch gut, sodass du kein Problem haben wirst einen Job zu finden. Die Verantwortung ist auch in der Ausbildung schon sehr groß, da du teilweise auch dort schon besonders im stationären Bereich auf dich allein gestellt bist. Die Arbeitsszeiten sind unter Umständen sehr anstrengend, da dich meist je nach Bereich unregelmäßiger Schichtdienst erwarten wird. Das Gehalt ist nach einiger Zeit definitiv bei regelmäßigen Schichtzulagen angemessen. Natürlich nicht zu vergleichen mit Schichtarbeit in der Industrie, aber in Ordnung. Wenn du sehr flexibel bist und es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, kannst du z.B. im Bereich der Leiharbeit noch höhere Gehälter für dich erwirtschaften.

Im Großen und Ganzen musst du es für dich Abwegen, da der Job viele Vor aber auch einige Nachteile hat. Wechselnde Arbeitszeiten, viel Verantwortung, teilweise wenig Wertschätzung von übergeordneten Positionen und anderen Berufsgruppen. Teilweise keine Gehaltsaufwertung für komplexe fachspezifische Weiter und oder Fortbildungen, desaströse Dienstplangestaltung, ausgelöst durch Personalnotstände sind jedenfalls einige der Nachteile. Trotzdem wird der Job natürlich benötigt und es gibt z.B. auch die Möglichkeit im Ausland (Niederlande, Schweiz oder Skandinavien) zu arbeiten wo die Arbeitsbedingungen unter Umständen besser sind. 

Ich persönlich würde aus heutiger Sicht, trotz vieler guter Erlebnisse und durch den Job massiv dazu gewonnener Lebenserfahrung jedoch leider einen anderen Berufsweg wählen, da die Nachteile leider für mich überwiegen. 

Ein Praktikum zum reinschauen ratsam.