11 Antworten

Juten,

Mein damaliger Geschichtslehrer hat das mit der großen Depression begründet und ich fand das eigentlich ganz einleuchtend. Durch den plötzlichen Wirtschaftscrash der Staaten hatte die NSDAP ein vermeintliches Negativbeispiel einer Konsequenz der demokratischen Idee (SPD etc.) und konnten so ihre Denkweise erfolgreich durchsetzen. Kurz: "Seht, wohin die Demokratie führt, wählt uns für Besserung"

Da das allerdings ein gesellschaftliches Phänomen ist, gibt es wahrscheinlich unzählige Erklärungsansätze, die alle etwas richtiges haben (:

Greetz

zum einen durch die aufregung des volkes damals über die schlechte lage.

Zum andern (später) durch die SS (=Schutz Staffel) , die sozusagen alle zwang sie zu wählen und die anderen parteien beseitigten

Deine Grafik lügt!

Eine solche Stimmenentwicklung hat es bei den angesprochenen Reichstagswahlen nie gegeben. Im Sommer 32 bekam die NSDAP ca. 37 %. Im November 32 sank sie schon wieder auf ca. 33 %.

Der Zuwachs an Wählerstimmen nach 28 ist vor allem durch die Folgewirkungen der 29 ausgebrochenen Wirtschaftskrise zu erklären. Insbesondere das nationalistische Kleinbürgertum und die von Existenzängsten getriebenen Mittelschichten, die konservative Parteien gewählt hatten, ließen sich vor diesem Hintergrund radikalisieren.


So enorm war der Anstieg gar nicht. Die NSDAP hatte auch nie die absolute Mehrheit gehabt, war also nie von der Mehrheit des Volkes demokratisch gewählt. Dass sie dennoch die Macht übernehmen konnte, war ein Versagen der damaligen Eliten.

Die Frage über diesen Zeitraum zu beantworten ist sehr verkürtzt, so liegen die Ursachen deutlich zurück und auch deutliche EInbrüche in den Wahlergebnissen sind Gebietsweise zu Verzeichnen.

Gründe sind zu sehen in: allgeimer historischer Judenfeindlichkeit, Misstrauen gegen die in Deutschland eher junge Demokratietradition (wobei der Punkt umstritten ist, da es in Teilen Deutschlands schon länger verfassungsrechtliche Bemühungen etc. gab), ein großer Punkt sind Hass und der Wunsch  nach Rache nach dem WK.I, sicherlich auch gute PR (Propaganda) Srichworte: "Hitler über Deutschland" wohl die erste per Flugreisen organisierte Wahltournee, oder Goebbels geschickte Marketingaktionen, z.B. die geschickte Vermarktung seiner Zeitschrift "Der Angriff", mit Plakaten machte er die Bevölkerung Berlins fast an einen Putsch glauben, an dem Tag kam aber nur die Erstauflage der Zeitschrift.

Überhaupt gelang es der Partei gut einen "Sozialismus der Tat" zu propagieren, der aber fast nur Show war, mit Suppenküchen etc vermittelte man dem Volk die letzte Hoffnung zu sein, so auch auf einem vielgedruckten Plakat mit Horden von Arbeitslosen und dem Druck, dass Hitler die letzte Hoffnung sei. Die Realität war, dass selbst die SA ihre Uniformen selber bezahlen musste und jeder der den Mitgliedsbeitrag nicht bezahlen konnte sofort aus Parteiorganisationen entfernt wurde.

Man könnte auch lange diskutieren, inwiefern das positive Abschneiden Italiens in der Weltwirtschaftskrise und das Versagen der anderen Staaten dazu beitrugen, sowie sicher auch alte Feindschaft zu Frankreich, siehe WK.1. Interessant sind auch frühe Studien damals zu Arbeitslosigkeit, die damals sehr hoch war, tatsächlich führt scheinbar Langzeitarbeitlosigkeit zu unguten sozialen Dynamiken, Depressionen, Gewalt, Radikalisierung, gerne verweise ich auf die österreichische Marienthalstudie als Voreiter!