Wie gut ist eigentlich Savate aka. Boxe Française?
Ich habe mir schon einige Quellen durchgelesen und unterschiedliche Meinungen gehört, daher wollte ich fragen wie effektiv ist Boxe Française oder Savate de Combat eigentlich für Selbstverteidigung oder Kämpfe auf der Straße?
So von dem was ich gesehen habe scheint es schon besser zu sein, als andere Kickbox Stile oder halt auch besser als Boxen. Aber mir geht es hier um euren Eindruck.
2 Antworten
Hab es nie selbst trainiert und konzentriere mich demnach auf Videos und das was ich übers Regelwetk gelesen habe.
wie effektiv ist Boxe Française oder Savate de Combat eigentlich für Selbstverteidigung oder Kämpfe auf der Straße?
Meiner Erfahrung nach werden ALLE reinen Striking Stile für die Selbstverteidigung massiv überschätzt. Die Vorstellung davon einen Gegner effektiv auf Distanz zu halten ist selten umsetzbar und mit Ausnahme vom Muay Thai, Lethwei und artverwandten südostasiatischen Kampfkünsten haben die wenigsten Striking Stile wirklich in der nächstdistanz umsetzbare Techniken.
So von dem was ich gesehen habe scheint es schon besser zu sein, als andere Kickbox Stile
Für diese Vermutung sehe ich nicht wirklich Anlass, vor allem da es noch mehr Fokus auf die Ferndistanz legt als alle anderen wenn man Teakwon Do nicht mitzählt.
oder halt auch besser als Boxen.
Das sicherlich, aber Boxen ist auch extremst limitiert in seinem Regelwerk.
Ich denke es ist nicht schlecht, aber auch nicht auffallend gut.
Bezieht sich jetzt natürlich explizit nur auf die Anwendbarkeit zur Selbstverteidigung. Andernfalls ist das Beste natürlich das was dir am meisten Spaß macht.
In der Nächstdistanz geht nunmal nichts über Grappling. Die Clincharbeit im Muay Thai ist noch die bessere Alternative zum Abstand halten aber allein grundlegende Fähigkeiten im Ringen reichen schon um zumindest lange genug auf den Beinen zu bleiben um weiterhin zuschlagen zu können. Sonst kann ich noch Judo und vor allem Sambo empfehlen.
Ich denke ein guter Boxer ist auch für normale Straßenschlägereien gut aufgestellt und er kann auch mal in einen Kick reinlaufen; die Kicks werden oft überschätzt glaube ich.
Gemeint sind normale Schlägereien und nicht wenn einer von 10 schwer bewaffneten Ninjas angegriffen wird; hier versprechen die sogenannten Selbstverteidiungsstile meisten viel mehr, als sie halten.
Besser als Boxen kann Thaiboxen sein, weil man dann noch Würfe und Tritte und vor allem Clinchen mit Knien und Ellenbogen dabei hat.
Weiter steigern kann man es mit MMA, wo noch Bodenkampf dabei ist.
Man darf das aber auch alles nicht überschätzen: Ein guter Boxer wird sich von einem mittelmäßigen MMA Kämpfer nicht so einfach zu Boden bringen lassen. Auf der anderen Seite hat ein MMA Kämpfer auf dem Boden super Vorteile gegen einen Boxer.
Man sollte nicht zu viel theoretisieren denke ich. Man sollte sich die Vereine in seiner Nähe ansehen und Probetraining machen. Was am besten zu einem passt, damit wird man auch langfristig am meisten Erfolg haben.
Savate ist so eine Art Kickboxen und ich würde Thaiboxen vorziehen. Aber auch hier: Wenn du einen guten Savate Verein in der Nähe hast, wird er dir mehr bringen als ein drittklassiger Breitensport Thaiboxverein.
Vielen Dank für deine Antwort und Ansicht!
Mich würde noch interessieren was man außer Striking Stile für den Nahbereich lernen kann, und was man dort auch gut einsetzen kann?