Ich glaube, es gibt einfach Menschen, die sehr starke kognitive Fähigkeiten haben und Menschen, bei denen es nicht so ausgeprägt ist.
Ich musste im Magister-Studiengang erkennen, dass meine kognitiven Fähigkeiten nicht ausgereicht haben. Ich war überfordert. Ich war zu "dumm".
So schmerzt es mich ein wenig, dass Wolfgang M. Schmitt, einen Kritiker und Politikbeobachter, den ich eigentlich sehr schätze, sich in einem Podcast nun auch über die angeblich schwindenden kognitiven Fähigkeiten der Jugendlichen beklagt. Das schmerzt besonders, wenn man eben dazu gehört.
Ich bin einfach mit Pop-Kultur und Schlagern aufgewachsen. Wir haben als Kinder sehr viel Blödsinn und Schwachsinn gemacht und uns wenig um Politik gekümmert. Das habe ich schon im Studium gemerkt, dass ich einfach nicht in dieses hoch-politisierte und kulturelle Akademiker-Millieu passe.
Die Namen vieler Maler und Künstler sind mir ebenso unbekannt wie die einzelnen Richtungen der modernen Kunst. Wir waren nie auf der documenta, wir lesen keine 5 verschiedenen Zeitungen, wir hören keine Klassik.
Und wenn sich Akademiker oft über die dümmlichen Menschen beklagen und man feststellt, selbst zu diesen dümmlichen Menschen zu gehören, das tut schon sehr weh.