Wie genau funktioniert Formpressen/Können Duroplaste flüssig werden?

3 Antworten

Duroplaste bestehen oft aus zwei verschiedenen Komponenten , die jeweis für sich undurchmischt erst einmal aufgeschmolzen werden können . Das funktioniert dann erst einmal ähnlich wie ein Zweikomponenten-Kleber aus Harz & Härter .

Die die Durchmischung erfolgt im Extruder , während Vernetzung und Aushärtung reaktiv dann in der Pressform bei einer bestimmten Temperatur reaktiv erfolgen .


Muminpapa  14.03.2022, 16:59

Naja, du beschreibst Epoxidharze. Durch einen Extruder gehen die aber nicht. Im Extruder kann man Compoundieren, auch Epoxis, aber daraus wird dann Formmasse. Und die ist fest und wird granuliert zu sogenanntem Automatenkorn (Alter Begriff für Granulat aber nicht Feingranulat oder Pulver)

2-K hat du aber natürlich auch bei PUR und einigen epoxigedopten Vinylestern.

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Hallo MrPenguin841,

du übersiehst das es bis zu Punkt 5 noch ein Thermoplast und kein Duroplast ist. Erst durch das Härten vernetzt der Kunststoff zum späteren Duroplasten und wird unschmelzbar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.
Von Experte Seefuchs bestätigt

Da muss man unterscheiden. Es gibt Harze in fest und flüssig und es gibt Formmassen in fest und pastös.

Auf deinem Schaubild siehst du eine rieselfähige Formmasse wie beispielsweise PF 31, UF 131.5 oder UP 804.

Diese schmelzen beim Pressen an und gleiten auf einer niedrigviskosen Randschicht, der sogenannten Presshaut. Diese Duroplaste sind allesamt Block-scherströmend. Stelle es dir vor wir ein Stück Butter in einer heißen Bratpfanne.

Nun presst oder spritzt du diese Formmasse und es härtet aus. Danach schmilzt es nicht mehr auf. Allerdings gibt es Verfahren, diese Kunststoffe chemisch zu recyclen, da wird es dann doch wieder flüssig 😉

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit 1984 befasse ich mich mit Kunststoffen