Wie geht man innerlich am besten damit um, wenn man für jemand anderen eine Entscheidung treffen musste, die zwar richtig und die einzige pragmatische ist, *?
* aber von dem anderen als sehr ungut und gar böse empfunden wird?
Ich nehme mal an Eltern stehen häufiger vor so einer Sache, wenn sie zum Beispiel für die Kinder entscheiden, dass es jetzt definitiiv Gemüse und nicht Schokolade geben wird.
Erwachsene Kinder bei ihren Eltern auch irgendwann, wenn die zum Beispiel nicht mehr alleine zu recht kommen, da völlig uneinsichtig sind, und dann vielleicht von den Kindern entschieden wird: sie müssen in eine Betreuung.
Wie kommt man selber innerlich damit zurecht, eine solche Entscheidung zu treffen - und mit derlei Vorwürfen auch umzugehen? Selbst wenn man weiß, es ist die beste, vielleicht auch komplett einzige Möglichkeit und nur zum besten des Dritten...
Wieso für jemand Dritten? Wer ist denn der Zweite in dem Szenario?
Zum Beispiel eben die Kinder, oder Eltern, die es nicht mehr selber entscheiden können.
Aber das sind doch nur zwei Parteien. Wer ist die 3. Partei?
Das war, was ich meinte. Auch wenn ich das blöd ausgedrückt habe.
4 Antworten
Das muss man dann wohl aushalten. Außer man liegt falsch, dann wäre es gut die Entscheidung zu reevaluieren oder am Besten gar nicht erst zu treffen.
Generell sollte es aber so ziemlich immer einen Weg geben, bei dem alle Betroffenen glücklich werden, solange nicht akut jemand gefährdet werden würde.
Manchmal muss man andere menschen einschränken. Dies darf nur nicht mehr als nötig geschehen. Eine Abwägungssache, die sicherlich schwierig ist, aber zumeist händelbar.
Hallo guitschee!
Im Idealfall besprechen alle, die es angeht, solche Entscheidungen im Vorfeld.
Falls das nicht möglich ist, sollten nur diejenigen überhaupt die Chance haben, sich zu äußern, die von der Entscheidung auch betroffen sind oder ein Mitspracherecht haben.
Ebenfalls sollte man sich in solchen Fällen Unterstützung bei guten Freund:innen holen.
Diskussionen würde ich aus dem Weg gehen, wenn nicht eine Änderung der Situation nötig wird, oder die Wogen sich geglättet haben.
Ein wohlüberlegter Satz zum Abstand halten wäre nützlich. Vielleicht: "Ich habe die Verantwortung übernommen und behalte sie auch erstmal!"
LG
gufrastella
So gut es geht erklären und ansonsten einfach akzeptieren, dass man dann "der Böse" ist.
Tja, okay. Danke. Das war auch mein Weg vorhin. Muss aber ehrlich sagen: fühlt sich scheiße an.
Wenn man für einen anderen Menschen eine Entscheidung trifft oder zumindest meint, dies tun zu müssen, dann läuft im eigenen Leben mit großer Wahrscheinlichkeit was schief.
Hm. Meine Erfahrung ist, dass man durch eine solche Einstellung unselbständige Kinder heranzieht und sich andere Menschen sowieso nicht an den Entscheidungen orientieren, die man für sie trifft sondern dass sie letztendlich doch ihr eigenes Ding machen.
Diese Ich-weiß-es-besser-als-du-Einstellung, weil ich schlauer bin und über mehr Lebenserfahrung als du verfüge, halte ich nicht für anstrebenswert. Tipps/ Hinweise kann man geben, aber die Entscheidung, was er letztendlich tut, muss der andere Mensch für sich selber treffen - auch wenn diese Entscheidung scheinbar auf den ersten Blick aus eigener Sicht nicht die günstigste für ihn zu sein scheint.
Hast du selber Kinder? Hört sich nicht danach an. Kinder brauche ein Stück weit Führung. Es ist eine Tatsache dass man es teilweise als Erwachsener besser weiß. Das nennt sich Lebenserfahrung. Heisst ja nicht, dass man dem Kind alle Entscheidungen abnimmt aber etwas Führung ist notwendig.
... Das Eltern manche Entscheidungen für kleine Kinder treffen, ist, denke ich, nichts, wo man sagen müsste, da läuft was im eigenen Leben falsch. Ebenso auch, wenn andere Leute offensichtlich nicht mehr zu Entscheidungen fähig sind...