Wie geht man mit laut streitenden Nachbarn um?
Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Unsere Nachbarn wohnen im nächsten Aufgang. Ihre Wohnung liegt direkt neben unserer Küche, unserem Balkon und Wohnzimmer.
Das Paar streitet sich sehr häufig und äußerst lautstark. An manchen Tagen ist es irgendwie zu ertragen, an anderen ist es einfach nur schrecklich. Der Mann benutzt mit Vorliebe Vulgärsprache auf unterstem Niveau. Die Frau provoziert ihn mit irgendwelchen Sprüchen und dann geht das zwischen denen hin und her, bei offenem und geschlossenem Fenster und auch auf dem Balkon geben sie ihr Bestes.Ganz ungeniert und vollkommen freizügig. Zu jeder Tageszeit. Es knallen Türen und scheinbar wird auch irgendwas geworfen, mit genug Wucht, dass es in unserer Wohnung laut knallt und nachvibriert.
Ein Kind wohnt auch bei ihnen. Ich schätze den Jungen zwischen 9 und 13 Jahren ein. Es war auch schon öfter die Polizei von anderen Nachbarn alarmiert worden. Für den Moment ist dann wohl zwangsläufig Ruhe. Das hat die Streithähne aber nicht wirklich gebändigt.
Uns machen sie auch die Tür nicht auf. Wir kommen also gar nicht zu einem Gespräch. Rüberbrüllen, so wie die das machen, wollen wir nicht, führt ja auch nicht zum Ziel. Ich fühle mich ganz besonders belästigt, wenn ich auf dem Balkon sitzen und die Ruhe genießen und mich erholen möchte und dann die beiden miteinander so widerlich umgehen.
Was können wir machen, damit die endlich Ruhe geben und wir Ruhe haben? Soll ich denen einen Drohbrief schreiben? Aber womit könnte ich wirkungsvoll drohen (natürlich im legalen und gesetzlich-rechtlichen Rahmen)? Kann ich die Vermietungsgesellschaft irgendwie mit ins Boot ziehen? Ich denke dabei irgendwie auch an das Kind. Soll ich das Jugendamt alarmieren?
Vielen Dank für Ratschläge und Ideen.
4 Antworten
redbrodi. Wenn Du wieder mal eine neue Wohnung suchst, lies zuerst die Namen an den Briefkasten, damit Du weist, an wen die Wohnungen vermietet wurden. Selber etwas gegen unliebsame Nachbarn unternehmen macht Dich nur unbeliebt und wer weiss, ob dann nicht plötzlich eine Retourkutsche kommt. Es ist Sache des Hauseigentümers, auch eines Hauswarts, für Ruhe und Ordnung in den Mietwohnungen zu sorgen. Klappt das nicht, dann scheue den Gang auf die Polizei nicht. Nur noch eine kleine Warnung an Dich: Spiel nicht selbst den Polizisten. Du hast keine Rechtslage dazu und bewegst Dich, was auch immer passiert, auf wackeligem Boden. Einzig mit eingeschriebenem Brief an die Hausverwaltung per sofort eine angemessene Mietzinsreduktion ankündigen. Angaben erhälts Du sicher auf einer Mieterschutz-Organisation. Dort solltest Du vielleicht auch Mitglied werden. Viel Glück!
Danke für die vielen Ratschläge. Die werde ich sehr beherzigen. Doof nur, dass ich erst über einen Monat ein sogenanntes Tagebuch führen muss, in dem ich die Streitereien festhalte. Das mache ich schon eifrig und habe bisher mindestens alle zwei Tage, eher öfter, was zu schreiben. Mietschutz-Verein ist auch sehr sinnvol, das stimmt.
Vielen Dank.
Man erntet was man säht. Eine gezielte Offensive und die beiden werden Angst haben nochmal andere mit ihrem Lärm zu belästigen. Halejulia.
Ernsthaft, ist das deine Empfehlung?! Klar, ein chinesisches Sprichwort sagt: Sei deinem Feind näher als deinem Freund. Aber mal ehrlich, so nahe will ich diesem Nachbar nun wirklich nicht kommen...
Das Jugendamt zu alamieren wäre sinnvoll, schließlich ist es ja alles andere als gut für das Kind in so einem Umfeld. Die würden dann soetwas wie einen Familientherapeuten vorbeischicken, der sich auch um die Eltern kümmert. Einen Drohbrief würde ich lassen, besser wäre es wenn ihr euch in der Wohngemeinschaft mal trifft und versucht an die heranzukommen. Und wenns gar nicht geht, schrei einfach mal im Hausflur vor deren Tuer herum wenns da wieder richtig losgeht. Glaub mir, das bringt Wunder >:D
LG DaphneW
In deren Hausflur rumschreien finde ich ja originell. Das werde ich definitiv in Erwägung ziehen. Nur leider ist sehr selten die Haustür offen, so dass ich eher nicht bis in den Hausflur komme. :-)
Mit dem Jugendamt bin ich mir nicht so sicher. Ich sehe den Jungen äußerst selten und höre ihn noch viel weniger. Ich zweifle schon daran, ob er da wirklich lebt. Vielleicht war das auch nur ein Neffe zu Besuch??? ...
Ja, ich glaube, das Jugendamt ist ganz oke. Denn sicher werden die mit ihrem Kind genauso umgehen. Außerdem den Vermieter bescheid geben. Ich wünsche dir viel Glück. Lb. Gr. v. bienem.