Wie geht man mit homophoben Eltern um?
Hallo,
ich habe mich bereits schon vor ca. 3 Jahren bei meinen Eltern geoutet. Leider verlief mein Coming Out alles andere als gut… :( Meine Eltern sind sehr sehr konservativ. Sie sind der Meinung, dass man sich für seine Sexualität entscheidet, dass das gestört ist. Ich habe Ihnen mehrmals schon erklärt, dass man sich nicht aussuchen kann in wen man sich verliebt. Ich bin egal wie laut sie wurden -erstaunlicherweise- immer ruhig geblieben. Egal ob mir gesagt wurde, dass ich die Enttäuschung ihres Lebens bin usw..
Es gab mittlerweile leider mehrere Auseinandersetzungen mit meinen Eltern über dieses Thema, in welchen Aussagen getroffen wurden, die mich extrem tief verletzt haben. Mit denen ich auch heute Tag täglich ins Bett gehe.
Ich bin zum studieren in eine andere Stadt gezogen, in der ich es geschafft habe mich ein wenig zu öffnen. Es wäre aber nochmal ganz anders wenn meine Eltern mich auch unterstützen würden.
Seitdem das mit meinen Eltern passiert ist, habe ich kein Vertrauen mehr zu ihnen (sie haben mich auch bei meinen Großeltern ohne meine Erlaubnis geoutet) und zudem habe ich auch das Gefühl, dass sie mich nicht bedingungslos lieben, wenn überhaupt.
Ich habe trotzdem oft Kontakt und wenn ich nach Hause komme, verstehen wir uns gut (oberflächlich). Aber trotzdem bin ich innerlich sehr distanziert und sehr verletzt. Das Thema wird tabuisiert und ich weiß einfach absolut nicht mehr was ich tun soll. Nochmal das Thema anzusprechen wühlt alles nur auf… Und andererseits habe ich so ein Bedürfnis nochmal mit meinen Eltern darüber zu sprechen…
Hat jemand Tipps, wie ich damit umgehen kann ? Meine Freunde unterstützen mich, dafür bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühle ich mich durch das ganze trotzdem oft alleine.
Meine größte Angst, ist es meine Familie zu verlieren…
3 Antworten
Das tut mir Leid.
Hier mal ein paar Eindrücke, die ich aus deinem Text gewinne.
egal wie laut sie wurden
Das ist schon mal schlecht. Wer laut werden muss, hat wahrscheinlich keine Argumente mehr und braucht die Lautstärke um andere zu übertönen und seine Position zu behaupten.
Für mich ein Hinweis darauf, dass sie kein Interesse an Aufklärung haben.
Sehr schwer, da auf Vernunft zu hoffen.
Vielleicht helfen die die folgenden Artikel
https://de.wikihow.com/Mit-Ausgrenzung-umgehen
https://de.wikihow.com/Mit-Zur%C3%BCckweisung-umgehen
https://de.wikihow.com/Mit-respektlosen-Menschen-umgehen
Ansonsten kann ich nur raten nach Freunden zu suchen und dir dort Rückhalt zu holen. Ich würde den Kontakt ja abbrechen. Familie ist da wo man angenommen wird.
Ich hoffe du findest deine neue eigene Familie.
Boah das fühl ich so. Bin emptional gebunden an meine familie und gerade läuft auch alles super, will jz nicht aus dem nichts mit sowas ankommen und alles wieder aufwühlen. Hast du es mittlerweile hingekriegt? Wie, wenn ja?
Hey leider nicht :( weiß absolut nicht wie …
Würde soo gerne aber trau mich irgendwie nicht
Also erstmal tut mir Leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest, das hat niemand verdient. Dann: du könntest probieren ihnen eine Therapie anzubieten, weil Homophobie einen Grund hat (z. B. wenn man oft als "schwul" beleidigt wurde oder so und man dann schwul mit sehr negativen Erfahrungen verbindet, was natürlich solche Sachen trotzdem nicht rechtfertigt) und man sie überwinden kann, wenn deine Eltern das nicht wollen haben sie offensichtlich kein Interesse daran, sich zu verbessern, dann würde ich (besonders nach dem was alles vorgefallen ist: sie haben dich angeschrien, geoutet ohne dass du es wolltest und dich oft sehr verletzt) mal über einen Kontaktabbruch nachdenken (natürlich nur, wenn du das willst), aber erst würde ich wirklich versuchen, sie eine Therapie machen zu lassen
Du solltest deinen Eltern einfach Zeit lassen. Bei meiner Mutter hat es auch Jahre gedauert, bis sie es akzeptiert hat. Sie sind halt anscheinend aus einer anderen Generation, wo das Thema totgeschwiegen wurde. Lass ihnen einfach Bedenkzeit, vielleicht werden sie sich auch selbst über das Thema informieren und sehn, das einige ihrer Vorurteile falsch waren.
Aber ich würde nicht versuchen, das Thema krampfhaft darauf zu lenken. Das macht es ja nicht besser. Sieh es einfach als gegeben an, dass du von deinen Eltern nie Unterstützung bekommen wirst. Ist halt so. Wenn allerdings das Thema nochmal drauf fällt das man sich Sexualität aussuchen könnte sag doch mal "Wenn man sich das aussucht, warum werdet ihr dann nicht mal für nen Monat homosexuell, damit ihr mir aus eigener Erfahrung beweisen könnt, was für eine schlechte Entscheidung das ist." Danach ist es wahrscheinlich still.
Du bist jetzt auf dem Weg ins Erwachsenenleben und da muss man ein wenig lernen, von den Eltern loszulassen. Wenn du immer noch Kontakt hast, gibts auch keinen Grund Verlustängste zu haben. Du solltest eher ihnen mal Verlustängste machen und dich mal nicht melden. Denn wenn sie kein Interesse an dir zeigen, für was genau willst du ihnen dann in den A**** kriechen?
Ja klar, ich komme auch gut alleine zurecht. Aber trotzdem sind es nun mal die Eltern :( Danke für deine Antwort
Ja trotzdem muss man sich nicht verleugnen, nur um es ihnen recht zu machen.
Vielen Dank, für deine Antwort 🙏🏽 ja ist leider schwieriger als gedacht… habe aktuell ein gutes Verhältnis (wenn wir nicht darüber reden)