Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für ein gesundes Kind bei Inzest-Schwangerschaften (rein wissenschaftliche Frage)?
Mich würde aus reiner Neugier besonders interessieren, wie die Chancen bei Mutter-Sohn Beziehung sind. Das wäre ja so verrückt und interessant gleichzeitig, wenn das Kind gesund wäre
Was sagt die Genetik dazu? (Bitte wenn möglich unkompliziert formulieren bzw. nur die wichtigsten Infos).
Danke
4 Antworten
Hallo MiddleEastBoyyy,
laut wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Inzucht_beim_Menschen
Das Risiko für das Auftreten einer vorhandenen Erbkrankheit beträgt für Paare: [1] [2] [3]
2–4 % bei nicht blutsverwandten Partnern (statistischer Durchschnitt)
1/64 = 1,56 % bei blutsverwandten Cousin–Cousine 2. Grades
1/16 = 6,25 % bei blutsverwandten Cousin–Cousine (1. Grades)
1/8 = 12,50 % bei blutsverwandten Onkel– Nichte, Tante–Neffe, Großelternteil– Enkelkind oder Halbgeschwister
1/4 = 25,00 % für blutsverwandte Vater–Tochter, Mutter–Sohn oder vollbürtige Bruder–Schwester
Nur Teilweise bestimmte Erberkrankungen lasse sich aktuell nicht feststellen zudem sind sollte Tests häufig auch mit Risiken für Kind und Mutter verbunden.
1/64 = 1,56 % bei blutsverwandten Cousin–Cousine 2. Grades
2–4 % bei nicht blutsverwandten Partnern (statistischer Durchschnitt)
also das bedeutet ja bei cousinen 1,56% und bei normalen 2-4%
Wenn es ne Quelle gibt doch einfach mal weiterlesen:
Das größte Risiko für das Auftreten von genetisch bedingten Krankheiten liegt bei den gemeinsamen Nachkommen von Blutsverwandten, die ihrerseits voneinander abstammen oder Geschwister sind (zwischen diesen besteht in Deutschland ein Eheverbot). Bei Partnern, die Cousin und Cousine 1. Grades sind, ist das Risiko viel geringer, aber noch doppelt so hoch wie bei nicht verwandten Paaren. Ab Cousin–Cousine 2. Grades (gemeinsame Vorfahren sind die Urgroßeltern) entspricht das Risiko etwa dem von unverwandten Paaren.
Das eine ist ein scharf berechenbarer Wert der andere ist ein geschätzter Mittelwert über die gesamte Bevölkerung. Deshalb überschneiden die sich so weil es eben nicht die identische Berechnungsgrundlage ist.
Die Chance auf ein gesundes Kind ist wesentlich höher als auf ein nicht gesundes Kind.
Das Problem an Inzestgeburten ist vor allem, dass zum Beispiel, in deinem Szenario die Mutter eine Erbkrankheit haben könnte, für die sie aber nur Träger ist, weil nur ein Chromosom erkrankt ist - sie ist also nicht krank. Die eventuell vererbt sie nun also dieses Merkmal an den Sohn. Zeugten die beiden wiederum ein Kind, bekäme das Kind evtl. von beiden das entsprechende Merkmal, hätte nun also das Erkrankungsmerkmal 2 mal und kein gesundes Chromosom mehr um das zu kompensieren und würde folglich erkranken.
Das ist auch der Grund, warum in den heutigen Monarchenfamilien so viele Erberkrankungen (Hämophilie, etc) vorhanden sind, weil fast alle Adelshäuser irgendwie untereinander verwandt sind und über Jahrhunderte nur Fortpflanzung innerhalb des Adels stattfand.
Siehe hierzu: Chromosom, Allel, autosomaler Erbgang, gonosomaler Erbgang.
Inzucht beim Menschen und Erbkrankheiten. Erkenntnisse der Humangenetik und Vererbungslehre lassen darauf schließen, dass Inzucht beim Menschen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Erbkrankheiten erhöht. ... Mehr als die Hälfte der beim Menschen bekannten Erbkrankheiten werden rezessiv vererbt.
Das wissen wir alle, die Frage war, um wieviel sich die Wahrscheinlichkeit erhöht.
Das wäre ja so verrückt und interessant gleichzeitig, wenn das Kind gesund wäre
Was wäre daran verrückt.
Es muss ja NICHT krank sein.
Es besteht doch nur ein erhöhtes Risiko
Früher beim Adel, war Inzucht nichts besonderes
Drotzdem muss man das Risiko ja nicht eingehen - deshalb würde Inzucht bei uns verboten
verboten wurde es aus anderen Gründen! Diese würden kaum jemanden abschrecken, deshalb musste eine abschreckende Begründung her.
Und kann man das Während der Schwangerschaft erkennen? (in den ersten Monaten)