Wie funktioniert ein Fehlerstromschutzschalter( RCD) bei Mehrphasensystemen?

6 Antworten

im prinzip gleiches system wie 1 phasig.. hinfliesende und rückfliesender strom sollte nahezu gleich sein bei einer differenz löst er aus

Hallo Monsieur,

durch den Wandlerring des RCD werden die drei Phasen und wenn vorhanden auch der Neutralleiter durchgefädelt. Der Schutzleiter nicht.

Der RCD mißt also die Ströme durch die drei Phasen und den Neutralleiter.

In einen System mit Neutralleiter ist im ungestörten Betrieb die Summe der Phasenströme und des Neutralleiters Null. In einem System ohne Neutralleiter eben nur die Summe der Phasenströme. In jedem ungestörten Fall sieht der Wandler null Strom und löst nicht aus.

Tritt ein Erdschluß auf, fließt ein Fehlerstrom über den Schutzleiter, der den anderen Leitern fehlt, die Summe der Ströme ist nicht mehr 0 und der RCD löst ab einer gewissen Schwelle aus. 

Fehlerströme zwischen den Phasen oder zwischen Phase und Neutralleiter (Kurzschluß) kann kein RCD detektieren, da auch hier die Summe der Ströme Null bleibt. Dafür gibt's den Leitungsschutzschalter oder die Schmelzsicherung.

Mit symmetrischer oder unsymmetrischer Belastung hat das übrigens überhaupt nichts zu tun. Auch ein System ohne Neutralleiter kann unsymmetrisch belastet sein. Dann fließen die entsprechenden Ströme über die Phasen.

Der FI-Schalter trennt alle Phasen vom Netz, wenn eine Spannung über den Neutralleiter zurückgeführt wird. Dabei ist es egal, aus welcher Phase dieselbe stammt. Der FI-Schalter ist also für Dreh- und Wechselstrom bis auf die Zahl der Anschlüsse der gleiche.


Die Ströme werden magnetisch, über einen gemeinsamen Kern, gemessen/verglichen/zur Auslösung genutzt.

Durch den versatz von 120° von Phase zu Phase bleibt das "gleiechgewicht" auch erhalten, wenn kein strom oder nur ein geringerer Strom durch den neutralleiter zurück fließt.

lg, Anna